Explodierende Preise: Bäcker im Raum Neuburg fürchten um ihre Existenz
Plus Die Preise für Energie und bestimmte Lebensmittel explodieren, was besonders Bäcker belastet. Betroffene aus dem Raum Neuburg über dunkle Aussichten und Taktiken in der Krise.
Es sind verrückte Zeiten. Zeiten, in denen sich der Neuburger Bäckermeister Anton Göbel junior darüber freut, dass er nach jetzigem Stand „nur“ das Doppelte für Energie ausgeben muss. „Glück im Unglück“ sei das, so Göbel. Manch anderer berichtet derzeit von zehnfachen Summen, die er für Strom und Gas zu zahlen hat. Die explodierenden Energiekosten belasten alle, eine Berufsgruppe ist – neben anderen – besonders betroffen: Bäcker. Die brauchen jeden Morgen viel Energie, um ihre Waren in den Öfen zu backen. Aber nicht nur wegen der Strom- und Gaspreise erleben Göbel und seine Kollegen momentan schwere Zeiten. Die Verteuerung vieler Zutaten bringt Bäckereien ebenfalls in Nöte, auch in der Region.
In den vergangenen Tagen machte eine größere Demonstration von Bäckern in Hannover Schlagzeilen. „Alarmstufe Brot“ stand etwa auf Schildern. Zuvor hatten manche Unternehmer in ihren Betrieben symbolisch die Lichter ausgehen lassen. „Der Kostendruck kann existenzbedrohend werden“, befürchtet Göbel, Obermeister der Bäcker in der Region. Quasi alles sei teurer geworden. Energie, Mehl, Butter, Zucker, und auch die Personalkosten steigen. Selbst in Bereichen, die man auf Anhieb nicht auf dem Schirm hat, erhöhen sich die Ausgaben. Der Servicetechniker für die Kaffeemaschine beispielsweise hat seinen Stundensatz um ein Viertel erhöht, berichtet Göbel. Den Bäckereien bleibe nichts anderes übrig, als die Preise zu erhöhen. Dies könnte möglicherweise Kundinnen und Kunden abschrecken – ein Teufelskreis. „Irgendwie werden wir die Krise überstehen“, ist Göbel trotzdem optimistisch. „Es geht immer weiter.“
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