In Eichstätt ist es bisweilen schwierig, einen freien Parkplatz zu finden. Deshalb setzten Mitarbeiter des Ordinariats anscheinend eine nicht legale Idee um - allerdings kam man ihnen auf die Schliche. Daraufhin hat die Staatsanwaltschaft Ingolstadt gegen diese Mitarbeiter des Ordinariats wegen Urkundenfälschung im Zusammenhang mit der Verwendung gefälschter Parkausweise ermittelt. Anzeige erstattet hatte ebenfalls das Ordinariat, wie die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Ingolstadt auf Nachfrage mitteilt.
Gegen zwei beschuldigte Mitarbeiter des Ordinariats wurde inzwischen Strafbefehl beim Amtsgericht Ingolstadt beantragt, sodass das Verfahren nunmehr bei Gericht anhängig ist, erklärt die Sprecherin. Ob derartige Vorfälle öfter vorkommen? „Als grundsätzliches, in Serie vorkommendes Problem in im Zuständigkeitsbereich unserer Behörde liegenden Städten ist uns die Fälschung von Parkausweisen nicht bekannt“, sagt die Pressesprecherin.
In Neuburg werden immer wieder Behindertenausweise kopiert
Wir haben trotzdem bei der Stadt Neuburg nachgefragt. Das Ordnungsamt Neuburg nennt folgende Beispiele: In den vergangenen zwei bis drei Jahren sei es „einige“ Male vorgekommen, dass jemand einen Ausweis kopiert oder selbstständig verlängert habe. Zweimal wurde ein Bewohnerausweis mit zwei Kennzeichen kopiert, damit jedes Fahrzeug auf der Straße stehen kann, obwohl eigentlich kein Anrecht darauf bestand, da eine Garage vorhanden war.
Einmal wurde ein Bewohnerausweis selbstständig verlängert. Dies wurde laut Ordnungsamt auch zur Anzeige gebracht und es kam zur Verurteilung. Ebenfalls einmal wurde eine Genehmigung zum Be- und Entladen mit zwei Kennzeichen kopiert, sodass beide Fahrzeuge einen Ausweis hatten, bezahlt wurde nur einmal.
Immer wieder vervielfältigt werden Behindertenausweise, damit sie in den Fahrzeugen verschiedener Familienmitglieder hinterlegt werden können und nicht das Auto wechseln müssen, je nachdem, wer die schwerbehinderte Person gerade fährt. Auch das sei verboten und werde zur Anzeige gebracht, teilt der Sprecher der Stadt Neuburg mit. In diesen Fällen käme es am häufigsten zu Diskussionen zwischen Ordnungsamt und Bürgern.
Die Ausweise in Neuburg sind unterschiedlicher Machart. Schwerbehindertenausweise, Dauerparkausweise oder Handwerkerausweise sind laminiert und tragen ein Siegel, so der Pressesprecher. Die gefälschten Parkausweise in Eichstätt waren nicht nur mit einem Siegel versehen, sondern sogar mit einem Wasserzeichen, um sie - eigentlich - gegen eine Fälschung zu sichern. Vergeblich, wie es scheint.
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