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Neuburgs Bauausschuss plant Ende für unattraktive „Fake-Spielplätze“

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Neuburg will keine „Fake-Spielplätze“ mehr

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    Spielplätze sollen in Zukunft in Neuburg nur noch entstehen, wenn sie tatsächlich kinderfreundlich gestaltet sind. Die Spielplatzsatzung soll auf den Prüfstand gestellt werden.
    Spielplätze sollen in Zukunft in Neuburg nur noch entstehen, wenn sie tatsächlich kinderfreundlich gestaltet sind. Die Spielplatzsatzung soll auf den Prüfstand gestellt werden. Foto: Arne Dedert/dpa (Symbolbild)

    Ein einzelnes trauriges Spielgerät, eine lieblose Spielfläche, keine Natur - so sollten kindgerechte Spielplätze auf keinen Fall aussehen! Doch leider werden dementsprechende Spielflächen immer wieder in Wohnbereichen umgesetzt, weil es die sogenannte Spielplatzsatzung bisher so vorgab. Durch eine Gesetzesänderung muss nun keine Spielplatzsatzung mehr aufrechterhalten werden, was im Neuburger Bauausschuss die Grundsatzfrage aufwarf, wie man mit dem Thema künftig umgehen möchte.

    Bisher galt für Bauherren die Regel, dass bei Gebäudekomplexen mit mehr als drei Wohnungen eine Spielfläche von mindestens 40 Quadratmetern eingeplant werden muss. In Ausnahmefällen konnte eine Ablösesumme gezahlt werden, um der Verpflichtung zu entgehen. Das Resultat waren meist winzige Spielplätze, die so unattraktiv für Familien gestaltet wurden, dass sie meist völlig ungenutzt bleiben.

    Neuburg will Sinnhaftigkeit der Spielplatzsatzung überprüfen

    Diese Verpflichtung für Bauherren wurde Ende 2024 von der Bayerischen Bauordnung gestrichen. Neuburg kann also selbst entscheiden, ob die Stadt weiterhin an einer Spielplatzsatzung festhalten will, oder nicht. Vom städtischen Bauamt selbst kam nun der Vorschlag, die bestehende Satzung dahingehend zu überarbeiten, dass solche „Fake-Spielplätze“, wie CSU-Stadträtin Gabriele Kaps sie bezeichnete, künftig vermieden werden.

    Dass man an der bestehenden Regelung etwas ändern möchte, darin bestand im Gremium Einigkeit. Die Meinungen gingen jedoch auseinander, ob eine angepasste Spielplatzsatzung sinnvoller wäre oder gar keine Satzung mehr. Klar für eine Satzung sprach sich SPD-Startrat Ralph Bartoschek aus, seiner Meinung nach sei diese wichtig, um Spielflächen für Familien zu garantieren. „Wenn wir eine Satzung haben wollen, muss diese sinnvoll sein, sonst können wir sie uns gleich sparen“, meinte dagegen Grünen-Stadtrat Gerhard Schoder. Dem stimmte auch Dritter Bürgermeister Peter Segeth zu, der den Vorschlag äußerte, das Thema erst einmal in den Fraktionen diskutieren zu lassen.

    Unattraktive Spielplätze sollen in Neuburg bald der Vergangenheit angehören

    Am liebsten wäre es beispielsweise Zweitem Bürgermeister Johann Habermeyer, wenn man mit einer neuen Satzung eine Ablöse gegenüber den Mini-Spielplätzen priorisieren könnte. „Die Kleinspielplätze sind missglückt und kinderunfreundlich“, zeigt sich Habermeyer unzufrieden mit der aktuellen Situation. Wenn man statt solcher Spielflächen eine Ablösesumme bevorzugen könnte, wäre dieses Geld nutzbar, um bestehende Spielplätze zu sanieren oder neue, attraktive Spielplätze zu bauen. Ob eine solche Vereinbarung rechtlich zulässig ist, müsse aber erst geprüft werden, meinte Rechtsdirektor Ralf Rick.

    Bevor eine finale Entscheidung über die Spielplatzverordnung getroffen wird, sollen nun die Fraktionen das Thema intern beraten. Erst dann soll der Beschluss folgen, ob die Stadt an einer solchen Satzung, wenn auch überarbeitet, festhalten wird.

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