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Ingolstadt: Ein Weckruf für sichere Arbeit

Ingolstadt

Ein Weckruf für sichere Arbeit

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    Am Rednerpult spricht Jörg Schlagbauer zum Thema Zukunftsvereinbarung bei Audi.
    Am Rednerpult spricht Jörg Schlagbauer zum Thema Zukunftsvereinbarung bei Audi. Foto: Markus Bachmeier

    Sichtlich erleichtert zeigten sich die Delegierten der IG Metall Ingolstadt auf ihrer ersten Delegiertenversammlung in diesem Jahr. Mit großer Zuversicht blickt man auf die neu abgeschlossene Zukunftsvereinbarung bei Audi, die, so waren sich die Anwesenden einig, in ihrer Wirkung weit über das Werkgelände hinausgehe und für die gesamte Region ein bedeutender Faktor für eine positive Zukunft darstelle.

    Mit den Worten „Ein guter Tarifvertrag muss zum Abschluss das Licht der Morgensonne erblicken“ eröffnete der Vorsitzende des Audi-Gesamtbetriebsrats, Jörg Schlagbauer, seinen Bericht über die fünf Tage andauernde Verhandlung mit dem Audi-Vorstand. Der Gewerkschafter sagte: „Die neue Zukunftsvereinbarung gibt Klarheit und Sicherheit in unsicheren Zeiten. Sie steht mit acht Milliarden Euro Investitionen in Zukunftsthemen für Innovation und für Investitionen in die deutschen Standorte, schlussendlich vor allem wieder für mehr Audi im Audi.“ Das monatliche Entgelt zu sichern, habe man durch harte Verhandlungen erreicht. Mehr noch, auch die tarifvertraglichen und betrieblichen Regelungen, die vom Unternehmen angegriffen wurden, konnten verteidigt werden. Die Audi-Komponente sowie Zulagen und Zuschläge blieben erhalten, ebenso wird die aktuelle Tariferhöhung nicht verschoben. Kein Outsourcing von Betriebsteilen, die Verlängerung der Beschäftigungssicherung sowie die Zusage zur Einrüstung für ein Verbrenner-Modell aus dem Konzernverbund waren für den Betriebsrat bei den Verhandlungen von größter Bedeutung. Das vereinbarte Insourcing von Dienstleistungen zum Erhalt von Knowhow, gerade im Bereich der Technischen Entwicklung, bewertet man als wichtig. Eine Besonderheit stellt der neu vereinbarte Bonus für IG Metall-Mitglieder dar. Schlagbauer stellte fest: „Mit unserer Zukunftsvereinbarung haben wir Audi wieder ein gutes Stück weit wetterfest gemacht, zur Wahrheit gehört aber auch, wir mussten dem Unternehmen Zugeständnisse machen. In Summe werden wir Industriearbeitsplätze in der Region verlieren, jedoch konnten wir ein blankes Stellenstreichen, ohne dass tatsächlich auch die Arbeit wegfällt, verhindern.“

    Auch die Textil- und Bekleidungsindustrie fordert ein höheres Einkommen

    Die Lage der Industrie in Deutschland spitzt sich zu und die Sorge um den Arbeitsplatz in den Belegschaften wächst. Kürzlich fanden Großdemos in fünf Städten statt. Insgesamt sind mehr als 81.000 Metallerinnen und Metaller dem Aufruf ihrer Gewerkschaft gefolgt. Der Erste Bevollmächtigte, Carlos Gil, sagte: „Wir haben drei (...) Forderungen: Unsere Industriearbeitsplätze müssen gesichert werden – sozial, ökologisch und zukunftsfähig; Gerecht finanzieren – die Kosten fair verteilen sowie Sicherheit für alle – durch gute Arbeit und einen starken Sozialstaat. (...) Lasst uns gemeinsam die Flamme der Solidarität auch in der Region Ingolstadt entzünden und unsere Stimme in der Politik vor Ort Gehör verschaffen.“

    Christian Daiker, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt, berichtete über die sich in einer kritischen Phase befindenden Verhandlungen für die rund 120.000 Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie. Trotz wiederholter Gespräche sind die Arbeitgeber bislang nicht bereit, den Forderungen der IG Metall entgegenzukommen. Ein wesentlicher Streitpunkt ist die Entgelterhöhung. Die IG Metall fordert eine Anhebung von 6,5 Prozent bei den Einkommen und eine Verbesserung der Altersteilzeitregelungen. Die Gewerkschaft hat die Arbeitgeber zu einer zügigen Einigung aufgefordert, um weitere Streiks und Arbeitsniederlegungen zu vermeiden. (AZ)

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