Was für eine Stimme! Samara Joy begeistert im Neuburger Jazzkeller
Plus Samara Joy aus New York steht im Jazzkeller in Neuburg auf der Bühne. Nicht nur ihre warme, kraftvolle Stimme, auch ihre Persönlichkeit macht das Publikum „verliebt“.
Samara Joy ist gerade 24 Jahre jung und zum ersten Mal in Deutschland. „Ich muss das unbedingt meiner Mom erzählen: Neuburg was awesome!“ So steht sie unbekümmert lachend auf der Bühne des Neuburger Birdland-Jazzclubs, die Menschen im Hofapothekenkeller fressen ihr längst aus der Hand, und sie schüttelt immer noch ungläubig den Kopf ob so viel unverhoffter Zuneigung. Als sie gegen Schluss eine butterweiche Ballade intoniert, nur begleitet vom geschmeidigen Bassisten Mathias Allamane, dabei scheinbar mühelos zwischen drei Oktaven hin- und herhüpft, jeden Ton punktgenau trifft, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, und die letzte Zeile gerade wie eine Seifenblase durch das Gewölbe schwebt und verklingt, da ruft einer aus dem Publikum genau das aus, was in diesem Moment wahrscheinlich alle denken: „I love you!“ Samara kichert noch eine Minute später verlegen wie ein kleines Schulmädchen.
Es ist wirklich herzerfrischend, vor allem nach dem klinisch-sterilen Gastspiel eines arrivierten Superstars in der Vorwoche, ja geradezu eine Wohltat, diese hochtalentierte Sängerin bei ihrer Premiere in einem der wichtigsten Jazzclubs Europas erleben zu können. Da singt eine Frau mit so viel ansteckendem Spaß auf eine bemerkenswert reife Art edle Standards aus dem Great American Songbook, verwandelt sie nach nur wenigen Takten flugs in ihre eigenen Songs, segelt wie ein neugieriger Steinadler über die üppigen Harmoniegebirge hinweg und wirkt in ihrem ganzen Tun irgendwie zeitlos. So, wie eine alte Seele in einem jungen Körper, als wäre sie in der Vergangenheit und Gegenwart gleichzeitig daheim, als wäre Samara Joy mit der gesamten Geschichte des Jazz auf einmal verbunden und würde in jeder Ära parallel existieren. Jeder, der Gassenhauer-Themen wie „Moonglow“ kennt und sie längst als traditionell abgeheftet hat, dem macht die junge Vokalistin einen dicken Strich durch die Rechnung.
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