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Oberbürgermeister-Stichwahl in Ingolstadt 2025: Die wichtigsten Infos

Ingolstadt

Ingolstadt vor der Stichwahl: Das Wichtigste zu den beiden OB-Kandidaten

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    Michael Kern (CSU) und Christian De Lapuente (SPD) wollen Oberbürgermeister von Ingolstadt werden. Am 23. Februar gibt es eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten.
    Michael Kern (CSU) und Christian De Lapuente (SPD) wollen Oberbürgermeister von Ingolstadt werden. Am 23. Februar gibt es eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten. Foto: Luzia Grasser

    Zeitgleich mit der Bundestagswahl findet in Ingolstadt am Sonntag, 23. Februar, noch eine weitere Wahl statt: Die Stadt wählt einen neuen Oberbürgermeister. Nachdem bei der Wahl am 9. Februar keiner der vier Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte, gibt es jetzt eine Stichwahl.

    Warum braucht Ingolstadt überhaupt einen neuen Oberbürgermeister?

    Amtsinhaber Christian Scharpf (SPD) hat im Sommer vergangenen Jahres angekündigt, sein Amt niederzulegen und hat das mit seiner familiären Situation begründet. Denn auch während seiner Amtszeit lebten seine Frau und die vier Kinder weiterhin in München.

    Scharpf kehrt nun nach fünf Jahren als Ingolstädter OB zurück an seine alte Wirkungsstätte. Am 1. März tritt er seine neue Aufgabe als Wirtschaftsreferent bei der Stadt München an. Deshalb braucht die Stadt bereits vor dem Ende der offiziellen Amtsperiode, die noch ein Jahr länger gedauert hätte, einen neuen OB. Der bleibt dann allerdings sieben Jahre, bis zum Jahr 2032, im Amt, um wieder in den regulären Wahlturnus zurückkehren zu können.

    OB-Stichwahl in Ingolstadt: Wer sind die beiden Kandidaten?

    Bei der Stichwahl treten Michael Kern (CSU) und Christian De Lapuente (SPD) gegeneinander an. Kern wird im März 50 Jahre alt und ist bislang politisch eher in der zweiten Reihe gestanden. Zwischen 2018 und 2023 war der Jurist Mitglied im Bezirkstag, seit 2020 sitzt er im Ingolstädter Stadtrat.

    Als es darum ging, wer den im Jahr 2020 verlorenen OB-Posten für die CSU wieder zurückerobern soll, hat Kern seinen Hut in den Ring geworfen. Bei einer Abstimmung unter den Ingolstädter CSU-Mitgliedern hatte er allerdings einen prominenten Gegenkandidaten: Christian Lösel. Der war selbst zwischen 2014 und 2020 OB, dann wurde er abgewählt. Jetzt wollte er zurück auf den Posten, doch die Wahl ging zugunsten von Kern aus.

    Dass De Lapuente als Spitzenkandidat für die Ingolstädter Sozialdemokraten ins Rennen geht, war für die wenigsten eine Überraschung. Der Sohn eines spanischen Gastarbeiters ist Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat, außerdem ist er zusammen mit Karoline Schwärzli-Bühler Vorsitzender der Partei.

    De Lapuente arbeitet als Gewerkschaftssekretär beim DGB, ist aber auch Vorsitzender des TSV Nord in Ingolstadt und betreibt die dortige Vereinsgaststätte. Der 42-Jährige ist jedoch nicht allein Kandidat der SPD, sondern tritt für das sogenannte Brückenbündnis an, dem vier weitere Parteien angehören: Grüne, Linke, ödp und UWG.

    Was war die größte Überraschung bei der OB-Wahl am 9. Februar in Ingolstadt?

    Mit einer Stichwahl hatten wohl die meisten Ingolstadt gerechnet, immerhin waren drei Männer und eine Frau bei der Wahl vor gut einer Woche angetreten. Neben Kern und De Lapuente waren das Stefan König (FW) und Rosa Pepke (AfD).

    Für manche dürfte es dann aber doch überraschend gewesen sein, dass Kern bereits im ersten Wahlgang fast die 50-Prozent-Hürde übersprungen hat. Immerhin hat er es auf 46,7 Prozent der Stimmen gebracht. Das wiederum bedeutete einen Abstand von fast 15 Prozent zu seinem SPD-Konkurrenten. Stefan König (12,1 Prozent) und Rosa Pepke (9,3 Prozent) waren hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was wohl auch das deutliche CSU-Ergebnis ermöglicht hat.

    Wer gilt als Favorit bei der Oberbürgermeister-Wahl in Ingolstadt?

    Großer Favorit ist Michael Kern. Bei der OB-Wahl fehlten ihm lediglich 1590 Stimmen zur absoluten Mehrheit. Allerdings hat auch De Lapuente in den vergangenen Tagen noch einmal alle Kräfte für den Wahlkampf mobilisiert und viel Haustürwahlkampf gemacht. Er hofft darauf, zahlreiche Nicht-Wähler für sich begeistern zu können.

    Denn die Wahlbeteiligung lag bei der Wahl am 9. Februar bei gerade einmal 49 Prozent. Der SPD-Mann baut darauf, dass am kommenden Sonntag - schon allein wegen der parallel stattfindenden Bundestagswahl - mehr Leute an die Wahlurnen gehen und er davon profitieren könnte.

    Was ist die größte Herausforderung für den neuen Oberbürgermeister?

    Die Turbulenzen in der Autoindustrie machen der Stadt schwer zu schaffen. Die Gewerbesteuer ist deutlich eingebrochen und die Stadt muss sparen, rund rund 25 Millionen Euro pro Jahr. Just zwei Tage nach der OB-Wahl wurde bekannt, dass in der Stadtverwaltung wegen der angespannten Finanzlage in den kommenden drei Jahren wohl 200 bis 220 Stellen abgebaut werden müssen. Der Abbau soll allerdings ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen.

    Warum hätte es fast Probleme mit dem Wahltermin gegeben?

    Mit einer Wahl im Februar hat noch vor einem Jahr niemand in Ingolstadt gerechnet. Dass es dann gleich drei werden würden, war dann gänzlich unerwartet. Während sich bereits im Sommer abgezeichnet hat, dass nach dem Rückzug von Christian Scharpf ein neuer OB gewählt werden muss, platzte dann im November auch noch die Ampel in Berlin.

    Die Bundestagswahl wurde ausgerechnet auf den 23. Februar festgesetzt; jenen Tag, der in Ingolstadt bereits für eine mögliche Stichwahl vorgesehen war. Eine Ausnahmegenehmigung der Regierung von Oberbayern machte es dann aber möglich, dass beide Wahlen zeitgleich stattfinden können. Allerdings könnte es deshalb am Sonntag etwas dauern, bis die Stimmen der OB-Wahl ausgezählt sind. Denn die Bundestagswahl hat Vorrang.

    Wie geht es nach der Stichwahl in Ingolstadt weiter?

    Nur eine Woche liegt zwischen der Wahl und der Amtsübergabe. Die findet bereits am Samstag, 1. März, bei einem offiziellen Empfang statt. Der neue Oberbürgermeister wird dann in der Stadtratssitzung am 10. April vereidigt.

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