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Dringende Sanierung der Abwasserversorgung in Karlshuld: Bürger diskutieren Kosten und Lösungen

Karlshuld

„Das Thema wird uns noch über Jahrzehnte beschäftigen“: Karlshuld diskutiert über Abwasserversorgung

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    Viele Karlshulderinnen und Karlshulder kamen zur Versammlung im Gasthaus „Zum Karmann“. Vor allem über die Abwasserversorgung wurde diskutiert.
    Viele Karlshulderinnen und Karlshulder kamen zur Versammlung im Gasthaus „Zum Karmann“. Vor allem über die Abwasserversorgung wurde diskutiert. Foto: Michael Kienastl

    Die Abwasserversorgung ist das Thema schlechthin in Karlshuld, wie auf der Bürgerversammlung am vergangenen Donnerstag erneut deutlich wurde. „Das Thema wird uns noch über Jahrzehnte beschäftigen“, sagte auch Bürgermeister Michael Lederer. Seine Gemeinde wächst seit langem – allein seit dem Jahreswechsel hat sich die Bevölkerung um 21 Bürgerinnen und Bürger auf insgesamt 6140 erhöht. Weder Kläranlage noch Vakuumnetz sind für solche Zahlen ausgelegt. Erstere wird deshalb bereits seit Anfang Mai saniert und erweitert. Bereits Anfang nächsten Jahres soll mit dem Faulturm der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein, der zweite dann im Oktober. Die Kosten hierfür sind auf 9,1 Millionen Euro angesetzt, wovon – abzüglich etwa 1,4 Millionen Euro Förderungen – eine Hälfte die mitnutzende Gemeinde Königsmoos bezahlt. Allerdings warnt Lederer mit Blick auf die teure Technik auch, dass die Kosten vermutlich steigen werden.

    Allein die beiden neuen Vakuumstationen kosten Karlshuld fast sechs Millionen Euro

    Deutlich höher sind die geplanten Ausgaben für die Erneuerung des Vakuumnetzes. Insgesamt gibt es im Gemeindegebiet fünf Vakuumstationen (VS), die das Schmutzwasser über Leitungen aus den angeschlossenen Häusern ziehen. Zwei Pumpstationen pumpen es dann zur Kläranlage. Neuralgische Punkte sind hier vor allem die Endpunkte in Kleinhohenried, am Unteren und am Oberen Kanal (VS am Fischerheim) und in Neuschwetzingen. Ein Bürger berichtete, dass er hier nahezu wöchentlich Probleme mit dem Abwasser habe. Die höchste Priorität hat laut Lederer die geplante Station in Kleinhohenried an der Pfaffenhofenerstraße, die mit 2,6 Millionen Euro zu Buche schlägt und mit deren Bau heuer noch begonnen werden soll.

    Anschließend soll dann die Station an der Unteren Achstraße gebaut werden – zur Entlastung der Station am alten Wertstoffhof. Für sie fallen voraussichtlich 3,3 Millionen Euro an. Im Idealfall sind beide 2027 einsatzbereit, sagt Lederer. Inklusive Kläranlage und einiger kleinerer Sanierungen und Ertüchtigungen kommen auf die Gemeinde Karlshuld bei der Abwasserversorgung Kosten von etwa 11,5 Millionen Euro zu, die auf die Bürgerinnen und Bürger umgelegt werden müssen. Wie genau, dazu war eigentlich noch in diesem Jahr ein Infoabend geplant. Doch weil es die Verbesserungssatzung rechtlich „in sich hat“ und etwa auch die Herstellungsbeiträge neu berechnet werden müssen, will die Gemeinde noch eine Anwaltskanzlei hinzuziehen. „Ihr werdet heuer deshalb keinen Brief mehr bekommen“, folgert Lederer. Aber: „Aufgeschoben ist leider nicht aufgehoben.“

    Lederer will die Abgaben so sozialverträglich wie möglich gestalten

    Was allerdings bereits feststeht: Die Karlshulderinnen und Karlshulder werden sich wahrscheinlich über die Geschossflächen beteiligen müssen. Das hat zur Folge, dass bei gleicher Fläche kleine Familien, alleinlebende Menschen oder auch Gewerbetreibende denselben Betrag zahlen, wie größere Familien – ungeachtet des tatsächlichen Verbrauchs. Viele Bürgerinnen und Bürger äußerten sich dazu auf der Versammlung kritisch, Lederer entgegnete: „Eine absolut gerechte Lösung wird es nicht geben.“ Bereits beim Bau der Kläranlage 1986 sei entschieden worden, die Beiträge anhand der Geschossfläche zu berechnen – der Beschluss ist auch heute noch bindend. Lederer versprach, die Kosten so sozialverträglich wie möglich umzulegen, denkbar seien etwa gestreckte Abschläge. Darüber muss allerdings noch der Gemeinderat entscheiden.

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