Von alters her wurde an den Stadttoren der sogenannte Pflasterzoll erhoben – eine Straßenbenutzungsabgabe. Damit wurde der Unterhalt der Straßen und Verkehrswege bezahlt. Bereits 2005 hat sich der Förderverein Kreuztor dieses alten Brauchs besonnen und sammelt, jeweils am Faschingsdienstag, auf freiwilliger Basis von den Verkehrsteilnehmern einen kleinen Obolus ein, die „Faschingsmaut“, die für den weiteren Innenausbau des Ingolstädter Wahrzeichens verwendet wird.
Ingolstadt war einst ein bedeutender Handelsplatz
Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage an den damaligen Kaufmannsrouten von Nord nach Süd und von West nach Ost war Ingolstadt stets ein bedeutender Handelsplatz. Zölle und Abgaben wurden größtenteils bereits an den Stadttoren eingefordert. Wichtige Güter waren Salz, Wein, Eisen und Holz. Auch wenn diese nur durch die Stadt hindurch transportiert werden sollten, mussten sie wegen des Stapelrechts für einen gewissen Zeitraum hier gelagert und zum Verkauf angeboten werden.
Neben den Zöllen wurde auch „Pflasterzoll“ verlangt, man bezahlte damit den Unterhalt der benützten Straßen. Bei Lastfuhrwerken berechnete man den Zoll nach der Zahl der vorgespannten Pferde.
An diese mittelalterliche Mautgebühr erinnert der Förderverein Kreuztor jedes Jahr am Faschingsdienstag auf humorvolle Weise. Angetan in historischem Gewand bitten die Mitglieder des Vereins die in die Stadt einfahrenden Gespanne um eine freiwillige „Faschingsmaut“ für den weiteren Innenausbau des Kreuztors. Auch in diesem Jahr stehen die Torwachen wiederzwischen 9.30 und 12 Uhr parat. (AZ)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden