Es hat sich in Neuburg längst zur noblen Tradition entwickelt: In der ersten Stadtratssitzung im Januar, wenn der Haushalt final abgesegnet wird, reiht sich Name an Name auf der nicht enden wollenden Liste für Wortmeldungen. Den Kämmerer für seine Arbeit unermüdlich zu loben, ist sicherlich berechtigt. Im Anschluss wird dann aber tief Luft geholt und wortreich darauf hingewiesen, was doch in Neuburg eigentlich besser laufen müsste.
Einem unwissenden Bürger könnte da fast der Eindruck entstehen, der Oberbürgermeister und der Kämmerer hätten im stillen Kämmerlein dieses Zahlenmonstrum vorbereitet und dann dem Gremium in einem Happen vorgesetzt. Doch all die Stadträte, die nun Kritik äußern, bereiten Entscheidungen gleichermaßen vor, stimmen über Ausgaben und Sparmaßnahmen ab und sollten auch sonst genau wissen, wieviel Geld in der Stadtkasse vorhanden ist.
Haushaltssitzungen sollten nicht als Redebühne genutzt werden
Kritik ist prinzipiell nicht verkehrt und oft sind Interessenskonflikte ja auch förderlich. In der Haushaltssitzung wirkt es manchmal aber dann doch sehr nach einem Tanz der Worte, mit dem sich der Redner gerne schmücken will, dem aber nicht immer die entsprechenden Taten folgen. Die Energie wäre sicher besser in konstruktive Lösungen und Kompromisse gesteckt, die zur Realisierung von Maßnahmen führen.
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