
Zwei Nachwuchskünstler zeigen eine Vision bei Ausstellung in Neuburg

Im Neuburger Rathausfletz öffnet die Ausstellung von Elena calliopa und Sebastian Günter. Ihre Kunst aus Zeichnungen und Lyrik ergänzt sich. Es ist wie ein Spiel aus Ebbe und Flut.
In den Genuss einer ganz besonderen Ausstellungseröffnung kamen die Gäste der Vernissage von „(GE)ZEITEN“ am Sonntag in der Städtischen Galerie im Rathausfletz. Elena calliopa (Künstlername) und Sebastian Günter ließen ihre Neuburger Zuschauer live an ihrem dialogischen Schaffensprozess Lyrik –Zeichnung teilnehmen.
Elena calliopa, den Neuburgern als Elena Habelt bekannt, schreibt Gedichte und Sebastian Günter zeichnet. Seit einem halben Jahr tauschen sie, die gemeinsam 2017 am Descartes Abitur gemacht haben, die jeweiligen Werke aus und jeweiliger Empfänger antwortet dann in seiner „Sprache“ (Wort oder Bild) auf das Werk seines Gegenübers. Einfach ausgedrückt: Sebastian Günter, der in Weimar Kunst für das Lehramt Gymnasium studiert, schickt Elena Habelt, die Psychologie, Schulpsychologie, Englisch und Philosophie in München studiert, digital eine Zeichnung, und diese antwortet darauf mit einem Gedicht – oder eben auch umgekehrt. Gleich einem Tangotanz findet so ein besonders aufmerksamer Dialog statt.
Neuburger Nachwuchskünstler öffnen Ausstellung im Rathausfletz
Dessen Ergebnis in seiner ganzen Größe ist jetzt im Fletz zu erleben – „wenn selene ihren silbernen gutenachtkuss haucht/schmeckt zukunft/wie limettensaft/...“ Im Lauf des vergangenen Halbjahres sind drei Zyklen entstanden, die sich mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beschäftigen, wie Bürgermeister Johann Habermeyer in seiner Begrüßung bemerkte. Kunst biete in diesen schweren Zeiten wichtige Räume für Begegnung. Auch Kulturreferentin Gabriele Kaps freute sich in ihrer moderierenden Einführung über die Wiederbegegnung mit den ehemaligen Schülern, das Gelingen der Ausstellung und deren geglückte Erziehung zu „Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne“.
Für den Besucher der Ausstellung gibt es dreißig reizvolle Bild-Text-Paare zu ergründen – auf oben beschriebene Weise entstanden, die auf jeden Fall die Hinterfragung lohnen. Denn manchmal wird Ebbe zur Flut und umgekehrt. Weitere Infos auf instagram @sebastian.guenter und @elena.calliopa bzw. www.elenacalliopa.com Ausstellungsdauer bis zum 24. April, Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag 17 bis 19; Samstag, Sonntag, feiertags 11 bis 19 Uhr.
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