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Neuburg: Ensemble del Arte: Walzer, Swing und Blues im Jubiläumsjahr

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Ensemble del Arte: Walzer, Swing und Blues im Jubiläumsjahr

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    Ganz im Element bei Strauß und Gershwin: Solisten und das Ensemble del Arte, diesmal unter der Leitung von Antoine Pecqueur.
    Ganz im Element bei Strauß und Gershwin: Solisten und das Ensemble del Arte, diesmal unter der Leitung von Antoine Pecqueur. Foto: Johannes Seifert

    Zum Jubiläum lädt man sich gerne Freunde ein. So auch beim Ensemble del Arte. Denn seit genau 30 Jahren bieten die ohne Zweifel herausragenden Musikerinnen und Musiker (vielfach aus dem Georgischen Kammerorchester) im edlen Ambiente des Kongregationssaales unterschiedliche Programme, mit herausragenden Solisten, auf höchstem Niveau.

    Beim ausverkauften Konzert im Rahmen der Jubiläumsreihe erfreuten die gefragten Interpreten Antoine Pecqueur (Leitung und Fagott), Aydar Gaynullin (Akkordeon, Konzertmeister), Irakli Tsadaia (Violine), Olivia Friemel-Hurley (Klavier) und Timofei Birukou (Schlagzeug) im gut abgestimmten Zusammenspiel mit dem Orchester mit Werken von Johann Strauß Sohn und George Gershwin.

    Arnold Schönberg als programmatischer Kopf damaliger Zeit notierte Rosen aus dem Süden und den Lagunenwalzer, Alban Berg Wein, Weib und Gesang, Anton von Webern den „Schatzwalzer“ aus dem Zigeunerbaron. Die Arrangeure waren bei Konzerten zugleich die Interpreten: Schönberg wechselte sich mit dem nachmaligen Quartett-Primarius Rudolf Kolisch an der ersten Geige ab, Webern spielte Cello, Berg das Harmonium, Eduard Steuermann den Klavierpart.

    Jubiläumskonzert im Kongregationssaal: Ensemble del Arte begeistert mit Gershwin und Strauß

    Im gelungen angelegten Zusammenspiel mit den treffend agierenden Solisten unter der vorzüglichen und engagierten Leitung von Antoine Pecqueur gelang dem Ensemble del Arte bei exakt dieser Walzerfolge eine gleichermaßen innig, gefühlvoll, markant und auch transparent angelegte Darbietung. Irakli Tsadaia an der Solovioline führte dabei mit glanzvollem, hellem Ton, Olivia Friemel-Hurley begleitete am Klavier entsprechend präzise, Aydar Gaynullin am Akkordeon gab sich als wahrer Meister der Tasten und Timofei Birukou sorgte für eine ausgezeichnete Rhythmisierung. Gerade in dieser selten hörbaren solistischen Konstellation entfachen diese unterschiedlich angelegten Melodien ihre ganz besondere Dynamik.

    Das Ensemble del Arte ist ebenso bei der Darbietung von Swing, Jazz, Blues oder Spirituals im Element. Dies spürte man besonders im zweiten Konzertteil bei Auszügen aus Porgy and Bess von George Gershwin. Die 1935 uraufgeführte „American Folk Opera“ in drei Akten gilt als erste amerikanische Oper. Die Charaktere sprechen die Sprache der schwarzen Bevölkerung in einem Ghetto der amerikanischen Südstaaten. Gershwins hochgelobte Komposition bezieht sich einerseits auf die europäische Oper und enthält andererseits afroamerikanische Elemente aus Jazz, Spiritual und Blues.

    Hier gaben sich die Solisten einmal mehr glanzvoll und wurden sehr transparent vom Ensemble del Arte begleitet. Mit herrlich anmutender Interpretationslust, tonschön und harmonisch, manchmal vielleicht ein etwas zu dominantes Schlagwerk, aber sonst ungemein treffend, wurde hier Gershwins Meisterwerk intoniert. Dabei gelang es, die Vielfalt der musikalischen Elemente sowie die Transparenz des Klanges bestens zu vereinen. Und bei „Summertime“, betörend schön von Irakli Tsadaia intoniert, durfte das Publikum getrost von einem hoffentlich friedvolleren Sommer träumen. Standing Ovations!

    Die Stadt Neuburg tut gut daran, das Ensemble del Arte weiterhin maßgeblich zu unterstützen. Herausragende Künstler und überaus niveauvolle Konzerte im entsprechend stilvollen Ambiente sind ein Markenzeichen dieses von Anne Friemel und David Tsadaia so engagiert und versiert geführten Vereins. 

    Für das nächste Konzert mit dem Geigenvirtuosen Benjamin Schmid aus Salzburg am Samstag, 17. Mai, gibt es Karten unter Info@ensembledelarte.de.

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