
Gäste aus Sète in Neuburg: Treffen mit den "crazy" Donauschwimmern

Plus Freunde aus Tschechien und Frankreich wagen sich beim Donauschwimmen ins kalte Wasser. Neuburg erhofft sich neue Impulse für die Städtepartnerschaft mit Sète.
Frost, Schnee und ein fröhlich lärmender Faschingszug im Wasser erwarteten die Gäste aus den Neuburger Partnerstädten bei ihrer Visite. Ein bisschen „crazy“ (verrückt) seien die 1200 Winterschwimmer schon, meinte Hervé Merz aus dem 1200 Kilometer entfernten Sète.
Der Vizebürgermeister der von Sonne verwöhnten Mittelmeerstadt schaffte aber seine Premiere problemlos und beendete die vier Kilometer lange Schwimmstrecke mit der Feststellung: „Froid mais faisable – kalt, aber machbar.“ Anais Veyrat, die neue Partnerschaftsreferentin, hätte keine Minute länger in der drei Grad kühlen Donau bleiben wollen. „Meine Finger sind ganz eisig geworden“, sagte sie bei einem wärmenden Kaffee in der Parkhalle. Anstatt 30 Minuten hatte das Schwimmen wegen der mäßigen Strömung über 50 Minuten gedauert.
Gäste aus Sète beim Donauschwimmen in Neuburg dabei
Den Härtetest kann man als Beitrag zur 60-jährigen deutsch-französischen Freundschaft sehen, die Staatspräsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz vergangene Woche in Paris gewürdigt hatten. Die Verbindung zwischen Sète und Neuburg besteht mittlerweile seit 37 Jahren. Sie soll weitere Impulse erleben, das wünschen sich neben Oberbürgermeister Bernhard Gmehling auch Jocelyne Cassanay, Marie-Jo Maynard und Feuerwehrmann Philippe Etelbert, die ebenfalls aus Frankreich angereist waren. Wie man die Freundschaft am besten feiert? „Wir trinken Bier und reden miteinander“, findet Stadtpolitiker Hervé Merz.
Heuer sind weitere Begegnungen beim Neuburger Schloßfest, beim Saint-Louis-Fest und beim fête de la bière am Mittelmeer geplant. Außerdem gibt es Treffen mit den tschechischen Freunden aus Jeseník, etwa bei der Eröffnung der Kursaison im berühmten Prießnitz-Kurbad. Die Teilnehmenden aus Jeseník, darunter Polizeichefin Natalie Pastuchová und Václav Urban, wagten sich auch in die Donau. „Immerhin sind wir nicht gestorben“, sagte der Vizebürgermeister.
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