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IG Metall fordert 7% Mehr Gehalt für Metallbranche

Ingolstadt

Vor dem Start in die Tarifrunde: IG Metall fordert ein deutliches Plus im Geldbeutel

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    Die Delegierten der IG Metall Ingolstadt stimmen sich auf die anstehende Tarifbewegung ein.
    Die Delegierten der IG Metall Ingolstadt stimmen sich auf die anstehende Tarifbewegung ein. Foto: Timo Siersch

    Die jüngste Delegiertenversammlung der IG Metall Ingolstadt stand ganz im Zeichen der anstehenden Tarifbewegung in der Metall- und Elektroindustrie. Die Kolleginnen und Kollegen seien bereit, für eine Tariferhöhung auf die Straße zu gehen, betonte Carlos Gil, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt. „Natürlich beobachtet man die Entwicklung bei den Automobilherstellern und der Zulieferindustrie mit großer Aufmerksamkeit, doch der finanzielle Druck, den die Menschen im ganzen Land spüren, kommt vor allem durch die anhaltend hohen Lebenshaltungskosten. Deshalb ist die Erwartungshaltung klar: Es braucht jetzt ein ordentliches Plus im Geldbeutel“, so der Gewerkschafter.

    Sein Stellvertreter Christian Daiker sagte: „Die 3,9 Millionen Beschäftigten und Auszubildenden in der Metall- und Elektroindustrie sind nicht nur der Motor der Unternehmen, sondern für das gesamte Land.“ Die Forderung nach sieben Prozent mehr Geld für zwölf Monate und 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung stärke nicht nur die Kaufkraft der Menschen, sondern auch die wirtschaftliche Zukunft der ganzen Region. Weiterhin fordert die Gewerkschaft eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen sowie mehr Wahlfreiheit zwischen Geld und Freizeit.

    Eine Nullrunde soll es bei den Tarifverhandlungen nicht geben

    Audi-Betriebsratsvorsitzender Jörg Schlagbauer berichtete in seiner Funktion als Mitglied der bayerischen Verhandlungskommission: „Dass wir schon bei der ersten Verhandlung mit über 5000 engagierten Metallerinnen und Metallern in München auf der Straße stehen, hat aufseiten der Arbeitgeber für mächtig Eindruck gesorgt.“ Eine Null-Runde, so wie in anderen Tarifgebieten angekündigt, solle es laut dem bayerischen Arbeitgeberverband nicht geben.

    Schlagbauer geht davon aus, dass es in der zweiten Verhandlung zu einem ersten Angebot kommt. Die von Arbeitgeberseite eingebrachten Argumente wie steigende Kosten bei Energie sowie Bürokratie oder die Steuerlast will Schlagbauer nicht gelten lassen: „Lohnverzicht wird diese Probleme nicht und schon gar nicht dauerhaft lösen. Hier müssen andere Lösungen zum Tragen kommen, die nicht zulasten der Beschäftigten gehen.“

    Rita Beck macht Managementfehler verantwortlich für Probleme im VW-Konzern

    Besorgt zeigten sich die Anwesenden über die aktuelle Situation bei Volkswagen sowie die angekündigte Schließung des Audi-Werks in Brüssel. Rita Beck, Arbeitnehmervertreterin im VW-Aufsichtsrat sowie Mitglied im Konzernbetriebsrat, berichtete mit Entsetzen von der Aufkündigung der Beschäftigungssicherung sowie der Ankündigung möglicher Standortschließungen. Sie machte für diese Entwicklung, genauso wie für die geplante Schließung des Audi-Werks in Brüssel, massive Managementfehler in den vergangenen Jahren verantwortlich. Bezogen auf den gesamten Konzern warnte die Gewerkschafterin vor möglichen Sparschäden und stellt klar, dass sich die Arbeitnehmervertretungen diesen mit aller Kraft entgegensetzen werden.

    Zum Abschluss formuliert Gil eine klare Botschaft: „Angesichts der vielen gesellschaftlichen Herausforderungen müssten Politik und Unternehmen endlich liefern. Wir brauchen eine branchenübergreifende, bundesweit abgestimmte Industriestrategie, die wirksam eine Abwanderung unserer Industrie und den damit verbundenen Arbeitsplatzverlust verhindert. Subventionen, ob in neue Technologien oder direkt an Unternehmen, müssen wirksam an den Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen in Deutschland geknüpft sein.“

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