
Professor in Neuburg: "Nur weil wir Tesla fahren, retten wir Planeten nicht"

Plus Die Rotarier laden den Wissenschaftler Gerd Ganteför zu einem Klimawandel-Vortrag ein. Die befürchtete Demo von Fridays for Future bleibt aus.

Im Vorfeld hatte der Vortrag von Professor Gerd Ganteför für Unruhe bei so manchen Klimaschützern in Neuburg gesorgt. Am Donnerstagabend, in der Paul-Winter-Realschule, stellte sich heraus: Alle wollen dasselbe – den von Menschen forcierten Klimawandel stoppen oder zumindest abschwächen. Professor Gerd Ganteför geht an das Problem wissenschaftlich heran – und sucht globale Lösungen, die praktikabel sein sollen.
Der emeritierte Physikprofessor und Buchautor, der bis vor einigen Jahren an der Uni Konstanz lehrte, nun als Berater tätig und mit vielen Beiträgen auf Youtube vertreten ist, begann seinen Exkurs mit vielen Kurven, die alle steil nach oben zeigen. Steigende Emissionen haben einen steigenden Anteil an CO₂ in der Atmosphäre zur Folge, was wiederum zum Ansteigen der globalen Durchschnittstemperaturen führt. Und das, obwohl sich die internationalen Klimakonferenzen in den vergangenen Jahrzehnten mit Absichtserklärungen gejagt hätten. Im Gegensatz zur Politik seien Wissenschaftler allerdings an die Realität gebunden. Und Realität sei, dass das 1,5-Grad-Ziel nicht eingehalten werden könne. "Wir reden über die Zwei-Grad-Grenze und dass wir diese nicht allzu sehr reißen."
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Die Diskussion ist geschlossen.
>>Professor Gerd Ganteför geht an das Problem wissenschaftlich heran.<<
Professor Ganteför ist weder Klima- noch Energiewissenschaftler. Er ist nur emeritierter Physikprofessor, der seit vielen Jahren für die Atomenergie wirbt, die Erderhitzung verharmlost und die Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien kleinredet.
>>Im Gegensatz zur Politik seien Wissenschaftler allerdings an die Realität gebunden.<<
Wenn er doch nur mal die Realität des Klimaschadens durch Erdgas darstellte. Und als Physikprofessor kommentierte, warum fast 70 Jahre nach Beginn der Erzeugung hochradioaktiven Mülls in Deutschland noch kein Kilogramm dieses tödlich strahlenden Materials entsorgt worden ist.
>>Deshalb rät er einer Industrienation wie Deutschland zu Erdgaskraftwerken.<<
Klimawissenschaftler weisen darauf hin, dass ein CH4 Molekül (Methan ist der Hauptbestandteil des Erdgases) je nach Zeithorizont 30 - 100 mal so klimaschädlich ist wie ein CO2-Molekül. Dass bei Berücksichtigung des Entweichens von Erdgas an der Quelle, aus den Pipelines und auch bei der Verbrennung Erdgas nicht klimafreundlicher als Kohle ist.
>>So werde die Kernenergie in weiten Teilen der Welt als Heilmittel gegen den Klimawandel gesehen.<<
Die Internationale Energieagentur hat im Dezember 22 dargelegt (“Renewables - 2022 Analysis and forecast to 2027“), dass in den nächsten 5 Jahren rund 95 % der weltweiten Kraftwerksinvestitionen in Solar und Wind und etwas auch in Bioenergie und Wasserkraft erfolgen.
Schade, dass man bei den Rotariern nicht mehr Wert auf wissenschaftliche Fakten gelegt hat. Und dass Professor Hoppe als Moderator nicht auf die Schwachpunkte und Lücken in Ganteförs Darstellungen hinweist.
Raimund Kamm, Vorsitzender LEE Bayern