
So war der Saisonauftakt im Birdland mit Scott Hamilton

Zum Auftakt der neuen Saison im Birdland-Jazzclub kredenzen Scott Hamilton und Jiggs Wigham ein Menü aus Jazz-Standards. Was das Konzert mit Schokolade zu tun hat.
Schönen Sommer gehabt? Na ja, geht so. Mit ein bisschen Musik wären die Unwägbarkeiten des Klimawandels sicher besser zu ertragen gewesen. Jetzt, Anfang September, ist noch alles so, als wäre die alte Birdland-Saison gerade erst vor ein paar Tagen und nicht bereits vor einem Vierteljahr zu Ende gegangen. Bis spät in die Nacht hinein sitzen die Menschen in luftiger Kleidung in den Straßencafés, und drinnen im Keller unter der Hofapotheke ist wieder die vertraute Geräuschkulisse zu vernehmen. Auch den Hauptdarsteller kennt mittlerweile jeder: Scott Hamilton, der elegante amerikanische Grandseigneur am Tenorsaxofon, hat in den vergangenen Jahren die Rolle des Opening-Acts für die neue Spielzeit im Birdland-Jazzclub vom verstorbenen Trompeter Dusko Gojkovic übernommen. Und für das zweimal restlos ausverkaufte Doppelkonzert am ersten Wochenende bringt er Gleichgesinnte mit: den untadeligen und mit allen Wassern gewaschenen Posaunisten und Landsmann Jiggs Wigham sowie seine metrisch geeichte Rhythmusgruppe mit dem Pianisten Bernhard Pichl, dem Bassisten Rudi Engel und dem Schlagzeuger Michael Keul.
Kein Risiko also zum Auftakt, aber dafür verlässlich hohe Qualität. Hamilton, Wigham und Co. intonieren nicht nur im zweiten Teil des Konzertes die wunderbare Ballade „Pure Imagination“ aus dem Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“; sie strukturieren unbewusst auch ihr gesamtes Konzert nach dem Rezept dieses Blockbusters. Akustische Schokolade, soweit das Ohr hören kann, Leckereien in allen Facetten, natürlich süß und zuckrig, sensationell schmeckend und schnell sättigend, gerne genommen, mit der Tendenz zum Suchtfaktor. Der zarte Schmelz prägt Hamiltons Ton zu jeder Millisekunde; eine Reminiszenz an seine Vorbilder Coleman Hawkins, Lester Young, Ben Webster, Illinois Jacquet, Zoot Sims und Stan Getz.
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