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Neuburgs Mobilität verbessern: THI-Studentin erforscht Stadtbus- und Autonutzung der Bürger.

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Auto oder Stadtbus? Studentin startet Umfrage in Neuburg

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    Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit befragt THI-Studentin Sophia Döpke Neuburger Bürger zu ihrer Auto- und Stadtbusnutzung.
    Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit befragt THI-Studentin Sophia Döpke Neuburger Bürger zu ihrer Auto- und Stadtbusnutzung. Foto: Anna Hecker (Archivbild)

    Warum fahren eigentlich so viele Neuburger mit dem Auto, wenn sie in der Stadt unterwegs sind? Und wie gerne benutzen sie die öffentlichen Verkehrsmittel? Diese Fragen dürften schon einige Neuburger umgetrieben haben, nicht zuletzt, wenn es in den vergangenen Jahren darum ging, ob Stadtbuslinien eingestellt werden sollen oder nicht. Nun wird das Thema wieder aktuell, denn THI-Studentin Sophia Döpke greift es in ihrer Bachelorarbeit auf - und will damit im Idealfall langfristig die ÖPNV-Situation in Neuburg verbessern.

    Döpke gehört zu den ersten Studenten, die in Neuburg am neuen THI-Campus starteten. Seit Oktober 2021 ist sie im Studiengang Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement eingeschrieben. Nun geht es für die 30-Jährige, die ursprünglich aus dem Allgäu stammt, in die finale Phase ihres Studiums. Und natürlich steht dabei die Bachelorarbeit im Fokus. Während viele Studenten dabei eine sehr theoretische These bearbeiten, ist es bei Döpke ein überaus praktischer Ansatz. Und dieser könnte auch für Neuburg ein Gewinn sein.

    Denn die Studentin stellt ins Zentrum ihrer Forschung eine Umfrage, die sie mit den Neuburger Bürgerinnen und Bürgern durchführen möchte. Alles steht unter dem Thema „Ansatzpunkte zur Veränderung der sozialen Praktik der ÖPNV-Nutzung - Eine praxistheoretische Analyse am Beispiel Neuburg an der Donau“. Klingt erst einmal sperrig, doch dabei handelt es sich um einen Bereich, der im Alltag wohl so gut wie jeden Neuburger betrifft, wie Döpke erklärt. „Ich will herausfinden, was die Gründe für die Wahl des Autos oder des Stadtbusses sind und wo genau die Bürgerinnen und Bürger Verbesserungspotenzial sehen“, sagt die Studentin.

    Sophia Döpke untersucht Verbesserungspotenzial der Stadtbuslinien in Neuburg

    Das Interesse an diesem Thema entstand durch ihre eigenen Erlebnisse am Neuburger Campus. Zudem hat Döpke im 7. Semester ein Modul besucht, welches sich um umweltschädliches Verhalten am Campus dreht und wo dieses stattfindet. Diese Veranstaltung sei der Grundstein für ihre Forschung gewesen, denn dadurch begann die Studentin, sich mit den Stadtbussen der Neuburger Stadtwerke auseinanderzusetzen. „Ein Großteil ist nach wie vor mit dem Auto unterwegs, ich habe viel das Fahrrad benutzt. Aber der Stadtbus spielt für die meisten Menschen am Campus keine große Rolle. Als mir das aufgefallen ist, habe ich mich gefragt, was die Gründe sind.“

    „Zunächst habe ich an einer neuen Stadtbuslinie gearbeitet, welche den Campus und den Bahnhof eingebunden hätte. Schließlich sind diese beiden Punkte in Neuburg für die meisten Studenten und auch Mitarbeiter enorm wichtig.“ Ihre Professorin habe ihr daraufhin geraten, sich mit der Stadtbus- und Autonutzung in Neuburg weiterzubeschäftigen und darauf ihre Bachelorarbeit aufzubauen. „Ich war sofort begeistert, denn so kann ich mit meiner Forschung vielleicht tatsächlich etwas in der Stadt verbessern.“

    Sophia Döpke gehört zu den ersten Studenten am Neuburger THI-Campus.
    Sophia Döpke gehört zu den ersten Studenten am Neuburger THI-Campus. Foto: Döpke

    Nun gilt es also herauszufinden, aufgrund welcher Faktoren in Neuburg entschieden wird, ob auf das Auto oder den Stadtbus zurückgegriffen wird. Dafür erstellte Döpke in dreiwöchiger Arbeit eine Umfrage mit 40 Fragen, welche sie nun an die Bürgerinnen und Bürger übergibt. Um diese zu beantworten, braucht man etwa 15 Minuten. Die Fragen sind teils allgemein verfasst, bei manchen kann man individuell antworten. „Es geht mir dabei um keine Wertung des Verhaltens, ich will niemanden verurteilen, der viel das Auto benutzt. Ich möchte verstehen, welche Faktoren die Menschen beeinflussen.“

    THI-Studentin befragte Bürger zur Mobilität in Neuburg

    Und genau diese Faktoren dürften auch für die Stadtwerke, welche die Bachelorarbeit von Döpke unterstützen, sehr interessant sein. Denn die Fragen drehen sich beispielsweise auch um die Preise der Fahrkarten oder darum, wie wichtig eine Überdachung bei Bushaltestellen ist. „Diese Ergebnisse können die Stadtwerke dann im besten Fall dazu nutzen, ein Stadtbus-Angebot zu schaffen, welches noch mehr auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger abgestimmt ist, wovon der ÖPNV in Neuburg langfristig profitieren könnte“, hofft die Studentin.

    Einen Monat lang, also bis Anfang Mai, ist die Umfrage geplant. Um möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, hat Döpke mit Unterstützung von Verkehrsreferent Bernhard Pfahler Plakate in der Stadt aufgehängt und an Bushaltestellen angebracht. Dort ist ein QR-Code angebracht, der zur Umfrage führt. Auch Flyer in Arztpraxen, Restaurants, Cafés oder beim Friseur machen auf ihre Recherche und die dazugehörige Befragung aufmerksam. Wer daran teilnehmen möchte, kommt zu den Fragen über diesen Link https://www.soscisurvey.de/sozialepraktiken/?q=SP im Internet, die Umfrage ist bereits aktiv.

    Wer die Erhebung beantwortet, dem wird auffallen, dass es keine Fragen zu Radfahrern oder Fußgängern gibt. Dafür hat sich Döpke ganz bewusst entschieden: „Mir ist klar, dass eine vollumfängliche Mobilitätsstudie alle Verkehrsteilnehmer behandeln müsste, aber mir geht es ganz explizit darum, die Stadtbus-Nutzung zu stärken. Daher habe ich meine Fragen auf den Bus und das Auto ausgerichtet.“

    Nun hofft Döpke, dass sich mehrere Hundert Menschen an ihrer Umfrage beteiligen, „je mehr, desto besser“. Mitmachen können alle Altersgruppen, vom Schüler bis zum Senior. Um möglichst viele Personen zu erreichen, hat Döpke zudem den Kontakt zu Neuburger Seniorenheimen gesucht, schließlich ist vor allem für betagtere Bürger ein gutes öffentliches Verkehrsnetz oft entscheidend. „Mir ist wichtig, dass sich die Teilnehmer Zeit für die Fragen nehmen, vor allem, wenn es um individuelle Eindrücke geht. Wenn ich jetzt viele Informationen sammeln und dann an die Stadt weitergeben kann, dann wird vielleicht für jeden etwas verbessert.“

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