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Neues Feuerwehrhaus in Karlshuld eingeweiht: Ein Ort der Gemeinschaft, Innovation und Sicherheit

Karlshuld

„Weit mehr als ein Gebäude“: Feuerwehr stellt neues Haus vor

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    Mit einer ökumenischen Andacht begann der Festakt zur Einweihung des neuen Karlshulder Feuerwehrhauses.
    Mit einer ökumenischen Andacht begann der Festakt zur Einweihung des neuen Karlshulder Feuerwehrhauses. Foto: Andrea Hammerl

    Mit feierlicher Andacht, Festreden und Führungen durch das Gebäude am Samstag sowie einem Tag der Offenen Tür am Sonntag, stellte die Karlshulder Feuerwehr das vor einem halben Jahr bezogene neue Feuerwehrhaus offiziell in Dienst. Rund 300 Feuerwehrleute des KBM-Bezirks V, die Gartenfreunde als Patenverein sowie Ehrengäste waren zum Festakt gekommen, am Sonntag dürften es mehr als Tausend gewesen sein, denn nun waren die Bürger eingeladen.

    Die Freude über das neue Feuerwehrhaus spiegelte sich in launigen Ansprachen. „Ich verzeihe dir, dass du mich noch an der Tankstelle über das neue Feuerwehrauto angelogen hast“, adressierte FF-Vorsitzender Maximilian Bertl den Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier und fügte hinzu, „sogar meine Frau hat mir das Auto verschwiegen“. Der gerade noch rechtzeitig angelieferte Kommandowagen (KdoW) wird den letzten noch freien Stellplatz im neuen Feuerwehrhaus belegen, ganz wie es Kreitmeier dem Bürgermeister versprochen hatte – sonst hätte es dafür keine Förderung gegeben.

    Schlüsselübergabe vom Architekten an Kommandant und Bürgermeister. Andreas Mayer (v.r.) hat für den Schlüssel aufgesammelte Metallteile von der Baustelle verwendet, Sven Scherm und Michael Lederer nahmen ihn gerne entgegen.
    Schlüsselübergabe vom Architekten an Kommandant und Bürgermeister. Andreas Mayer (v.r.) hat für den Schlüssel aufgesammelte Metallteile von der Baustelle verwendet, Sven Scherm und Michael Lederer nahmen ihn gerne entgegen. Foto: Andrea Hammerl

    Der KdoW wurde vom Innenministerium finanziert und gehört zum Hilfeleistungskontingent Oberbayern Nord, das als Reaktion auf die Ahrtal-Katastrophe gegründet wurde. Sven Scherm als Kreisbrandmeister für Gefahrgut werde es im Einsatzfall fahren und das Kontingent führen, erläuterte Kreitmeier. Seinen ersten Einsatz hatte das Katastrophenschutzfahrzeug bereits am Samstagnachmittag mit Pfarrer Johannes Späth am Steuer und Beifahrer Paul Igbo. Dass die Pfarrer trotz Blaulicht mit knapp 15-minütiger Verspätung ankamen, kommentierte Bertl mit „Hauptsache, die Feuerwehr kommt nicht zu spät“.

    Feierliche Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Karlshuld gelungen

    Heiter gestalteten auch die Pfarrer ihre ökumenische Andacht. Neben Gottes Segen für Gebäude, Fahrzeuge und vor allem für die Feuerwehrleute hatte Igbo die augenzwinkernde Schöpfungsgeschichte des Feuerwehrmannes und der Feuerwehrfrau mitgebracht. Deren vielfältige Eigenschaften von „Nerven wie Drahtseile“, „nicht dünnhäutig“, „zupacken können, aber auch sanft Kätzchen von Bäumen locken“, „guten Riecher haben, aber keinen zu empfindlichen Geruchssinn mitten im Qualm“ ließen den lieben Gott Überstunden machen und eine „riesige Portion Kameradschaft einbauen, denn das Modell funktioniert nur im Team optimal“. Pfarrer Späth überraschte mit einer auf die Feuerwehr zugeschnittenen A-capella-Version des bekannten Liedes „Von den Blauen Bergen kommen wir“, in das Igbo natürlich einstimmte – ungeprobt, wie er versicherte.

    „Das Gebäude ist weit mehr als nur Beton, Stahl und Glas“, betonte Michael Lederer, doch letztlich sei es nur ein Gebäude, das alleine weder Brände löschen noch Leben retten könne. Das Herz der Feuerwehr seien daher die Feuerwehrkameraden mit ihrem unbezahlbaren Engagement. Der Bürgermeister rekapitulierte kurz und humorvoll die lange Bau(vor)geschichte des 6,8 Millionen-Euro-Projektes, die mit Ausdauer, Engagement und Leidenschaft bewältigt wurde.

    Zahlreiche Bürger kommen zur Vorstellung des Feuerwehrhauses in Karlshuld

    Da hatte manche Unwägbarkeit zumindest rückblickend eher Anekdotencharakter, wie der E-Mail-Marathon wegen der Gründung oder der im Acker versunkene Autokran der Baufirma, der einen Feuerwehreinsatz verursachte. Den befürchtete Lederer auch diesmal, denn beide bisherigen Großveranstaltungen, Spatenstich und Jahresversammlung im neuen Feuerwehrhaus waren von Einsätzen unterbrochen worden, woran Lederer mit augenzwinkerndem Blick auf die Bar erinnerte. Doch diesmal blieb die Wehr verschont. „Es hat sich gelohnt“, bilanzierte Lederer, der einräumte, es sei wirklich höchste Zeit gewesen. Das alte Feuerwehrhaus hätte mit der Entwicklung der Wehr nicht mehr Schritt halten können, außerdem entsprach es nicht mehr aktuellen Standards.

    Das neue besteht aus zwei Bereichen, der Gerätehalle mit sechs Stellplätzen einschließlich Waschhalle, mit Schlauchwerkstatt, Gerätewartbereich, Atemschutz- und Technikraum sowie Galerie. Der Sozialtrakt bietet Raum für alles, was eine moderne Feuerwehr braucht, mit Floriansstüberl und Küche, Schulungs- und Jugendräumen, Büro, Einsatzzentrale und Umkleiden samt Sanitäranlagen für 100 Feuerwehrmänner und 20 -frauen. Aktuell sind es rund 50 insgesamt. Architekt Andreas Mayer betonte die hervorragende Vor- und Zusammenarbeit mit Architektin Anja Eisenhofer und Marco Klamper von der Gemeinde Karlshuld sowie mit Kommandant Sven Scherm und seinem Team. Letzterem übergab Mayer einen aus Schweißer-Abfällen angefertigten Schlüssel.

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