Man mag seinen Ohren kaum trauen: Ist das da oben tatsächlich noch ein Orchester mit Amateuren, oder hat sich mal wieder ein renommierter Klangkörper in den Kongregationssaal verirrt? Die Art und Weise, wie das Neuburger Kammerorchester am Samstagabend sein 29. Jahreskonzert vor einem begeisterten, völlig enthusiasmierten Publikum bewältigt, wie es teils schwierigste Klippen im allerbesten Wortsinn spielerisch leicht umschifft, kann einem nur Bewunderung und allerhöchsten Respekt abringen. Ein Jahr hatten die rund 30 Musikerinnen und Musiker sowie zwölf Bläser unter der bewährten Leitung von Johannes Fiedler geprobt und dabei mit viel Geduld versucht, die eigenen Grenzen immer weiter hinauszuschieben. Den verdienten Lohn dieser Mühen bekommen sie neben ihren beiden Solisten nach einer rund zweiständigen, hochemotionalen Reise folgerichtig zu spüren: Niemand im Kongregationssaal hält es mehr auf seinen Sitzen, alle spenden minutenlang stehend Ovationen, immer wieder erklingen Bravo-Rufe.
Neuburg
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