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Neuburg: Mit Humor ins hohe Alter: Pfarrer Helmut Bullinger wird 103

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Mit Humor ins hohe Alter: Pfarrer Helmut Bullinger wird 103

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    Gut Laune beim 103. Geburtstag: OB Bernhard Gmehling und Stadtrat Roland Habermeier (v.l.) gratulierten Helmut Bullinger, Michaela Beric hängte ihm einen Orden um. Nichte Claudia Stadlmayr (hinten rechts) organisierte die Feier.
    Gut Laune beim 103. Geburtstag: OB Bernhard Gmehling und Stadtrat Roland Habermeier (v.l.) gratulierten Helmut Bullinger, Michaela Beric hängte ihm einen Orden um. Nichte Claudia Stadlmayr (hinten rechts) organisierte die Feier. Foto: Winfried Rein

    103 Jahre alt und geistig voll auf der Höhe – Pfarrer Helmut Bullinger feierte am Freitag diesen besonderen Geburtstag. Nach Bruno Kant im Bistum Fulda, der in dieser Woche 109 geworden ist, ist der Neuburger vermutlich der älteste Pfarrer in Deutschland.

    Helmut Bullinger lebt – mit Unterstützung einer Pflegekraft – nach wie vor in seiner Wohnung im Ostend. „Endlich benutzt er den vor Jahren eingebauten Treppenlift“, sagt Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Den Pfarrer besucht er seit fünf Jahren jeweils am Geburtstag. „Das eine Jahr werden Sie schon noch durchhalten“, antwortete Helmut Bullinger diesmal in Anspielung auf das Ende der OB-Amtszeit.

    Am Durchhaltevermögen des Jubilars selbst besteht kaum Zweifel. „Das bestimmt der da oben“, betonte Helmut Bullinger mit dem Zeigefinger nach oben. Diesmal beehrte ihn Burgfunken-Präsidentin Michaela Beric mit einem Orden. Sie staunte über die gute Verfassung des Pfarrers und versicherte ihm, dass er nicht bestraft werde, wenn er den Orden nicht dabei hat: „Das gilt ab 100 nicht mehr.“

    Bischof Bertram Meier ernannte Helmut Bullinger zum „Kaplan seiner Heiligkeit“

    Mit Stadtrat Roland Habermeier kam sein ehemaliger Ministrant zum Gratulieren, der mittlerweile 43 geworden ist und am gleichen Tag Geburtstag hat. Bullingers Humor ist ohnehin unübertrefflich, das hatte auch der Augsburger Bischof Bertram Meier bei einem Hausbesuch festgestellt. Damals ernannte er ihn im Auftrag des Vatikans zum „Kaplan seiner Heiligkeit“.

    Dekan Werner Dippel, Pfarrer Gerd Zühlke und Kaplan Richard Reißner kamen am Freitag zum Geburtstag, und der 103-Jährige führte mit ihnen einen liturgischen Diskurs über Gottesdienste. Als er zum ersten Mal Kaplan Reißner aus Bayerdilling gehörte hatte, reagierte Helmut Bullinger begeistert: „Ein wunderbarer einheimischer Dialekt.“ Den Kaplan trifft er bei Gottesdiensten im Kloster der Maria-Ward-Schwestern. Bullinger ist dort Mitzelebrant. „Die Schwestern lieben ihn“, sagte Bischof Bertram Meier.  

    Helmut Bullinger ist mit drei Brüdern in Neuburg aufgewachsen. Zwei sind verstorben, sein Bruder Gottlieb war Professor an der TU München und feierte vor Kurzem seinen 100. Geburtstag. Helmut hat Theologie in Dillingen studiert und war im Mai 1951 vom Augsburger Bischof Dr. Josef Freundorfer mit 17 weiteren Kandidaten zum Priester geweiht worden. Die Primiz feierte Bullinger am Pfingstmontag 1951 natürlich in seiner Heimatstadt Neuburg. Nach Kaplansstellen in Neu-Ulm, Penzberg und Mindelheim erhielt er 1957 die verwaiste Pfarrerstelle im Markt Manching. In 34 Jahren als Pfarrer hat er sich so viel Anerkennung erworben, dass ihn der Markt 1991 zum Ehrenbürger gemacht hat.

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