Sie sind extra chic angezogen: Die Dreijährige trägt ein rotes Glitzerkleid, ihr großer Bruder einen braunen Anzug. Während der Achtjährige es schafft, einigermaßen ruhig sitzen zu bleiben, hält seine Schwester nicht lange still auf den unbequemen Klappstühlen im Sitzungssaal des Ingolstädter Landgerichts. Unbekümmert brabbelt die Dreijährige leise vor sich hin. Neben ihr der Vater. Er dürfte der einzige der drei sein, dem klar ist, wie viel für die kleine Familie auf dem Spiel steht. Die Mutter der Kinder muss sich seit Anfang September wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten. Ihr wird vorgeworfen, im Juli 2023 ihre Tochter aus dem Fenster ihrer Neuburger Wohnung geworfen oder sie zumindest einfach fallen gelassen zu haben. Durch Glück ist dem Mädchen nichts passiert - es wirkt, als wäre nichts geschehen. Die Mutter ist aber vermutlich psychisch krank. Die Kammer muss entscheiden, ob die mittlerweile 25-Jährige wieder zu ihrer Familie zurückkehren darf oder ob sie in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht wird.
Neuburg/Ingolstadt
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