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Neuburg startet große Umfrage: Was wünschen sich Senioren für ein besseres Leben in ihrer Stadt?

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Tausende sollen befragt werden: Wie seniorenfreundlich ist Neuburg?

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    Wie seniorenfreundlich Neuburg ist, soll im Jahr 2026 mit einer großen Umfrage geklärt werden. Daraus könnte ein neuer politischer Ansatz erarbeitet werden.
    Wie seniorenfreundlich Neuburg ist, soll im Jahr 2026 mit einer großen Umfrage geklärt werden. Daraus könnte ein neuer politischer Ansatz erarbeitet werden. Foto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild, dpa (Symbolbild)

    Bald werden sie die größte Bevölkerungsschicht in ganz Deutschland, aber auch in Neuburg sein: Senioren. Um dafür gewappnet zu sein, sollen in der Ottheinrichstadt die Bedürfnisse von Menschen im Alter von mindestens 60 Jahren mehr in den Fokus gerückt werden. Sozialreferent Ralph Bartoschek hatte deswegen zusammen mit Vertretern des Seniorenbeirats bereits im Februar einen Antrag eingereicht, um eine großflächige Befragung unter den Neuburger Senioren durchzuführen. Dafür hat der Finanzausschuss nun grünes Licht gegeben.

    Wie Bartoschek meinte, beschäftige das Thema den Seniorenbeirat schon seit mindestens eineinhalb Jahren. Regelmäßig würden sich Bürger an das Gremium wenden und Anliegen äußern, wo es für Senioren in der Stadt noch Verbesserungspotenzial gebe. Dazu gehören Themen wie Mobilität, Nahversorgung, Pflege oder auch ärztliche Versorgung. „Grob kann man das alles unter dem Begriff ,Teilhabe‘ zusammenfassen“, sagt Bartoschek. Um diesbezüglich Maßnahmen zu treffen, die langfristig eine Verbesserung bringen, wolle man sich nun durch eine groß angelegte Befragung ein Gesamtbild darüber schaffen, was die Senioren in Neuburg sich am meisten wünschen.

    Beantragt wurde, dass eine solche Befragung von der in München ansässigen Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (Afa) erarbeitet und durchgeführt werden soll. Um jedoch keine allgemeinen Fragen stellen zu müssen, sondern die Fragen konkret auf Neuburg anzupassen, soll zudem ein Expertengremium gebildet werden, welches an der Formulierung der Fragen mitarbeitet. Die komplette Umfrage würde die Stadt etwa 25.000 Euro kosten, die Haushaltsmittel dafür würden zur Verfügung stehen. Laut Antrag soll die Umfrage noch in diesem Jahr erstellt und dann im Frühjahr 2026 umgesetzt werden.

    Befragung der Senioren in Neuburg soll neue politische Ansätze schaffen

    Die Umfrage würde sich an mehrere Tausend Neuburger richten, je nachdem, ab welchem Alter man die Menschen befragen will. Sollten alle Neuburger ab 60 Jahren einbezogen werden, würde der Fragebogen rund 9000 Einwohner erreichen und selbst bei einem Startalter von 70 Jahren wären es noch rund 5000 Personen. „Mir wäre eine Befragung aller Personen ab 60 Jahren lieber, denn je mehr Antworten wir bekommen, desto größer ist die Aussage der Umfrage“, sagt Bartoschek.

    Er hofft darauf, dass sich aus der Umfrage eine Diskussion in den politischen Gremien entspinnt, die Seniorenthemen künftig mehr Gewicht verleiht. „Bei uns mangelt es nicht an Wertschätzung der älteren Bürger. Wir haben Seniorennachmittage beim Volksfest und Geburtstagsbesuche, die von der Stadt organisiert werden“, so der SPD-Stadtrat. Doch nur Wertschätzung reiche seiner Meinung nach nicht aus, „es müssen auch konkrete Maßnahmen folgen“.

    Dem stimmte auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling zu, auch wenn der Rathauschef der Umfrage skeptischer gegenübersteht. „Wir können das gerne machen, es muss aber von Anfang an klar sein, dass sich aus der Befragung kein Wunschkonzert ableitet“, so Gmehling. Nur weil sich beispielsweise viele Menschen eine bessere ärztliche Versorgung wünschen würden, könne die Stadt keine Ärzte hier ansiedeln, „in einigen Bereichen haben wir einfach keine Handhabe“.

    Seniorenbefragung in Neuburg ab 60 oder 70 Jahren geplant

    Dem stimmt auch Theodor Walter (Die Grünen) zu, der meinte, dass man von der Berfragung nicht zu viel erwarten sollte: „Die größten Probleme der Senioren sind uns längst bekannt, da brauchen wir keine neue Umfrage.“ Anders sahen das Doris Stöckl (CSU) oder Roland Harsch (Freie Wähler), beide bezeichneten die Seniorenumfrage als tolle Sache und verwiesen darauf, dass sich die Lage beispielsweise in der Pflege in den nächsten Jahren erst richtig zuspitzen werde.

    Lediglich bei der Altersgrenze unterschieden sich bei den Befürwortern der Umfrage die Meinungen. Es wurden sowohl Argumente für einen Start ab 60 Jahren sowie einen Beginn ab 70 Jahren genannt. Um diesbezüglich eine Entscheidung zu treffen, soll der Rat der Afa eingeholt werden. Die Arbeitsgruppe hat bereits eine ähnliche Befragung in der Gemeinde Burgheim durchgeführt.

    Im Gremium bestand große Einigung darüber, dass eine solche Befragung für die Zukunft wichtig ist. „Jeder von uns wird irgendwann betroffen sein“, meinte auch Horst Winter, der als Vertreter des Seniorenbeirats in der Sitzung als Gast anwesend war. Um möglichst präzise Maßnahmen für Neuburg ableiten zu können, soll nun ein Expertengremium eingesetzt werden. Als Mitglieder dafür wurden Doris Stöckl (CSU), Theodor Walter (Die Grünen), Sissy Schafferhans (Freie Wähler), Ralph Bartoschek (SPD) und Frank Thonig (WIND) benannt. Einstimmig wurde das Expertengremium befürwortet, ebenso wie die Beauftragung der Afa mit Befragung.

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