Mit einem großen Fest samt Blaskapelle und zehn Fahnenabordnungen der Grasheimer Vereine und umliegender Feuerwehren feierte die Feuerwehr Grasheim am Samstag die offizielle Indienstnahme ihres neuen Feuerwehrautos. Das TSF-L (Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik) ist das erste seiner Art im Landkreis, wie Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier, zugleich Grasheimer Ehrenkommandant, betonte. Er wünschte den Kameraden „wenig Einsätze, und wenn, dann alles Gute“. Pfarrer Paul Igbo und Prädikantin Monika Last hielten eine ökumenische Andacht mit anschließender Fahrzeugsegnung.
Das neue Grasheimer Feuerwehrauto ist ein Symbol für Engagement
Auf 210 PS bringt es das aufgelastet bis zu 7,49 Tonnen schwere TSF-L, das im Unterschied zum weiter verbreiteten TSF 500 Kilo mehr Zuladung hat, nämlich bis zu 1000 Kilo. Vor allem aber verfügt es über einen Logistikraum, der unter anderem die Mitnahme von bis zu fünf Rollcontainern und spezifischer Ausrüstungsgegenstände ermöglicht. Ausgestattet ist es mit Klimaanlage, Standheizung, LED-Scheinwerfern, Automatikgetriebe und Luftfederung, stellte Kommandant Alexander Stadler das Fahrzeug vor, das als Landkreis-Tankstelle für Diesel mit Rollcontainern und Kanistern eingerichtet ist. Ein Spannungswandler mit 3000 Watt, eine Tauchpumpe, Powermoon (Hochqualitative LED-Leuchten) und LED-Lichtmaststativ gehören ebenfalls zur Ausstattung.

„Das neue Fahrzeug steht nicht nur für hochmodernes Equipment, sondern ist ein Symbol für euer Engagement, für Zusammenhalt und gelebte Verantwortung“, betonte Bürgermeister Michael Lederer, der kurz die knapp vierjährige Beschaffungsphase skizzierte. Eigentlich sei ein MTW (Mannschaftstransportwagen) geplant gewesen, der das aus dem Jahr 1972 stammende TSF ersetzten sollte. Das sei ein treuer Begleiter gewesen, habe aber seine besten Tage hinter sich, meinte Lederer. Dass nun ein TSF-L angeschafft wurde, sei „keine Forderung der Grasheimer gewesen, sondern ein gut durchdachter Vorschlag“, der einen Mehrwert für die Sicherheit der Bürger bringe.
Bürgermeister Michael Lederer holte das Feuerfahrzeug in Görlitz ab
Im vergangenen Spätsommer war das Fahrzeug in Görlitz ausgeliefert worden, wohin Lederer und Nadine Geier, die für die Feuerwehr zuständige Verwaltungsmitarbeiterin der Gemeinde, einige Feuerwehrkameraden begleitet hatten. „Das war nicht nur ein technischer Akt, sondern es waren emotionale Momente“, erzählte der Bürgermeister, der anschließend einen überdimensionierten Schlüssel an Stadler und FF-Vorsitzenden Alexander Birgmann überreichte. 144.000 Euro hat die Gemeinde in das TSF-L investiert, weitere 44.000 Euro schießt der Freistaat zu. „Das ist eine Investition in Hingabe und Einsatzbereitschaft“, lobte Lederer, „denn ihr seid keine Feuerwehrleute, wenn es grade mal passt, sondern ihr seid immer Feuerwehrleute“.
Last hatte die Lacher auf ihrer Seite, als sie auf die hinter ihr stehenden Fahrzeuge samt der davor aufgereihten Feuerwehrkameraden mit den Worten zeigte: „Hier stehen die Prachtstücke“. Worauf sie ergänzte: „Diesmal sind die Fahrzeuge dran“. Als ehemalige Feuerwehrseelsorgerin war sie ganz in ihrem Element und unterstrich das hohe Engagement der Floriansjünger. „Ihr geht Euren Weg in der Nachfolge Jesu“, gab sie ihnen mit. Ehrenamtliches Engagement könne nicht hoch genug gewürdigt werden, meinte Pfarrer Igbo. Für ihn war es wohl der letzte größere Termin in Grasheim, ehe er nach Weilheim geht.
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