
Weibliche Genitalverstümmelung wird auch im Raum Neuburg praktiziert

Plus Pro Familia Ingolstadt ist eine von vier Beratungsstellen in Bayern, wenn es um weibliche Genitalverstümmelung geht. Die wird nämlich auch bei uns in der Region praktiziert.

Es ist eine grausame Tradition: Mädchen werden ihre äußeren Genitalien teilweise oder vollständig abgeschnitten – ohne Betäubung und, ohne dass es einen medizinischen Grund dafür gibt. Dafür mit unhygienischen Hilfsmitteln wie Rasierklingen, Glasscherben oder Messern. Die Rede ist von weiblicher Genitalverstümmelung. Schätzungen der Organisation Terre des Femmes zufolge belaufen sich die Zahlen für Bayern 2020 auf circa 12.600 betroffene Frauen und rund 3.300 gefährdete Mädchen. In der Region 10 leben gemäß einer Erhebung der Katholischen Stiftungsfachhochschule München 1520 Mädchen und Frauen, die von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht sind, 645 davon im Stadtgebiet Ingolstadt. Wie der dort ansässige Verein Pro Familia auf Nachfrage mitteilt, sind es im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen 320. Die meisten von ihnen stammen aus Nigeria und dem Irak. Aufgrund der Zuwanderung steigen die Fallzahlen.
Auch in Ingolstadt/Neuburg wird weibliche Genitalverstümmelung praktiziert
Pro Familia Ingolstadt ist eine von vier Präventions- und Beratungsstellen in Bayern, die vor ungefähr einem Jahr vom bayerischen Sozialministerium als Pilotprojekt ins Leben gerufen wurden. Das durch das Sozialministerium geförderte Netzwerk basiert auf zwei Säulen: zum einen auf der direkten Hilfe durch Anlaufstellen vor Ort und zum anderen auf Angeboten für Kulturmittlerinnen, Multiplikatorinnen und Fachkräfte, sich fortzubilden und zusammenzuarbeiten. Das Projekt sei trotz Corona gut angelaufen, erzählt Evi Tietmann, Leiterin von Pro Familia Ingolstadt. Elf Frauen aus der Region, die meisten von ihnen selbst beschnitten, hätten vor Kurzem ihre Ausbildung zur Kultur- und Sprachmittlerin abgeschlossen. Ein weiterer Kurs ist in Planung.
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