Das Eichstätter Kammerorchester unter der Leitung von Georg Hanauska gastierte bereits erfolgreich in Bergen. Seit 2024 steht Florian Morczinek am Dirigentenpult des traditionsreichen Ensembles. Auf die Vielfalt der musikalischen Stile setzt er in seiner Programmgestaltung. Sein Credo: „Die Herausforderung ist es, verschiedene Epochen und Klangwelten zu einem Ganzen zu fügen, zu einem spannenden Konzerterlebnis, bei dem jedes der Werke stilistisch zu seiner eigenen Geltung kommt. Das bedeutet für ein Amateurensemble einen nicht geringen Anspruch.“ Am Sonntag, 18. Mai, um 16 Uhr dürfte sich somit ein Besuch im Münster Heilig Kreuz in Bergen einmal mehr lohnen.
Barocke Pracht und kecke Tonmalerei im Baringer Münster
Barocke Pracht sowie kecke Tonmalerei verspricht die Ouvertüre „Wassermusik“ von Georg Philipp Telemann, besetzt mit virtuosen Bläsern. In abwechslungsreichen, köstlichen musikalischen Allegorien aus Nymphen und anderen Meeresgottheiten, Winden und Stürmen, „malt“ Telemann ein buntes Hörbild seiner damaligen Wirkungsstätte, der Hansestadt Hamburg.
Kol Nidre (alle Gelübde), eine alte hebräische Melodie, die im Abendgebet am „Jom Kipur“, dem jüdischen Versöhnungsfest, ihren Platz hat, wurde von Max Bruch 1880 komponiert. Sie scheint für Solocello und Orchester in ihrer Eindringlichkeit und Emotionalität den Ausdrucksmöglichkeiten des Cellos geradezu auf den Leib geschrieben zu sein. Solist ist der Musikpädagoge und häufig als Solist konzertierende Cellist Christoph Steiner-Heinleins aus Erlangen. Die romantische Streicherserenade e-Moll war 1860 ein genialer Wurf des jungen Edward Elgar. Forsche, aufgewühlte Klänge werden von sehnsuchtsvollen, melancholischen Gedanken abgelöst und führen letztlich in ein versöhnliches, friedvolles Finale. Sie ist eine Herausforderung für die reine Streicherbesetzung.
Eichstätter Kammerorchester spielt zum Abschluss eine echte Rarität
Zum Schluss wird eine echte Rarität zu hören sein. Mozarts vermeintlich erstes, der neuesten Zählung nach jedoch letztes Hornkonzert in D-Dur. Angeblich wollte Mozart seinem mittlerweile gealterten Lieblingshornisten das Leben etwas leichter machen. Daher die tiefere Lage und die relativ kurze Dauer. Es gehört zu den ideenreichsten und musikalisch witzigsten Konzerten seiner Art. Hendrik Wächter aus Nürnberg musiziert als Hornsolist mit dem Eichstätter Kammerorchester in Bergen. Er ist ein gefragter Kammermusiker und Hornpädagoge und war mit seinem Hornensemble „Ensemble Cordial“ auch schon in der Region zu hören.
Info: Das Konzert findet am Sonntag, 18. Mai, um 16 Uhr statt; Kartenvorverkauf im Klosterbräu in Bergen, online via https://okticket.de/tickets-konzert-kammerorchester-eichstaett-neuburg-an-der-donau-muenster-heilig-kreuz-bergen-2025-05-18-e52135?fb=ON und an der Abendkasse.
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