
In Eichstätt entsteht eine psychiatrische Tagesklinik

Das Klinikum Ingolstadt erweitert die psychiatrische Versorgung in der Region um eine Tagesklinik in Eichstätt. Wie viele Plätze es gibt und wer Zielgruppe ist.
Das Klinikum Ingolstadt investiert in die Zukunft der psychiatrischen Versorgung: Am Montag fand in Eichstätt der Spatenstich für eine moderne psychiatrische Tagesklinik mit 20 Plätzen sowie angeschlossener Institutsambulanz statt. Die neue Tagesklinik Eichstätt des Klinikums Ingolstadt spricht vor allem Patientinnen und Patienten an, die eine tägliche Therapie benötigen, jedoch weiterhin in ihrem gewohnten Umfeld bleiben möchten. Mit diesem Konzept können stationäre Aufenthalte vermieden oder stationäre Behandlungsergebnisse stabilisiert und in den Alltag überführt werden.
„Wir machen heute den ersten Spatenstich für einen Neubau, um das psychiatrische Versorgungsangebot zu dezentralisieren und eine große Lücke in der Region zu schließen. Wohnortnahe Behandlungsangebote für Menschen mit seelischen Erkrankungen zu schaffen, ist mir ein Herzensanliegen. Dieses Haus verkörpert einen wichtigen Schritt des Klinikums Ingolstadt zu diesem Zweck. Das 2018 gegründete Tagesklinische Zentrum an der Münchner Straße in Ingolstadt war dafür der Anfang“, sagte Josef Mederer, Bezirkstagspräsident von Oberbayern. Der Bezirk Oberbayern ist neben der Stadt Ingolstadt Träger des Klinikums Ingolstadt.
Eröffnung der Tagesklinik Eichstätt soll Ende 2024 oder Anfang 2025 sein
Mit Blick auf den westlichen und mittleren Landkreis Eichstätt werden etwa 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner von der Neueröffnung profitieren, die für Ende 2024 oder Anfang 2025 geplant ist. Die zentrale Lage der Tagesklinik Eichstätt garantiert eine Erreichbarkeit innerhalb von 30 bis 45 Minuten für viele umliegende Gemeinden. „Die neue Psychiatrische Tagesklinik Eichstätt mit angeschlossener Institutsambulanz wird das breite vollstationäre, teilstationäre und ambulante Angebot des Zentrums für Psychische Gesundheit im Klinikum Ingolstadt ergänzen. Mit diesem Neubau bringen wir das psychiatrische Versorgungsangebot näher zu den Patientinnen und Patienten in Eichstätt und Umgebung und werden ihnen längere Anfahrtszeiten ersparen“, erklärte Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin, Pflege und Informationstechnologie sowie Ärztlicher Direktor.
Für die Tagesklinik ist ein kompakter Baukörper in Massivholzbauweise mit viel Tageslicht in den Räumen geplant, umgeben von einem großen Patientengarten, der mit Hochbeeten für Therapiezwecke genutzt werden kann. „Durch den Neubau der Tagesklinik entsteht ein Gebäude, das nicht nur die Patientenversorgung spürbar verbessern wird, sondern sich auch durch Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit auszeichnet. Wir bauen kompakt, um Ressourcen zu sparen und verwenden zertifiziertes Holz mit dem Nachweis nachhaltiger Forstwirtschaft. Vorgesehen ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine Heizung mit Fernwärme der Stadt Eichstätt sowie weitere klimafreundliche Maßnahmen“, betonte Jochen Bocklet, Geschäftsführer Finanzen und Infrastruktur, Personal und Berufsbildungszentrum Gesundheit.
Die psychiatrische Tagesklinik in Eichstätt kostet 4,7 Millionen Euro
Am Standort Hindenburgstraße/Ecke Grabmannstraße in Eichstätt entsteht mit Kosten von 4,7 Millionen Euro erstmalig im Landkreis Eichstätt eine psychiatrische Behandlungseinrichtung. 2,43 Millionen Euro steuert dafür die Regierung von Oberbayern bei. Die Tagesklinik erweitert das teilstationäre Angebot in der Region 10. Zum Zentrum für Psychische Gesundheit im Klinikum Ingolstadt gehören insegsamt 325 vollstationäre und 44 teilstationäre Betten sowie eine Institutsambulanz in Ingolstadt.
Die Tagesklinik ist nach der Fertigstellung vor allem für Menschen mit affektiven Störungen wie Depressionen oder Manien, Angststörungen und Psychosen vorgesehen. Insbesondere Seniorinnen und Senioren gehören zur Zielgruppe. Eine Institutsambulanz wird der Tagesklinik angeschlossen, in der Menschen mit schweren oder chronischen psychischen Störungen betreut werden. Ein multiprofessionelles Team aus Fachärztinnen, Psychologen, Sozialarbeiterinnen, Pflegekräften und Ergotherapeuten soll eine enge und umfassende Unterstützung bieten.
„Wir wollen bewusst mit diesen Angeboten stationäre Aufenthalte vermeiden oder ehemals stationäre Patientinnen und Patienten unterstützen, ihre Behandlungsergebnisse in den Alltag zu überführen. Mit dem Bau dieser neuen Einrichtung setzt das Klinikum Ingolstadt ein starkes Zeichen für die Weiterentwicklung und Stärkung der psychiatrischen Versorgung in der Region“, sagte Professor Andreas Schuld. (AZ)
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