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Elisabeth Hartwig: Neue Äbtissin im Kloster St. Walburg geweiht

Eichstätt

St. Walburg hat eine neue Äbtissin

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    Abt Barnabas Bögle weihte M. Elisabeth Hartwig zur neuen Äbtissin der Benediktinerinnenabtei St. Walburg in Eichstätt.
    Abt Barnabas Bögle weihte M. Elisabeth Hartwig zur neuen Äbtissin der Benediktinerinnenabtei St. Walburg in Eichstätt. Foto: Andreas Schneidt/pde

    Der strahlend blaue Himmel bot den perfekten Rahmen für einen Festtag in der Benediktinerinnenabtei St. Walburg in Eichstätt: Der Ettaler Benediktinerabt Barnabas Bögle erteilte Mutter Elisabeth Hartwig am Samstag in der Abteikirche St. Walburg die Äbtissinnenweihe. In dieses Amt war die 58-Jährige, die der Klostergemeinschaft seit 34 Jahren angehört, vor vier Wochen von ihren Mitschwestern gewählt worden. Abt Barnabas leitete die Feier im Auftrag von Bischof Gregor Maria Hanke, der aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte. Die neue Äbtissin zeigte sich nach dem Gottesdienst dankbar, „dass so viele Menschen zu uns gekommen sind, um dieses Fest mit uns zu feiern“.

    Die Familie der Eichstätter Äbtissin war zu Gast im Kloster St. Walburg

    Die Abteikirche, in der noch zusätzlich Stühle aufgestellt waren, war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Domorganist Martin Bernreuther, der die Feier mit der Schola der Alumnen des Priesterseminars umrahmte, zum Einzug „Nun jauchzt dem Herren, alle Welt“ anstimmte. Der Spiritual des Klosters, Tobias Göttle, hieß die zahlreichen geistlichen und weltlichen Gäste willkommen, darunter auch die Verwandten der neuen Äbtissin. Deren Mutter und Bruder mit Familie waren aus Torgau an der Elbe (Sachsen) angereist.

    Der Eichstätter Generalvikar Michael Alberter verlas eingangs die Botschaft von Bischof Hanke, der es begrüßte, dass sich die neugewählte Äbtissin und die Gemeinschaft zur Fortführung der altehrwürdigen Anrede „Mutter“ entschlossen haben. Dies sei kein protokollarischer Titel, sondern ein geistliches Programm.

    Die Schwestern der Abtei St. Walburg beim Weihegottesdienst ihrer neuen Äbtissin M. Elisabeth Hartwig.
    Die Schwestern der Abtei St. Walburg beim Weihegottesdienst ihrer neuen Äbtissin M. Elisabeth Hartwig. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

    Priorin Schwester Maria Magdalena Zunker und Subpriorin Schwester Therese Ferstl geleiteten die neue Äbtissin dann vor Abt Barnabas. Vor der Weihe folgte die Ansprache des Abts, die das vorangegangene Evangelium von der Berufung der ersten vier Jünger Jesu zum Thema hatte. Dabei stellte der Redner auch einen Bezug zur neuen Äbtissin her: Gott habe sie an dieser Stelle offensichtlich haben wollen. „Ihn müssen Sie ihren Schwestern verkünden. Mehr durch Ihr Tun als durch Ihr Wort. Von seinem Wort aber müssen Sie leben.“

    Mittendrin unter den Gästen war auch die Mutter der neuen Äbtissin. „Aufgeregt und auch stolz“ sei sie, meinte die 81-Jährige, die seit Jahren zweimal im Jahr ins Altmühltal auf Besuch zu ihrer Tochter kommt. Mehrere Stunden Autofahrt hatte Carmen Ehlert hinter sich. Sie war morgens kurz nach sechs bereits in Ludwigsburg aufgebrochen, um an der Äbtissinnenweihe teilzunehmen. Sie habe Mutter Elisabeth vor etwa zehn Jahren bei einer Ausbildung für geistliche Begleitung und Exerzitienleitung kennengelernt, erzählte sie: „Seither sind wir in Kontakt und befreundet“.

    Eine Vorgängerin der neuen Äbtissin war Franziska Kloos

    Den Hirtinnenstab, den die neue Äbtissin künftig in Händen hält, trug früher Mutter Franziska Kloos, die nun von einem „Tag voller Dankbarkeit“ sprach. Genau 34 Jahre zuvor, ebenfalls an einem 30. November, am Andreas-Tag, sei sie in St. Walburg eingetreten“, erzählte die neue Äbtissin. „Dass ich heute, am 30. November 2024, meine Äbtissinnenweihe empfange, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit gegenüber Gott und allen Menschen, die zu meinem Leben gehören. Damals wie heute war und bin ich sicher: St. Walburg ist der richtige Ort für mich. Hier fühle ich mich zu Hause.“

    Nach mehr als drei Jahrzehnten in St. Walburg kenne sie ihre Mitschwestern sehr gut: „Ich denke, es ist uns in den vergangenen sechs Monaten, seitdem ich die Leitung interimsmäßig übernommen habe, gut gelungen, unseren Weg als Gemeinschaft zu gehen. Als Äbtissin muss ich das Ganze im Blick haben, wie wir unseren Klosteralltag gestalten, wie wir in Kontakt mit den Menschen sind und uns in der Öffentlichkeit zeigen.“ Ihren Mitschwestern dankte sie „für das Vertrauen, das sie in mich setzen“. Sie sei zuversichtlich und werde „alles, was in meiner Kraft steht, dafür tun, dass St. Walburg Lebendigkeit ausstrahlt und wir als Benediktinerinnen ganz authentisch unser Leben führen.“

    Worte des Dankes fand Hartwig für die frühere Äbtissin Mutter Franziska Kloos, die ihr einst die Tür für ihren Eintritt ins Kloster geöffnet habe und von der sie nun neben dem Hirtenstab auch das Brustkreuz übernahm. „Sie ist für mich im schönsten Sinne des Wortes eine geistliche Mutter. Sie begleitet mich seit meinem ersten Tag in St. Walburg und ist mir mit ihrem unglaublichen Erfahrungsschatz eine starke Helferin. Gerade jetzt in meiner Anfangsphase in der Leitung kann ich sie um jeden Rat fragen und es ist ein großes Geschenk, wie wohlwollend sie mitgeht.“

    Vom Lebensweg der neuen Äbtissin kündet ihr Wappen: Brot und Rosen sind Attribute der heiligen Elisabeth von Thüringen. Die drei Wellen stehen für Stationen ihres Weges: aufgewachsen in Torgau an der Elbe, Studium der Physik in Jena an der Saale, Benediktinerin in Eichstätt an der Altmühl.

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