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Das Hofkonzert bietet beim Neuburger Schloßfest eine unvergessliche Stunde voller Musik und Tanz

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Ein kleine und eine feine Stunde Musik und Tanz

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    Elegant und zugleich würdevoll: Die Darbietung der Neuburger Hoftänzer, begleitet von der Hofmusik.
    Elegant und zugleich würdevoll: Die Darbietung der Neuburger Hoftänzer, begleitet von der Hofmusik. Foto: Peter Abspacher

    Diese Ankündigung der Hofmusik-Leiterin Nicola Göbel passte genau zu den besonderen Umständen dieses Konzerts im Kongregationssaal. „Eine kleine Stunde“ Musik versprach sie, und das war beim Blick auf die 17 Programmpunkte für das Publikum nicht ganz unwichtig. Es würde also weniger als eine Stunde dauern. Das wurde eingehalten. Und es war eine am Ende gefeierte kleine und eine feine Stunde.

    Neben der Spiellaune der Hofmusk-Gruppe, der Sangesfreude der Windrose und dem Taktgefühl der Hoftänzer war an diesem Abend ein vierter Aspekt fast noch wichtiger: Der Fächer in der Hand sehr vieler Besucherinnen und Besucher. Mit dem regelmäßigen Luft-Zufächeln, das beim Blick in die gut gefüllten Sitzreihen ein erfrischendes Bild abgab, war dieses knappe Stündchen bei tropischer Hitze und Schwüle bis zur letzten Minute ein Vergnügen.

    Konzert im Kongregationssaal: Nicola Göbel und die Hofmusik begeistern trotz Hitze

    Die Hofmusik, von Nicola Göbel bestens eingestellt, bot den Tanzpaaren der Hoftänzer (künstlerische Leitung Ulrike Stuhlfelder) ein inspirierendes Fundament für die grazilen Figuren. Beim „Selva Amorosa“ oder bei ihrer Daphne-Interpretation ließen die Hoftänzer mehr als nur eine ferne Ahnung vom Charakter der galanten Tanzkultur vergangener Tage aufkommen. Und die Hofmusk zeigte bei diesem Konzert, welch tolle Stücke die Renaissance mit ihren alten Instrumenten zu bieten hat.

    Allein die Pavane della Guerra eines Anonymus aus dem 16. Jahrhundert wäre das Eintrittsgeld wert gewesen – hätte man beim Schloßfest 2025 noch wie früher üblich einen kleinen Obolus erhoben. Flott gespielt, rhythmisch sehr pointiert und mit Trommelschlägen, die den Schrecken jedes Krieges fast körperlich erleben ließen.

    Hofmusik und Hoftänzer begeistern im Kongregationssaal beim Neuburger Schloßfest

    Wie immer, möchte man fast sagen, lieferte der Chor Windrose wunderschöne Beiträge auch zu dieser Konzertstunde. Mit hinreißendem Schwung und elegant phrasierten Melodiebögen bot der Chor das „O occhi manza mia“ von Orlando di Lasso. Beim „Barriera“ von Cesare Negri, entstanden um 1600, gingen die Sängerinnen und Sänger mit Eleganz und Feuer zu Werke, aus diesem Stück mit seinen Takt- und Tempowechseln wurde fast so etwas wie eine sehr frühe Variante eines Zwiefachen.

    Und alle Akteure schafften es sogar, gegen Ende an Tempo und Rasanz zuzulegen. Ein sehr gutes Mittel, das Publikum auch bei großer Hitze bei Laune zu halten.

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