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BBV-Kindersicherheitstag 2025 in Untermaxfeld: Wie sich Gefahren auf landwirtschaftlichen Betrieben vermeiden lassen

Untermaxfeld

BBV-Kindersicherheitstag in Untermaxfeld: Wichtige Lektionen und jede Menge Spaß

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    Die Feuerwehr Untermaxfeld demonstrierte, dass brennendes Öl besser nicht mit Wasser gelöscht werden sollte, da es dabei zu einer Fettexplosion kommt.
    Die Feuerwehr Untermaxfeld demonstrierte, dass brennendes Öl besser nicht mit Wasser gelöscht werden sollte, da es dabei zu einer Fettexplosion kommt. Foto: Andrea Hammerl

    Gefahren lauern überall, nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch und besonders im Haushalt und auf landwirtschaftlichen Betrieben. Kinder dafür zu sensibilisieren, ist das Ziel des Kindersicherheitstages, den der Bayerische Bauernverband (BBV) gemeinsam mit der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) seit einigen Jahren ausrichtet. Erstmals fand er nun im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen statt, nachdem Kreisbäuerin Nadine Angermeier im Gespräch mit Tobias Maier von der SVLFG von der Möglichkeit erfahren hatte. „Ich bin schwer beeindruckt von der Aktion“, meinte Kreisobmann Martin Wendl, der aus eigener Erfahrung weiß, „dass ein Bauernhof ein schöner, aber gefährlicher Spielplatz ist“. Der Sicherheitstag warne vor Gefahren und die Kinder hätten gleichzeitig viel Spaß. Beispielsweise beim Zielspritzen bei der Feuerwehr, wenn die Hupe meldete, dass genügend Wasser angekommen war.

    20 Ehrenamtliche des BBV-Kreisverbands und des Ortsverbands Untermaxfeld im Einsatz

    75 Kinder waren angemeldet, 78 sind gekommen, um auf dem Hof von Markus und Steffi Ziegler in Untermaxfeld einen ebenso informativen wie unterhaltsamen Ferientag zu verbringen. Sechs Stationen waren auf dem Hof und in der Maschinenhalle aufgebaut und wurden von den in sechs Gruppen aufgeteilten Teilnehmern abwechselnd für je eine halbe Stunde besucht. 20 Ehrenamtliche des BBV-Kreisverbands und des Ortsverbands Untermaxfeld waren im Einsatz.

    Ehrenamtlich unterstützten auch die Feuerwehr Untermaxfeld und die „Helfer vor Ort“ (HvO) vom BRK Weichering die Aktion und übernahmen je eine Station. Auch die Polizeiinspektion Neuburg war mit einer Beamtin und einem Beamten vor Ort, die Tobias Maiers Ausführungen zur Verkehrssicherheit und dem toten Winkel ergänzten. Plastisch darstellen konnten sie ihn selbst mithilfe einer dreieckig zugeschnittenen Plane, die sie neben einem Gespann aus Bulldog und Kartoffelroder auslegten. Wie hilfreich eine Rückfahrkamera ist, wurde den Sechs- bis Zwölfjährigen auch noch demonstriert, ehe sie Einblicke in die Ausstattung des Polizeiautos erhielten. Auch Marianne Mischok-Seißler, Michael Seißler, Tobias Wenger und Manfred Schnepf von der Feuerwehr sowie Daniela und Benjamin Götz, Gerd Wendler und Martin Schmitt vom BRK erklärten ihre Fahrzeuge samt Equipment und ließen die Kinder natürlich auch einsteigen. Verhalten im Brandfall und Erste Hilfe waren hier die Themen.

