Es ist ein rundes Jubiläum, auf das das Reparaturcafé Neuburg mit Stolz zurückblicken kann: Seit zehn Jahren wird hier nicht nur geschraubt, genäht und gelötet – es wird ein Zeichen gesetzt für Nachhaltigkeit, bürgerschaftliches Engagement und generationsübergreifendes Lernen.
Die Wurzeln des Reparaturcafés liegen in den Neuburger Umwelttagen 2015. Damals wurden unter dem Motto „Nachhaltigkeit“ ein kostenloser Fahrradcheck und ein Elektro-Reparaturcafé angeboten. Die Initiatoren: Birgit Kroneisl von der Stabsstelle Umwelt und Agenda 21 der Stadt Neuburg und Elektromeister Werner Fuhr mit Unterstützung von Alfred Hugl mit Schülern der FOS/BOS sowie Uli Appel und Peter Bisswanger als Fahrradspezialisten. Der Andrang war so groß, dass schnell klar war: Dieses Angebot soll bleiben.
Am letzten Dienstag im Monat treffen sich Ehrenamtliche im Bürgerhaus Schwalbanger zum Reparieren
Seither findet das Reparaturcafé einmal im Monat im Bürgerhaus im Schwalbanger statt – meist am letzten Dienstag. Über 1.600 Reparaturen wurden in dieser Zeit durchgeführt, mit einer Erfolgsquote von über 60 Prozent. Mal war es nur ein loser Kontakt, eine falsch eingestellte Nähmaschine oder eine defekte Fahrradbeleuchtung – oft reichte ein fachkundiger Blick, eine ruhige Hand und die Zusammenarbeit mit dem Besitzer des Gegenstands.

Mehr als 40 ehrenamtliche Reparateure sind heute aktiv – viele von Anfang an. Einige der Engagierten sind bereits im Ruhestand und bringen ihr Fachwissen aus früheren Berufen als Elektriker, Schreiner, Uhrenmacher oder Schneiderin mit ein. „Deshalb wird im Neuburger Reparaturcafé mit so großem Erfolg repariert“, erklärt Birgit Kroneisl, die das Projekt von Beginn an organisiert: „Ein Großteil der Reparateure sind professionelle Handwerker. Der positive Nebeneffekt ist, dass auch junge Reparateure mitmachen und entweder ihr eigenes Fachwissen als Elektroniker oder Computerspezialist einbringen oder von der Expertise der Ruheständler lernen.“ Sie betont außerdem: „Durch die erfolgreiche Reparatur von mittlerweile über 1000 Gegenständen, sparen die Eigentümer nicht nur Geld, sondern es werden auch wertvolle Ressourcen gespart – ein echter Gewinn für die Umwelt!“
Peter Segeth, dritter Bürgermeister der Stadt Neuburg, würdigte das Engagement der Initiatoren: „Birgit Kroneisl hat zusammen mit Werner Fuhr das Reparaturcafé vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben. Beide sind seither der Motor des Projekts – sie halten das Team zusammen und sorgen mit ihrer Freude und Begeisterung dafür, dass es wächst und gedeiht.“ Für sie steht vor allem die Freude im Mittelpunkt: „Ich bin begeistert, mit welchem Elan die Reparateure bei der Sache sind – das spürt man. Der Spaß am gemeinsamen Arbeiten überträgt sich auf die Besucher und macht das Reparaturcafé so erfolgreich.“

Werner Fuhr, Mitbegründer und technischer Leiter, zeigte sich bei der Feier bewegt: „Ich bin sehr stolz auf die Reparateure, dass sie seit nunmehr zehn Jahren mit so viel Engagement dabei sind und möchte einfach nur Danke sagen! Wenn alle gemeinschaftlich an einem Strang ziehen, dann bin ich auch gerne vorne mit ganzem Arbeitseinsatz dabei.“
Das wird im Reparaturcafé Neuburg alles repariert
Was wird im Reparaturcafé alles repariert? Die Liste ist lang: Haushaltsgeräte, Elektrogeräte, Holzgegenstände, Nähmaschinen, Kleidung, Wand- und Standuhren – und natürlich Fahrräder. Besonders schön: Die Reparatur erfolgt gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern, sodass diese auch etwas dazulernen. „Vielleicht können sie beim nächsten Mal selbst Hand anlegen, wenn ein Gerät muckt“, meint Werner Fuhr.
Zur Feier des Tages überreichte Peter Segeth eine Torte an das Reparaturteam – gespendet von Carina Demitras von der Tortenwerkstatt Neuburg. Ein Zeichen der Wertschätzung für alle, die sich seit Jahren mit Zeit, Wissen und Herzblut für das Projekt einsetzen. (AZ)
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