
Sommer, Sonne, Swim-up-Zimmer: Wohin die Menschen 2023 in den Urlaub reisen

Plus Die Reisebüros verzeichnen zum Jahresbeginn viele Buchungen in die Sonne. Trotz stark gestiegener Preise zieht es die Menschen aus dem Raum Neuburg in die Ferne.

Die Corona-Beschränkungen in den Urlaubsregionen sind nun nahezu überall aufgehoben. Zwei Jahre lang musste erst geprüft und nach der Buchung gebangt werden, ob die Corona-Lage zu Hause und im Urlaubsziel die Reise zulässt. Das machte sich in den Reisebüros bemerkbar. Kunden entschieden sich kurzfristig um oder buchten online. Jetzt steigt die Reiselust wieder. Und eine besondere Art von Zimmer liegt auch im Raum Neuburg im Trend.
Vor allem junge Paare entscheiden sich vermehrt für Zimmer mit privatem Poolzugang. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause buchen Jüngere auffallend hochwertige Hotels im Vier- bis Fünf-Sterne-Segment, wie Andrea Schmid vom TUI Reise-Center in der Weinstraße anhand der Buchungen bemerkt. "Der Anspruch ist deutlich gestiegen", sagt die Reiseberaterin. In den vergangenen Jahren sind laut Schmid in Griechenland und Spanien viele Anlagen mit den Trend-Zimmern gebaut worden.
Griechenland liegt auch bei Familien hoch im Kurs. Wie auch die Türkei seien die Länder an der Ägäis für den All-inclusive-Urlaub mit Kindern beliebt, heißt es aus den Reisebüros der Stadt. Wasserparks und Pools dürfen dabei nicht fehlen. Ein beliebtes Flugreiseziel mit Kindern ist stets Spanien, wie Schmid erläutert. Geht es mit dem Auto in den Urlaub, seien Klassiker gefragt: die italienische Adriaküste und Istrien. Die Region liegt im Norden Kroatiens und ist angesichts der Infrastruktur und der Nähe zu den europäischen Nachbarländern gut zu erreichen für einen Urlaub in Kroatien.
Fernreisen sind nach dem Ende der Corona-Beschränkungen wieder einfacher möglich
Von der Anzahl der angestrebten Buchungen im Januar knüpfen die Menschen aus der Region an die Zeit vor der Corona-Pandemie an. Trotz Inflation, Energiekrise und Krieg zieht es die Menschen in die Sonne. Das geht aus der Reiseanalyse 2023 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen in Kiel hervor. Und die Reisebüros in Neuburg stimmen zu: Das Fernweh sei groß, heißt es von dort. Flugreisen nach Asien, in die USA und die Emirate werden wieder verzeichnet. Touren nach Thailand und auf die indonesische Insel Bali waren wegen der Corona-Regelungen mit am längsten nicht möglich. Diese Ziele locken besonders junge Menschen an. Populäre Urlaubsorte seien zudem die Karibik und Städtereisen, beispielsweise nach New York, berichtet Schmid.

Unter Senioren sind in den Wintermonaten nach wie vor die Kanarischen Inseln beliebt. Die Älteren zieht es ins Warme, „da müssen sie keinen Schnee schippen“, berichtet Schmid. Ebenfalls beliebt seien in der Altersklasse die Busfahrten der Spangler Touristik. Oft gebucht werden Touren in die Niederlande zur Tulpenblüte und Musical-Fahrten. Ein Grund sei laut Eva Felbier von Spangler Touristik unter anderem, dass in den Bussen keine Maskenpflicht mehr gilt.
Jeder Vierte glaubt, sich keine Urlaubsreise leisten zu können
Das Reisen 2023 unterscheidet sich in einem Punkt jedoch deutlich zu vor der Pandemie. Die Kosten für den Urlaub sind laut Felbier um 30 bis 40 Prozent gestiegen. Wer weg will, muss mehr zahlen. Zwölf Prozent der Deutschen wollen 2023 nicht verreisen – bei einigen anderen könnte es laut der Kieler Reiseanalyse noch am nötigen Geld scheitern. Nach der Umfrage gehen 23 Prozent der Deutschen davon aus, dass sie sich dieses Jahr wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich keine Urlaubsreise leisten können. Ein großer Teil der Bevölkerung will demnach wieder wegfahren. „Der Nachholbedarf scheint größer als die Gedanken an Inflation und Energiekosten“, sagt Schmid von Reise-Center in der Weinstraße. Nach zwei Jahren, in denen beinahe alles eingeschlafen war, haben die Leute wieder Lust, merkt auch Eva Felbier.
Innerdeutsche Reiseziele boomten die vergangenen beiden Jahre. Reisebeschränkungen wegen des Coronavirus sorgten dafür, dass Ostsee, Alpen und Rheinland in der Beliebtheit stiegen. Doch laut der Reiseberaterinnen nimmt die Nachfrage derzeit ab. „Die Sehnsucht nach Meer ist größer“, stellt Andrea Schmid fest.
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