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Chor Windrose begeistert beim Schloßfest mit spritziger Commedia dell‘ Arte über ein verführerisches Fass

Neuburg

Mit Leichtigkeit und Spielwitz zelebriert der Chor Windrose sein Schloßfest-Stück

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    Alles dreht sich ums angebliche Wunder-Fass, das wie ein Jungbrunnen wirken soll: Szene aus der Commedia dell' Arte im Museumsgarten.
    Alles dreht sich ums angebliche Wunder-Fass, das wie ein Jungbrunnen wirken soll: Szene aus der Commedia dell' Arte im Museumsgarten. Foto: Peter Abspacher

    Das wirkt alles so leicht, so spritzig und so selbstverständlich in der Spiellaune und in den flotten Chorsätzen. Dabei verlangt es ein schweres und langes Stück Arbeit, in textlichem wie musikalischem Teamwork, eine solche Aufführung einer Commedia dell‘ Arte auf die Beine zu stellen. Was der Chor Windrose bei dem Stück „Fare bella figura“ zum Schloßfest 2025 abgeliefert hat, war jeden einzelnen Szenenapplaus zwischendurch und die Bravorufe am Ende wirklich wert.

    Die Handlung ist ebenso einfach wie tiefgründig, ein tolles Stück witziger Gesellschaftskritik – für die Zeit vor 500 Jahren wie heute. Ein großspuriger Gast namens Enrico Häberlein (stark in dieser zentralen Rolle Günther Dier) kommt in das kleine Fürstentum Pfalz Neuburg. Enrico ist aus Augsburg, der (damals) reichen, schönen und weltmännischen Freien Reichsstadt Augsburg und gibt dem vergleichsweise unbedeutenden Neuburg die Ehre seines Anwesenheit.

    Er hat ein Fass mitgebracht und vor allem das Versprechen, in diesem Jungbrunnen werde jeder und jede, schöne Frauen wie Bürger und Dienerschaft, so richtig erfrischt. Danach könnte er oder sie überall und immer „bella figura“ machen. Gegen reichlich Dukaten, versteht sich. Die Neuburger raufen sich darum, wer als erster löhnen und eintauchen darf, die Damen sind besonders gierig auf den Jungbrunnen und tauchen bis zum Schüttelfrost immer wieder ins kühle Nass ein, auf dass sie noch schöner und anmutiger würden.

    Chor Windrose bringt humorvolles Stück auf die Schloßfest-Bühne

    Es kommt, wie es (nicht nur in der Commedia) immer kommt. Die etwas unbedarften Neuburger merken, dass sie sich haben ausnehmen und verführen lassen. Sie tauchen am Ende den feinen Enrico kräftig ein und nötigen ihn, alle Dukaten wieder herauszurücken. Der macht dann keine „bella figura“ mehr. Und sagt am Ende „Probier ich es halt in Schrobenhausen“, vielleicht sind die Leute dort weniger schlau als in Neuburg. Gäste aus Schrobenhausen waren im vollbesetzten Museumsgarten anscheinend nicht dabei. Es gab keinen Protest, aber jede Menge Gelächter.

    Zum Beifall viel beigetragen hat der bestens aufgelegte Chor unter Werner Lecheler. Der Dirigent brachte es sogar fertig, Tempo und den Rhythmus eines Liedes an den draußen vorbeiziehenden Trommelzug anzupassen. So wurde diese mögliche akustische Störung locker gemeistert.

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