200 Jahre Wallfahrtskirche auf dem Kalvarienberg und 100 Jahre Heiligsprechung der Thérèse von Lisieux – das Doppeljubiläum feierte die Pfarrei St. Quirinus Pobenhausen gemeinsam mit dem Orden Little Flower. Bischof Bertram Meier war gerne der Bitte von Superior Pater Sebastian Biju gefolgt, den Festgottesdienst auf dem Kalvarienberg zu zelebrieren.
Biju freute sich über dieses „Zeichen der Verbundenheit“ zu seinem Orden, dessen Patronin die heilige Thérèse von Lisieux ist. Ihr zu Ehren war ein kleiner Altar neben den drei Kreuzen aufgebaut, dort, wo die Sonne am Sonntagnachmittag am längsten schien. Während der Bischof und seine Konzelebranten sowie der Hauptaltar bereits im Schatten der Kirche saßen, beleuchtete die untergehende Sonne noch lange das Gesicht der Heiligenstatue, die von einem Rosenbogen umgeben war.
Bischof Bertram Meier kam zum Gottesdienst auf den Kalvarienberg nach Pobenhausen
Drei Gedanken, die er mit der heiligen Thérèse verbindet, gab Bischof Meier den Gottesdienstbesuchern mit: Aufbruch, Fürsorge und sichere Heimkehr. Es sei leicht, ein Halleluja zu singen, wenn es einem gutgehe, doch in schwierigen Zeiten sei es wichtig, jemanden zu haben, der hilft, mit Leid umzugehen. So jemand sei die Ordenspatronin gewesen, die ihre Berufung darin fand, was sie selbst als „kleinen Weg“ der Liebe bezeichnete.
Eigentlich hatte die junge Französin, die bereits als 15-Jährige in den Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen eingetreten war, Missionarin werden und den Glauben unter die Menschen bringen wollen, erzählte der Bischof – doch es sei anders gekommen. Die kleine Therese, wie sie zur Unterscheidung von Teresa von Ávila genannt wird, lebte in strenger Klausur, wo sie ihre Lebensgeschichte aufschrieb. Ihr kleiner Weg bestand darin, „in den kleinen, aber bedeutsamen Handlungen des Alltags Gott zu begegnen“.
35 Mitglieder des Ordens „Little Flower“ leben heute noch in Deutschland
Ihre Spiritualität hatte den Ordensgründer der Little Flower Congregation, Pater Thomas Panat, dazu bewogen, im Jahr 1931 in Kerala/Indien zunächst einen Laienorden zu gründen, und Thérèse von Lisieux zu dessen Patronin zu wählen. Heute leben in Europa etwa 35 Ordensmitglieder, davon 24 in Deutschland, die anderen in Rom, der Schweiz, Österreich und Frankreich.
Auch die Pfarrei St. Quirinus hatte Grund zum Feiern. Vor 200 Jahren hat die Wallfahrtskirche auf dem Kalvarienberg ihr heutiges Aussehen erhalten. Erbaut worden war sie anno 1691 mit Unterstützung der Freiherren Marquard von Pfetten aus Niederarnbach und Andreas Thiemo von Gumppenberg aus Pöttmes auf dem damaligen Geisberg.
Dort hatte sich eine Wallfahrt entwickelt, nachdem zwei junge Mädchen im Jahr 1668 dort eine Erscheinung gehabt hatten. Anno 1825 ließ Joseph Marquard Freiherr von Pfetten die baufällige Kirche sanieren und erweitern sowie das angrenzende Benefiziatenhaus neu erbauen. Bereits 1766 hatte Franz Ignaz, Freiherr von Pfetten zu Niederarnbach ein Benefizium zugunsten der Wallfahrtskirche gestiftet, so dass dort ein ständiger Priester eingestellt werden konnte.
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