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Ingolstadt steht vor Sparmaßnahmen: So kürzt die Stadt bei Vereinen und Personal

Ingolstadt

Das Geld reicht einfach nicht: Ingolstadt muss weiter sparen

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    Das Geld ist knapp in Ingolstadt. Jetzt muss die Stadt auch bei den freiwilligen Leistungen kürzen.
    Das Geld ist knapp in Ingolstadt. Jetzt muss die Stadt auch bei den freiwilligen Leistungen kürzen. Foto: Luzia Grasser

    Seit März dieses Jahres ist Michael Kern Oberbürgermeister von Ingolstadt. Während sich viele seiner Vorgänger nach ihrer Wahl aus einem prall gefüllten Geldtopf bedienen konnten, teilt Kern nun das Schicksal vieler seiner Amtskollegen aus anderen Städten: Das Geld in Ingolstadt reicht hinten und vorne nicht mehr. Jahrelang konnte sich die Stadt im Glanz einer Gewerbesteuer sonnen, die sich im dreistelligen Millionenbereich bewegte, doch seit Audi kriselt, ist es damit vorbei. Inzwischen rechnet man mit nur noch rund 50 Millionen Euro. Im Stadtsäckel jedenfalls klafft ein großes Loch, das schon Kerns Vorgänger Christian Scharpf (SPD) zu stopfen versucht hat.

    Die Stadt Ingolstadt muss nochmals 90 Millionen Euro einsparen

    Im vergangenen Jahr hat der Stadtrat ein Sparpaket mit einem Volumen von rund 60 Millionen Euro geschnürt. Das Geld soll in den Jahren zwischen 2025 und 2027 eingespart werden. Doch schon damals war klar: Reichen dürfte das wahrscheinlich nicht. Und so ist es dann auch gekommen, Ingolstadt benötigt ein zweites Konsolidierungspaket. Bereits in seiner ersten Stadtratssitzung als neuer OB musste Kern die Stadt auf das neue Sparpaket einstimmen, Kürzungen beim städtischen Personal inklusive. Denn zwischen 2026 und 2028 müssen weitere 30 Millionen eingespart werden - pro Jahr. 90 Millionen insgesamt in den kommenden drei Jahren.

    In seiner jüngsten Sitzung hatten die Ingolstädter Stadträte erneut eine lange Liste vor sich liegen mit vielen Zahlen. Denn am Dienstagnachmittag wurde es konkret. Wo genau muss der Rotstift angesetzt werden? In welchen Bereichen wird gekürzt? Von einer Rasenmähermethode hielten die Beteiligten nichts, und so wurden bei sämtlichen Posten in den vergangenen Wochen Einsparpotentiale ausgelotet.

    Freiwillige Leistungen werden in Ingolstadt um rund 20 Prozent gekürzt

    Allein um 20 Prozent soll es die freiwilligen Leistungen betreffen. Rund eineinhalb Millionen Euro sollen pro Jahr weniger in die Bereiche Sport, Kultur oder Soziales fließen. Der Tenor war: Es ist verdammt schmerzhaft, aber eben notwendig. Und so wurde das Paket bis auf kleinere Änderungen durchgewinkt. Für pflegebedürftige Igel gibt es weniger Geld, genauso wie für die Narwalla oder Absolventen mit einem besonders guten Abschluss. Daneben fallen unter anderem der Zuschuss für das gesunde Frühstück an den Schulen weg, im Gegenzug werden für Sportvereine die Nutzungsgebühren für Hallen erhöht. Alles in allem umfasst die Liste 75 Punkte.

    Kein Geld gibt es in den kommenden Jahren bis 2029 mehr für die Bezirksausschüsse (bislang knapp eine Million Euro pro Jahr) sowie den Klimabeirat. Auch für das Jugendparlament sollten die Zuschüsse ausgesetzt werden, doch der Stadtrat hat ein reduziertes Budget von 5000 Euro pro Jahr genehmigt. Zuvor hatte dessen Vorsitzende Evelyn Martin ein engagiertes Plädoyer für die Bedeutung des Gremiums gehalten, das es seit 2021 in Ingolstadt gibt.

    Der größte Posten im neuen Sparpaket sind aber die Einsparungen beim Personal, um neun Millionen Euro sollen in diesen Bereich pro Jahr die Kosten sinken. Im Februar hat die Stadt angekündigt, 200 bis 220 Stellen abbauen zu wollen, allerdings ohne Kündigungen.

    Die Sparrunden gehen aber weiter. So wird in der Juli-Sitzung unter anderem darüber entschieden, wie die Stadt zu mehr Einnahmen kommen will. Denn acht Millionen Euro will Finanzreferent Franz Fleckinger jährlich zusätzlich einnehmen. Ein wichtiger Posten ist dabei die Grundsteuer. Im vergangenen Jahr hatte es für eine deutliche Erhöhung noch keine Mehrheit im Stadtrat gegeben. Zudem stehen Überlegungen zum Verkauf von Grundstücken oder zur Reduzierung von Bauinvestitionen auf der Agenda.

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