Er zählt zu den absoluten Schmuckstücken des Wanderwegenetzes von Ehekirchen. Nur an diesem nasskalten Montag, an dem die Route rund um den Baierner Flecken nach ihrer aufwändigen Neugestaltung eigentlich im Glanz eines in jeder Hinsicht gelungenen Projektes erstrahlen sollte, präsentiert sich der 7,5 Kilometer lange Schleifenweg eher in herbstlich tristem Grau. Dennoch erweist sogar ein Storchenpaar dem besonderen Moment die Ehre, neben Vertretern des Donaumoos-Zweckverbandes, der Rohrenfelser Bürgermeisterin Manuela Heckl sowie den beiden Initiatoren, Ehekirchens Umweltreferent Paul Utz und Wanderwegebetreuer Leo Grabler.
Vor allem den beiden Letzteren ist der Stolz über das Projekt deutlich anzumerken. Der Weg, an dessen Trassierung und Ausgestaltung Utz und Grabler seit Ende 2023 arbeiten, stellt das erste konkrete Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Ehekirchen mit dem Donaumoos-Zweckverband dar. Neben einer Infotafel wurden entlang der Strecke zwölf neue Schilder aufgestellt, um Spaziergängern und Joggern die richtige Richtung des Kurses anzuzeigen. Dieser geht von Hollenbach aus in einer Schleife über die Fluren von gleich drei Gemeinden – neben Ehekirchen noch Rohrenfels und Oberhausen-Sinning.
Neuer Wanderweg "Baierner Flecken" in Ehekirchen stärkt Naturerlebnis
Ein wesentlicher Faktor sei dabei die Vermittlung von Bürgermeisterin Heckl gewesen, die im Rohrenfelser Gemeindegebiet die Benutzungserlaubnis eingeholt habe, betont Leo Grabler. Denn zunächst führt der Wanderweg „Baierner Flecken“ an das große, 2006 geschaffene Rückhaltebecken, wo man theoretisch bis zu 110 Vogelarten wie den Wiesenbrüter oder den Kiebitz, Storchenpaare sowie die Murnau-Werdenfelser Rinder des Neuburger Züchters Franz Eller und Wasserbüffel beobachten kann. Auch Enten und Gänse zieht es immer wieder in die verschiedenen Wassermulden.
In der Folge überquert der Weg den Längenmühlbach, führt auf dem letzten Dammbereich und trifft rechts abbiegend nach 300 Metern auf den Wanderweg rund ums Baierner Hölzl. Vor der dortigen Südseite aus bieten sich dem Wanderer bei schönem Wetter atemberaubende Einblicke in die entstehende Moorlandschaft. „Schon allein deswegen würde ich mir dort auch eine Beobachtungsplattform wünschen, von der aus man einen guten Blick über die abwechslungsreiche Umgebung haben kann“, schickt Grabler an die Adresse von Donaumoos-Zweckverband-Geschäftsführer Michael Hafner hinterher.
Offizielle Einweihung des Wanderwegs „Baierner Flecken“ am 29. Mai
Nicht das einzige Ansinnen, das möglicherweise bald in die Tat umgesetzt werden könnte. Hafner betont in diesem Zusammenhang, dass es dem Zweckverband wichtig sei, den Menschen die Artenvielfalt und Natur des Donaumooses näherzubringen. Gerade am Beispiel des Wanderweges „Baierner Flecken“ lasse sich eindrucksvoll vermitteln, welche Auswirkungen aktiver Moor- und Klimaschutz auf die Landschaft haben könne. Bürgermeisterin Manuela Heckl weiß längst um den besonderen Stellenwert der Gegend um den Flecken am Baierner Ortsrand, weshalb sie sich auch aktiv an einer Verknüpfung des Wegenetzes über die Gemeindegrenzen hinweg engagiert hatte. „Vor allem die Tiere brauchen einen geschützten Raum“, fordert die Rathauschefin, und Leo Gabler springt ihr bei: „Darunter befindet sich eine ganze Reihe von mittlerweile selten gewordenen Vogelarten!“
Um das Kleinod auch offiziell einzuweihen, bieten Paul Utz und Leo Grabler am Donnerstag, 29. Mai (Christi Himmelfahrt), ab 13.30 Uhr eine begleitete Wanderung durch den „Baierner Flecken“ an. Dabei wird Vogelkenner Engelbert Waldmann interessante Details der dortigen Vogelwelt vermitteln. Mit etwas Glück können Besucherinnen und Besucher mittels eines aufgebauten Spektivs auch den einen oder anderen gefiederten Gesellen in seinem natürlichen Lebensraum beobachten.
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