Das Bistum Eichstätt schreibt seinen Veränderungsprozess fort: die Verwaltungsstrukturen sollen verschlankt und die Seelsorge bei den Menschen gestärkt werden, heißt es in einer Mitteilung des Bistums. Die bisherigen Dekanatsbüros und katholischen Jugendstellen werden in ihrer jetzigen Form nicht fortgeführt. Mit diesem Schritt möchte das Bistum seinen Zukunftsplan nach und nach umsetzen, erklärt Generalvikar Michael Alberter: „Mit einer klaren Vision, dem Mut zur Veränderung und der festen Überzeugung, dass Kirche weiterhin nahe bei den Menschen bleibt, setzen wir auf eine zukunftsorientierte Neuausrichtung.“
Die Dekanatsbüros und die katholischen Jugendstellen unterstützen die Seelsorge der Pfarrverbände durch besondere Schwerpunkte wie Begleitung und Schulung von Ehrenamtlichen sowie Vernetzungs- und Projektarbeit. Während die pastorale Arbeit vor Ort bei den Menschen in den Pastoralräumen stattfinden soll, werden die Verwaltungstätigkeiten im Bischöflichen Ordinariat zentral gebündelt, ist in der Mitteilung weiter zu lesen. Durch die gezielte Verschlankung der Strukturen der Außenstellen könnten Ressourcen für die Seelsorge freigesetzt werden, so dass mehr pastorales Personal direkt vor Ort bei den Menschen sein könne. „Gleichzeitig werden wir unsere pastoralen Teams vielfältiger zusammensetzen können. Damit werden unterschiedliche Kompetenzen und Fachwissen gebündelt, um eine moderne und bedarfsgerechte Seelsorge zu ermöglichen“, erklärt Benedikt Rodler, Leiter der Abteilung Seelsorge und Evangelisierung die Neuausrichtung. Besonders für junge Menschen eröffnen sich flexiblere und zielgerichtete Angebote, die ihrer Nachfrage und Lebenssituation entsprechen: Gemeinschaft fördern, Entscheidungsprozesse unterstützen und in Krisensituationen begleiten. „Angebote müssen passgenau für die Generation Z gestaltet sein, die sich nach Flexibilität und Sicherheit („Flexicurity“) sehnt“, so Rodler. Die Abteilung Seelsorge und Evangelisierung soll noch mehr als inhaltlicher Dienstleister für die Hauptberuflichen und Ehrenamtlichen in der Pastoral vor Ort fungieren.
Kirche: Das Bistum Eichstätt muss sparen
Die Herausforderungen der aktuellen kirchlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen machen die Neuausrichtung notwendig: Die Zahl der Hauptberuflichen, insbesondere im pastoralen Bereich, nimmt ab. Gleichzeitig erfordern sinkende Kirchensteuereinnahmen eine verantwortungsbewusste Haushaltsführung: „Vor diesem Hintergrund müssen Strukturen gestrafft und Ressourcen gezielt eingesetzt werden. Das bedeutet: Konzentration auf das Wesentliche, klare Prioritäten und eine nachhaltige Pastoralplanung für die Zukunft“, erklärt Generalvikar Alberter die strategische Ausrichtung, die bereits mit dem Zukunftsplan im Jahr 2023 begonnen hat. Die Umstrukturierung bedeute aber keineswegs, dass die Kirche sich aus der Fläche zurückzieht. „Durch mehr pastorale Mitarbeitende vor Ort sowie die Integration von zielgruppen- und themenbezogener Seelsorge in die Pastoralräume soll ein lebendiges Netzwerk entstehen, das den Menschen in ihren Lebensräumen begegnet. Die bisherigen Parallel- und Doppelstrukturen von Dienststellen des Bischöflichen Ordinariats, der zentralen Verwaltung des Bistums, und den Pfarreien werden somit aufgelöst, um die Seelsorge effizienter und wirksamer zu gestalten, “ beschreibt Rodler. Der Wandel soll in gemeinsamen Workshops in enger Abstimmung mit den Mitarbeitenden für die Dekanatsbüros bis Ende 2025 und die katholischen Jugendstellen bis Ende 2026 konkretisiert und abgeschlossen sein. (AZ)
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