Es war wohl dem geübten Auge eines Jägers zu verdanken, dass diese außergewöhnliche Entdeckung am Neuburger Donauufer gemacht wurde. Denn dort, schon zum Teil im Wasser versteckt, bemerkte der Neuburger zusammen mit einem Begleiter am 15. Februar in der Verlängerung des Ochsengründlwegs am Donauufer eine große Menge an Kupferteilen. Das teilte die Neuburger Polizei mit.
Gegen 12 Uhr war der Jäger am Samstag dort unterwegs. „Als Jäger ist man natürlich mit einem anderen Blick auf die Natur unterwegs und geht auch mal weiter ins Gebüsch“, sagt Polizeichef Heinz Rindlbacher. Und genau an dieser Stelle, direkt am Ufer der Donau und schon teilweise im Wasser, erwartete den Neuburger ein ungewöhnlicher Anblick: Es befanden sich etwa 300 bis 400 Kilogramm Kupfer in Form von Kupferrohren, flach gebogenen Dachrinnen, Fensterblechen, Kupferblechabschnitten und Resten von Kupferstangen im Wasser. Das Kupfer war teilweise neuwertig, aber auch bereits gebraucht. Wie Rindlbacher erklärt, war das Kupfer in Plastiktüten verpackt und im Wasser versenkt.
„Das ist schon ein ungewöhnlicher Fall. Erst entwendet jemand mühsam so viel Kupfer und dann wird es schon fast achtlos an der Donau abgelegt“, so der Polizeichef. Es wirke nicht so, als hätte der unbekannte Täter geplant, das Diebesgut weiterzutransportieren. Während ein Teil der Kupferbestände noch in Tüten verpackt wurde, waren manche Kupferbleche direkt im Wasser abgelegt.
Rund 300 Kilogramm Kupfer in der Donau bei Neuburg gefunden
Der Gedanke liegt nahe, dass das Diebesgut vor einigen Monaten, als eine Reihe von Kupferdiebstählen in Neuburg gemeldet wurde, erbeutet wurde. Allein 2023 wurden in Neuburg 14 Fälle gemeldet, in denen Kupfer gestohlen wurde. Sogar an Gräbern hatten die Diebe damals zugeschlagen und Grabschmuck entwendet. Doch laut Rindlbacher sei es aktuell eher unwahrscheinlich, dass die Fälle zusammenhängen. „Es ist sehr schwer abzuschätzen, von wo das Kupfer stammt. Einige Dinge wirken eher neuer, andere sind von der Witterung stark gezeichnet.“ Es sei möglich, dass die Stücke über die Zeit verteilt erbeutet und immer wieder an dieser Stelle der Donau gebunkert wurden. Oder aber auch, dass das Diebesgut zunächst an einem anderen Ort gesammelt und erst jüngst an der Donau abgelegt wurde. „Wir hoffen, dass sich Geschädigte bei uns melden und zur Aufklärung des Falls beitragen können. Aktuell sind die Umstände sehr mysteriös.“
Das Material wurde durch die Polizei sichergestellt. Die Auffindesituation sowie das Material können aktuell keinem Diebstahl zugeordnet werden, ein entsprechendes Delikt ist jedoch nicht auszuschließen. Zeugen der Ablagerung oder Geschädigte der Diebstähle werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 08431/6711-0 mit der Polizeiinspektion Neuburg in Verbindung zu setzen.
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