Der Donaumoos-Zweckverband hat in seiner jüngsten Sitzung die Schaffung eines neuen Moorschutzgebietes am Rande des Donaumooses angekündigt. Das Projektgebiet „In den Flecken“ liegt nordöstlich von Nähermittenhausen und wurde in jüngerer Vergangenheit ausschließlich als Grünland benutzt. Der Großteil der rund 13 Hektar ist landwirtschaftlich kaum interessant und verfügt darüber hinaus über eine Moormächtigkeit, also eine Torfschicht, die im Donaumoos mittlerweile beinahe einzigartig ist. Es ist, so heißt es beim Zweckverband, das ideale Moorschutzgebiet. Dennoch müssen bis zur Umsetzung noch entscheidende Fragen geklärt werden.
Moorschutzfläche ist größtenteils bereits im Besitz des Landkreises und des Zweckverbands
Für den Zweckverband referierte Jan Rauschenberger, zuständig für den Moorschutz und das Flächenmanagement, über die Pläne. „Das Gebiet ist wirklich prädestiniert für den Moorschutz. Es handelt sich ausschließlich um Grünland, das teilweise brach liegt. Lediglich zwei Wiesen werden derzeit genutzt, die anderen Flächen sind teils stark mit Schilf bewachsen.“ Fast die gesamte Fläche sei bereits im Besitz des Landkreises und des Zweckverbandes, lediglich mit zwei Grundstückseigentümern müssten noch Tauschvereinbarungen abgeschlossen werden. „Dann wird es keine privaten Flächen mehr in diesem Gebiet geben“, so Rauschenberger.
Im Zuge der Renaturierung soll der nördliche Graben angestaut werden, und zwar im östlichen Bereich, wo die Moormächtigkeit mit vier Metern am größten ist. Dort werden Stauwehre eingezogen, und weil das Gefälle im Gebiet so hoch ist, nicht nur eines, sondern vier oder fünf, wie Rauschenberger erklärte. Die Stahlwehre sollen über eine Stauvorrichtung bedienbar sein, um das Wasser bei Bedarf ab- oder anzustauen und es somit in der Fläche verteilen zu können. „Ziel ist es, so viel Wasser in die Fläche zu bringen, damit der Moorwasserstand ganzjährig auf einem hohen Niveau zu halten“, so Rauschenberger. Der Graben soll aber nicht bis zur Oberkante gestaut werden, um die privaten Flächen nördlich des Gebiets nicht zu beeinträchtigen.
Bis zur Umsetzung stehen noch Gutachten zum Umwelt- und Hochwasserschutz an
Bis das Vorhaben umgesetzt werden kann, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. „Es handelt sich um ein sensibles Gebiet. Es ist FFH-Gebiet, Wiesenbrüter-Gebiet und es gibt diverse Biotope mit etlichen verschiedenen Arten, die betroffen sind. All das muss begutachtet werden“, erklärte Rauschenberger. Zudem müsse das Wasserwirtschaftsamt Szenarien für den Hochwasserfall modellieren, um zu sehen, inwiefern die umliegenden Flächen betroffen wären. „Wenn alles gut läuft, kommen wir Ende des Jahres in die Umsetzung“, so Rauschenberger. Landrat Peter von der Grün betonte die besondere Eignung des Gebiets, es sei eine großartige Ergänzung zum bisherigen Gebiet im Baierner Flecken. „Das ist ein wichtiger, weiterer Baustein. Wenn man sieht, dass da noch Moormächtigkeiten von bis zu vier Metern vorhanden sind, ist das eine ideale Kulisse.“
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