Trotz launischen Aprilwetters war das Donaumoos-Erlebnis im Freilichtmuseum am Haus im Moos gut besucht. Zahlreiche Mitmachaktionen lockten überall im Gelände verteilt. Ob Wäschewaschen wie die Uroma mit selbstgemachtem Waschmittel und Waschbrett, Körbchen flechten in der Werkstatt, Nistkästen bauen mit den Jägern oder gleich selbst das kleine Jägerdiplom ablegen, in der Lehmwerkstatt nach Herzenslust herumbatzeln oder Strom aus Kartoffeln erzeugen – es war für jeden etwas geboten. Kleine wie größere Kinder und noch mehr die Erwachsenen begeisterten sich für alte Kinderspiele, die Petra Langscheid gegenüber vom Öxlerhof aufgebaut hatte. Von Hufeisenwerfen über Seilspringen, Sackhüpfen, Stelzenlauf, „Knöpfchen ins Töpfchen“ werfen, Walnüsse im Löffel über eine gewisse Strecke und auf Zeit zu transportieren bis zum Stoffball werfen reichte das Kindheitserinnerungen weckende Repertoire.

Fürs Moos-Ski-Rennen hatten sich die Teams witzige Namen ausgedacht. Da rannten die Kleeblattpiraten mit Dorfsprintern, Stadtkindern, Mooszwergen, Moorhasen oder Mooreinhörnern um die Wette – im direkten Vergleich oder auf Zeit, die dann auf einem großen Plakat vermerkt wurde. 16 Sekunden brauchte das Team „Fahne“ für 15 Meter im Gleichschritt mit einem Holzbrett an den Füßen, die in einfachen Schlaufen steckten – mit Abstand die Schnellsten. Die Moorfrösche hüpften da bedeutend langsamer mit fast zwei Minuten. Spaß aber hatten alle dabei. „Der Kleine krallt sich an seiner Schwester fest und nervt“, stöhnte Viktoria (8) und lachte dabei, „das Schwierigste ist, im Takt zu bleiben“.
Donaumoos-Erlebnistag im Haus im Moos begeistert Groß und Klein
Beschaulicher ging es bei Jutta Köstler zu, die mehrere Kräuter und Blüten in Gläser gesammelt hatte. Jedes Kind durfte sich zwei Sorten davon aussuchen und bekam einen Mörser mit Salz und den beiden Wahlzutaten, um sein eigenes Gewürzsalz herzustellen. „Nur drücken, drehen und schnuppern“, lautete Köstlers Devise dazu, „nicht stampfen, stoßen oder schlagen“. Denn ruhige Drehbewegungen würden die ätherischen Öle am besten freisetzen, erklärte sie, und wirkten zugleich noch meditativ.

Erstmals dabei war Hannes Hoffmann aus Nürnberg mit seinem ZirkusZauber, der mit seinen Taschenspielertricks und Jonglagen Groß und Klein in Bann zog. Zwischen seinen Vorstellungen durften die Kinder selber zaubern, jonglieren oder balancieren – ein Künstler zum Anfassen und Mitmachen.
Zum Mitmachen bei verschiedenen Handwerken lädt der Donaumoos-Erlebnistag ein
Immer spannend sind die Wassergeheimnisse, die auch ein beinahe ausgetrockneter Tümpel noch birgt. Bei Biologe Norbert Model wurde wieder nach Herzenslust gefischt und allerlei Getier unter der Dosenlupe betrachtet – von Rückenschwimmer über Taumelkäfer, Kaulquappen, Eintagsfliegenlarven bis zu räuberischen Libellenlarven. Noch gefährlicher seien die Gelbrandkäferlarven, erklärte Umweltbildungsleiterin Judit Tuschak, die genau darauf achtete, nicht zu viele Räuber im Glas zu haben, damit keine der ohnehin heuer dezimierten Kaulquappen gefressen würde. Geschichtenerzählerin, verschiedene Museumsführungen, Besuche bei den Wisenten und das Quiz des „Trödeltrupps vom Donaumoos“ im Heimatmuseum ergänzten das Umweltbildungsprogramm.

„Es ist wunderschön“, schwärmte Tuschak, die angesichts des wechselhaften Wetters samt Schauern nicht mit so vielen Besuchern gerechnet hatte. Mit schätzungsweise 1800 Gästen war sie mehr als zufrieden, freute sich über den Zauberer, der so richtig Laune machte, glückliche, entspannte Besucher und gut beschäftigte Umweltpädagogen.
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