    So groß ist der Tote Winkel: Zum Begreifen anschaulich verdeutlichte Tobias Maier gemeinsam mit den Beamten der Polizei Neuburg die Gefahren im Straßenverkehr.
    So groß ist der Tote Winkel: Zum Begreifen anschaulich verdeutlichte Tobias Maier gemeinsam mit den Beamten der Polizei Neuburg die Gefahren im Straßenverkehr. Foto: Andrea Hammerl

    Die spektakulärste Station betreute Peter Kratzer, Leiter Prävention der SVLFG Oberbayern. „Güllegase und Gefahrstoffe“ lautete sein umfangreiches Thema, das er anhand zahlreicher kleiner Experimente anschaulich vermittelte. Da flogen Kugeln aus einem Rohr, das mit wenigen Tropfen Benzin präpariert war und mit offenem Feuer in Kontakt kam, um zu zeigen, wie leicht entzündlich der Treibstoff ist. Was auch für Alkohol, den Inhalt mancher Spraydose oder Staub gilt, der aufgewirbelt und etwa von einer Zigarette in Brand gesteckt werden kann – zu sehen in einem Holzhäuschen mit Glasscheibe, aus dem es mächtig herausrauchte. Silogase wies Kratzer mit einem Messgerät nach, Kohlendioxid mithilfe einer Kerze. Er erklärte die auf Verpackungen zu findenden Gefahrensymbole, empfahl eine Löschdecke für Mama in der Küche und eine Augendusche für Papa als sinnvolle nächste Geburtstagsgeschenke. Am Ende waren sich Anna und Johann aus Ehekirchen, Anton aus Untermaxfeld und Yannik einig, dass die Explosionen und kleinen Brände das Spannendste waren, was der Kindersicherheitstag zu bieten hatte. „Dass man keine Brennstoffe oder andere Gefahrstoffe in harmlose Flaschen umfüllen soll“, fand Anna eine sehr wichtige Information. Kratzer hatte eine blaue Flüssigkeit in einer Sprudelflasche mitgebracht, was die Kinder sofort erkannten.

    Organisatoren des BBV-Kindersicherheitstags in Untermaxfeld ziehen positives Fazit

    „Was machen wir hier?“, fragte Hans Staudinger von der SVLFG an der Waldarbeitsstation. „Melone schneiden“, antwortete ein Kind. Tatsächlich lag eine Melone unter einer Guillotine-ähnlichen Vorrichtung, die ein zylindrisches Gewicht auf das Obst herabsausen ließ, sobald ein Kind auf Kommando das haltende Seil losließ. „Da hätte der Papa jetzt ein Loch im Kopf, wenn er keinen Helm aufsetzt“, entfuhr es einem Kind erschrocken, als Staudinger den Versuch ohne schützenden Helm wiederholte. Mit einem defekten Helm hatte die Melone schon Kratzer abbekommen, war aber heil geblieben. Am Ende blieb nur das Verspeisen der gespaltenen Frucht. An der Station „Fitte Kids“ hielten Erika Peisl und Katrin Auberger verschiedene Bewegungsspiele für Koordination und Gleichgewicht bereit. 

    Leicht entzündlich ist sogar Staub, wenn er aufgewirbelt wird und zum Beispiel mit einer Zigarette in Kontakt kommt. Den nötigen Sauerstoff blies Peter Kratzer mit dem Schlauch in das Holzhäuschen und wirbelte dabei den Staub auf.
    Leicht entzündlich ist sogar Staub, wenn er aufgewirbelt wird und zum Beispiel mit einer Zigarette in Kontakt kommt. Den nötigen Sauerstoff blies Peter Kratzer mit dem Schlauch in das Holzhäuschen und wirbelte dabei den Staub auf. Foto: Andrea Hammerl

    „Super organisiert von der SVLFG, ich bin überrascht, wie gut alles geklappt hat und wie begeistert die Kinder waren“, zieht Markus Ziegler ein rundum positives Fazit, „alle haben etwas mitgenommen“. Weshalb der stellvertretende BBV-Kreisobmann das „gerne wieder mal“ machen würde. Vielleicht ließen sich auch Eltern einbinden, meint er, denn auch die sollten über Gefahren aufgeklärt sein.

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