Bei welchen Temperaturen fühlt sich ein Gaudiwurm noch wohl? Diese Frage beschäftigte viele der rund 5000 Besucher des Bertoldsheimer Faschingsumzugs. Ein paar Plusgrade wären zwar schon nicht schlecht gewesen, doch das Interesse war ohnehin riesig. Deutlich erkennbar war der Massenauflauf vor allem am Kirchberg entlang der „Paradestraße der fünften Jahreszeit.“ Dem mit Abstand größten „Event“ in Bertoldsheim passten sich die Schaulustigen auch an, indem sie maskiert und kostümiert anrückten.
Pünktlich gegen 13.30 Uhr setzte sich das 51-Gruppen-starke „närrische Getier“ vom Ortsrand in Bewegung, um eine gute Viertelstunde später im „Epizentrum“ am Fuße der Kirche einzutreffen. Fünf Musikkapellen, 15 Wagen, 22 Fußgruppen und neun Gruppen von Faschingsgesellschaften spiegelten die breite Jeckenpalette wider. Sie alle hatten jede Menge Süßigkeiten für die jüngsten Maskerer, aber auch Hochprozentiges für leicht fröstelnde große „Narren“ dabei.
Beim Bertoldsheimer Faschingsumzug finden sich die großen Themen wieder
Natürlich fanden sich auch die großen Themen des vergangenen Jahres im Gaudiwurm wieder, wie das Hochwasser. Entsprechend rückten die Rennertshofener im Matrosenanzug an und führten auch gleich ein Schiff mit. Die Stepperger dagegen begnügten sich mit einer Badewanne, schließlich gehen sie an den Ufern von Ussel und Donau ebenfalls regelmäßig „baden.“ Ästhetisch ganz anders präsentierte sich eine Gruppe aus der „Tiefsee.“ Meeresgott Poseidon hatte nicht nur seinen legendären Dreizack dabei, sondern eine Gruppe Muscheln als „blaues Wunder.“

Stark vertreten war auch der Nachbar südlich der Donau. Die Burgheimer „Faschingsgiganten“ um Kreisbrandinspektor Alexander Bauer rückten als kampfeslustige Wikinger an. Die Faschingsfreunde um Gemeinderätin Judith Happ unterstützten sie mit einem riesigen Faschingswagen. Welche Toilette passt zu welchem Geschlecht? Diese Frage beschäftigte die „Plumpspatrouille“ aus Tagersheim. Auf ihrem Wagen drehten sich die entsprechenden Symbole.

Spektakulär präsentierte sich ein Abschleppdienst der besonderen Art. Er hatte ein Polizeiauto auf den Frontlader seines Traktors geladen. Einen Hinweis auf ihr Feuerwehrfest im kommenden Sommer lieferte die Freiwillige Feuerwehr Rohrbach mit drei bärtigen Feuerwehrzwergen, während im Hintergrund wütende Feuerteufelinnen mit wehenden Gewändern das Unheil darstellten.
Faschingsgesellschaften aus der Region geben sich in Bertoldsheim die Ehre
Die Faschingsgesellschaften aus Neuburg, Rain, Egweil, Rennertshofen und natürlich Bertoldsheim boten ihre Prinzenpaare und Garden auf. Traditionell fahren die Bertoldsheimer Tollitäten am Ende des Zuges im Cabrio mit. Von dort aus winkten Magdalena I. und Jonas II., sowie Anna II. und Leopold I. ihrem Narrenvolk zu. Schlusslicht war einmal mehr der „Ausspielwagen.“ Die Akteure nahmen dabei wie gewohnt Bertoldsheimer Ereignisse und Originale aufs Korn. Daniel Schimak vom Organisationsteam „Fanta7“ zeigte sich mit dem Verlauf sehr zufrieden, für das 40. Jubiläum im nächsten Jahr sei dies eine gelungene Generalprobe gewesen.
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