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Kiesabbau-Pläne der Firma Schimmer: Gemeinderat Karlshuld erteilt trotz Bedenken das Einvernehmen

Karlshuld

Pläne für neuen Kiesweiher: Auch Karlshuld hat Bauchschmerzen

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    Geht es nach dem Karlshulder Gemeinderat, soll das geplante Kiesabbaugebiet der Firma Franz Schimmer unbedingt wieder aufgefüllt werden.
    Geht es nach dem Karlshulder Gemeinderat, soll das geplante Kiesabbaugebiet der Firma Franz Schimmer unbedingt wieder aufgefüllt werden. Foto: Uwe Kühne (Archivbild)

    Wie bereits zu erwarten war, hat auch der Gemeinderat Karlshuld nur unter Auflagen und mit großen Bauchschmerzen die Pläne der Firma Franz Schimmer für einen neuen Kiesweiher bei Kochheim abgenickt. Nachdem das Thema bereits im Gemeinderat Weichering und im Neuburger Bauausschuss sehr kritisch gesehen wurde, äußerten auch in Karlshuld während der jüngsten Sitzung am Montag einige Ratsmitglieder große Bedenken.

    Neues Kiesabbaugebiet bei Kochheim sorgt auch in Karlshuld für Diskussionen

    Wie berichtet, will die Firma Franz Schimmer direkt hinter dem aktuellen Abbaugebiet, dem Schimmer Weiher bei Nazibühl, auf einer Fläche von etwa 13,6 Hektar westlich von Kochheim (Gemeinde Karlshuld) hochwertigen Kies abbauen. In der Ursprungsplanung hatte sich das Projekt noch über die Flächen der Stadt Neuburg (Gemarkung Zell) und der Gemeinde Karlshuld erstreckt, jetzt ist nur noch die Große Kreisstadt betroffen, weil man mit der abgespeckten Variante ein Raumordnungsverfahren vermeiden wollte. Nicht ohne Grund also endet das aktuell geplante Abbaugebiet direkt an der Grenze zur Gemeinde Karlshuld und liegt nicht darin.

    Genau dieser Umstand ärgert den Dritten Bürgermeister Klaus Scherm (CSU). „Wir machen uns die Arbeit, um in einem Flächennutzungsplan den Kiesabbau in der Gemeinde zu regeln, aber an der Grenze soll Schluss sein und wir stimmen dem Ganzen auch noch zu“, so Scherm. Unter diesen Umständen bereite ihm das Vorhaben große Bauchschmerzen. „Wenn unsere Nachbarn machen, was sie wollen und Kies abbauen, wo es möglich ist, dann bringt unser Flächennutzungsplan unseren Bürgerinnen und Bürgern überhaupt nichts.“

    Für Gemeinderatsmitglied Stephan Müller (DUK), selbst aus Kochheim, ist der Kiesabbau an sich nicht das Problem. „Der Lärm und Staub dürften sich in Grenzen halten, da ist der Party-Lärm im Sommer schon schlimmer“, so Müller. Allerdings gingen wieder landwirtschaftliche Flächen verloren und außerdem bedeutet ein neues Gewässer auch mehr Graugänse. „Die gehen auf das Sommer- und Wintergetreide und fressen alles ab, bis nichts mehr da ist.“ Außerdem befürchtet er, dass im Sommer Badegäste den rund drei Meter breiten Feldweg zuparken und versperren.

    Ein neuer Badesee und eine weitere Gänseplage muss laut Gemeinderat verhindert werden

    Das Thema „Wildbaden“ beschäftigt auch Scherm, der eine Zustimmung zwar ohnehin ablehnte, die Problematik aber unbedingt in die Beschlussfassung aufnehmen lassen wollte. „Es muss schon während des Abbaus verhindert werden, dass dort gebadet wird. Man sieht ja heute schon, wie die Leute auf dem Bagger sitzen und ins Wasser springen. Das muss man verhindern, durch einen Wall oder Ähnliches.“

    Bürgermeister Michael Lederer (FW) nahm die Bedenken in einer abgeänderten Beschlussfassung auf. Demnach soll die Fläche später unbedingt wieder aufgefüllt werden, um die Landwirtschaft vor Gänsen zu schützen, keinen Badesee zu schaffen und den Bereich in Zukunft wieder landwirtschaftlich nutzbar machen zu können. „Ob das was bringt, sei dahingestellt, weil wir nur die Karlshulder Flur regeln können. Aber aufnehmen können wir es ja“, so Lederer. In dieser Form erteilte der Gemeinderat dem Projekt schlussendlich bei drei Gegenstimmen das Einvernehmen.

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