Die Heimat liegt ihm am Herzen, das sieht man an seinen Bildern. 55 Stück davon zeigt der Bittenbrunner Maler Manfred Bittl jetzt im Rathausfletz. „Mit gefällt diese ausdrucksstarke und farbbetonte Ausstellung“, sagte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling zur Eröffnung.
Das Kulturamt nannte ihn „Heimatmaler“ und Manfred Bittl war durchaus einverstanden damit. Der 81-jährige Rentner ist Gründungsmitglied des Neuburger Kunstkreises und kriegt nun seine erste Einzelausstellung. Entdeckt hat ihn sozusagen Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Der Maler hatte ihm zum 60. Geburtstag ein Portrait geschenkt, das der OB gelungen fand und zuhause auch aufhängt. Beim Hebauf im Bittenbrunner Feuerwehrhaus entstand dann die Idee zu einer „Werkschau“ in der städtischen Galerie.
Manfred Bittl malt seit 50 Jahren Öl- und Acrylbilder, besitzt ein stattliches Atelier und bezeichnet sich als „Hobbymaler“. Mit seinen Arbeiten drängt er nicht nach außen, sonst hätten sich in den Jahrzehnten nicht annähernd 500 Bilder in seinem Haus angesammelt. Er portraitierte, logisch, die eigenen Kinder und ging oft hinaus in die Landschaft. Er studierte mehrmals am Tag, wie sich das Licht auf blühende Kartoffelfelder auswirkt. Er malte Wasser und Wälder, und suchte dabei nicht das große Panorama. Er schätzt die eher unscheinbaren Winkel. Einige davon finden sich in seinen Motiven wieder, zum Beispiel stille Ecken in Bittenbrunn und Laisacker. Er malt Landschaften, Portraits, Stillleben, figürliche Darstellungen und auch abstrakte Stimmungen.
Heimatmaler Manfred Bittl stellt in Neuburg seine Werke aus
Große Stücke hält Manfred Bittl auf den Malprofessor Karl Haberl, der die ersten Malkurse der Sommerakademie gegeben hatte. Bei ihm habe er viel gelernt, ebenso beim folgenden Akademieleiter Gerd Dengler. Die Malerei hatte ihn bereits in der Jugendzeit interessiert. Deshalb ging er als 15-Jähriger eine Zeitlang ins Neuburger Schloss, um bei Professor Wacha Zeichnen zu lernen. Mit der angeblichen Affäre um Aktmalerei, die ein Magazin damals aufgegriffen hatte, hatte er allerdings nichts zu tun.

Bittl malt nicht fotografisch genau, er versucht das Gesehene mit seinen Mitteln umzusetzen. Oberbürgermeister Gmehling bezeichnete ihn als „Impressionisten im besten Sinne“. Die Ausstellung enthält auch abstrakte Bilder, der OB sieht sich aber „mehr als Fan der gegenständlichen Malerei“. Das Bild vom Zirkus Krone gefalle ihm besonders gut.
Die Altstadt ist auch ein Motivgeber für den Maler. Hier ist er aufgewachsen, in einer Zeit, als es noch Geschäfte und Arztpraxen rund um den Karlsplatz gegeben hatte. Die Familie hatte damals im Haus der Schreinerei Scheidl in der Herrenstraße gewohnt. Nach Bittenbrunn zog er kurz vor der Hochzeit mit Ehefrau Renate. Bei der gut besuchten Vernissage bedankte sich Bittl bei Oberbürgermeister Gmehling sowie Kulturamtschefin Marieluise Kühnl und Petra Ballier für die Unterstützung seiner Werkschau im Fletz. Sie läuft bis 30. März und ist Donnerstag/Freitag von 17 bis 19 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
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