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Fischergasslerfest 2025 in Neuburg: Fischerstecher feiern Doppelsieg und der Oberbürgermeister landet in der Donau

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Fischergasslerfest 2025: Neuburg feiert den Doppelsieg

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    Hart und meistens fair duellierten sich die Fischerstecher auf der Donau. Hier schickt ein Stepperger seinen Gegner aus Bamberg in die Donau.
    Hart und meistens fair duellierten sich die Fischerstecher auf der Donau. Hier schickt ein Stepperger seinen Gegner aus Bamberg in die Donau. Foto: Winfried Rein

    Bier und Bratfisch, Sommerwetter und ein Heimsieg der Fischerstecher – beim Fischergasslerfest 2025 passte alles zusammen. Bei sommerlicher Hitze am Samstagnachmittag blieb der Besuch in der Fischergasse zwar überschaubar, abends aber strömten die Gäste zum Straßenfest und belohnten die Fischergassler für ihre Arbeit, alles allein auf- und abzubauen, ohne städtische Fördermittel einzufordern. „Das geht nur mit Zusammenhalt“, betonte Sprecher Siya Ettenreich. Erst zum Ausklang gegen 23 Uhr begann es zu regnen.

    OB Bernhard Gmehling gilt als bekennender Fan des Fischergasslerfestes

    Oberbürgermeister Bernhard Gmehling ist bekennender Fan des Straßenfestes, das 1972 aus Protest gegen städtische Pläne erfunden worden war. Der OB sang abends „Griechischer Wein“ und fühlte sich „Über den Wolken“. Der Fanfarenzug gab einen Vorgeschmack auf das Schloßfest. Die Stadtkapelle spielte mit Dirigent Alexander Haninger, der Neuburger Fischereiverein verkaufte bis abends 380 gegrillte Makrelen und die Juliusbrauerei zapfte frisches Bier – alles Neuburger Marken. Weil die Zapfanlage kaputtging, mussten die Besucher allerdings länger auf ihr Bier warten.

    Beim Prominentenstechen zog OB Gmehling den Kürzeren. Kommodore Jürgen Schönhöfer wuchtete ihn in die Donau. „Der steht wie eine Wand“, musste der OB anerkennen. Im zweiten Durchgang landeten beide im 14 Grad kühlen Fluss. „Das war sein letzter Auftritt“, rief Moderator Siya Ettenreich ins Mikrophon. „Schaun wir mal“, entgegnete Gmehling später in der Fischergasse, er könne ja auch als Ex-OB mitmachen.

    Nichts zu machen: Beim zweiten Durchgang mussten OB Bernhard Gmehling und Kommodore Jürgen Schönhöfer beide ins Wasser.
    Nichts zu machen: Beim zweiten Durchgang mussten OB Bernhard Gmehling und Kommodore Jürgen Schönhöfer beide ins Wasser. Foto: Winfreid Rein

    Das Fischerstechen zog sich lange hin, die Zuschauerreihen lichteten sich mit der Zeit. Die Stecher-Mannschaften kamen mit neuen Namen und Gesichtern. Die Verjüngung hat sich durchgesetzt. Der 25-jährige Emanuel Winter blieb lange standhaft und erkämpfte sich erstmals den Titel des Stecherkönigs. Damit verhalf er mit seinem Kollege Sebastian Bauch der Neuburger Mannschaft mit zehn Punkten zum Gesamtsieg vor Stepperg (6), Ingolstadt, Donauwörth (je 4) und Bamberg. Die Gäste aus Oberfranken holten zwar null Punkte, aber ihre Tapferkeit war unübertroffen. Sie landeten immer wieder in der Donau, weil daheim auf der Rednitz ein ganz anderes Fischerstechen praktiziert wird. „Macht nichts“, sagte Benedikt Kropf, „man sieht sich im Leben immer zweimal.“

    Bamberger Fischerstecher laden die Neuburger zu einer Revanche auf der Rednitz ein

    Eines Tages also werden die Neuburger zur Revanche nach Bamberg eingeladen. Heuer gibt es weniger Gelegenheiten für Rückkämpfe. Donauwörth veranstaltet erst wieder 2026 ein Stechen auf der Wörnitz und in Ingolstadt gibt es kein Wirte- und Narwalla-Fest mehr. „Wir müssen schauen, ob wir selber etwas organisieren können“, sagte Markus Mayer, erster Fischerstecher der Schanzer. Neuburg war vor 30 Jahren der Geburtshelfer für den Ingolstädter Verein gewesen. Fest steht das 33. Marathon-Treffen am 15. Juli auf dem Antonibergsee bei Stepperg.  Nach dem Wettkampf nach „französischen“ Regeln gibt es Verköstigung und Unterhaltung beim Antonibergfest.

    Freundliche Fischergaßlerinnen brachten Juliusbier und Limo.
    Freundliche Fischergaßlerinnen brachten Juliusbier und Limo. Foto: Winfried Rein

    Bis in die Nacht hinein und bis der Regen kam, ging das Fischergassenfest 2025 bei bester Stimmung weiter. Da konnte Siya Ettenreich, Vereinschef der Fischergassler, nur eine durchaus positive Bilanz ziehen. Am Sonntag war in der Fischergasse bereits alles wieder aufgeräumt und von dem Fest, das keine öffentlichen Zuschüsse benötigt und 1972 als Protest gegen städtische Sanierungspläne einer Durchgangsstraße entstanden war, nichts mehr zu sehen.    

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