
Projekte in Oberhausen 2023: Neue Dorfmitte und eine soziale Einrichtung

Plus In Oberhausen gehen die Bauarbeiten für das neue Rathaus voran, ebenso wie die Gestaltung des neuen Dorfmittelpunktes. Was in der Gemeinde im neuen Jahr noch geplant ist.

Oberhausens Bürgermeister Fridolin Gößl kann in diesen Tagen auf ein für ihn und seine Verwaltung ereignisreiches und arbeitsreiches Jahr 2022 zurückblicken. Nicht nur in seinem etwa vier Quadratmeter großen Büro stapeln sich die Akten. Im Behelfsrathaus wird im wahrsten Sinne des Wortes Schulter an Schulter gearbeitet. Aber nun gibt es Licht am Ende des Tunnels. Der Neubau des Rathauses schreitet voran. Die Handwerker der technischen Gewerke können wetterunabhängig arbeiten.
Im Großen und Ganzen ist das neue Rathaus laut Fridolin Gößl weiterhin im Zeit- und auch im Finanzplan. Wenn alles weiterläuft wie geplant, wird die Verwaltung im Mai umziehen und Anfang Juni den Betrieb im neuen Rathaus aufnehmen. Die Einweihung des Rathauses und des Kindergartenneubaus soll nicht mit dem Neuburger Schlossfest kollidieren und wird daher erst Mitte Juli stattfinden. Schließlich sollen alle Oberhausener mitfeiern.

Um den geplanten Dorfplatz autofrei zu bekommen, würden gerade die letzten Vergabeverhandlungen für das Parkdeck neben der Schule geführt. „Ob wir danach auch gleich den Allwetterplatz errichten können, steht ein bisschen in den Sternen.“ Dafür müsse erst noch ausgeschrieben werden. Gößl hofft, dass beides Ende 2023 fertig sein wird.
Neues Rathaus in Oberhausen soll im Juli eingeweiht werden
Bereits im Rohbau sind einige Finessen des Rathauses zu entdecken. Von außen sticht das Flachdach ins Auge, das als Terrasse dient und über eine Außentreppe verfügt. In erster Linie sei das der zweite Fluchtweg aus dem oberen Stockwerk des Rathauses. Außerdem könne die Dachterrasse für Veranstaltungen und Trauungen genutzt werden, so Bürgermeister Fridolin Gößl.
Im Eingangsfoyer befindet sich eine Rezeption, was sich Neudeutsch „Frontdesk“ nennt. Diese erreicht man durch den Haupteingang des Rathauses von der Hauptstraße her. Im Keller findet man den Mehrzwecksaal, der mittels Trennwände abteilbar sein wird und den Sitzungssaal beherbergt. Der durch die Hanglage bedingte ebenerdige Zugang gewährt auch einen Ausblick auf den künftigen Dorfplatz.

Der Platz mit Schule, Kindergarten, Kreativwerkstatt und Rathaus soll zukünftig eine Begegnungsstätte für alle Oberhausener werden. „So was wie die Corona-Lockdowns brauchen wir auf keinen Fall nochmal.“ Mit die größte Härte im vergangenen Jahr sei gewesen, dass man sich zeitweise nicht mehr, wie gewohnt, treffen konnte. „Ich habe die Veranstaltungen vermisst, der direkte Kontakt musste auf das Notwendigste heruntergefahren werden.“ Die Veranstaltungen seien für ihn kein Stress, vielmehr sei er gerne mit den Menschen zusammen, so Fridolin Gößl. Und deren Schicksale und Lebensbedingungen seien auch das Wichtigste für ihn. Der Rest seien technische Belange – Lieferengpässe, Preissteigerungen. Alles sei irgendwie lösbar.
Oberhausen plant vorerst keine neuen Baugebiete
Aber nun zu den laufenden Projekten in Oberhausen. Noch in diesem Jahr startete die erste Kindergartengruppe im Neubau. Für die Kindertagesstätte sei oft eine kurzfristige Planung notwendig, da immer schwerer vorherzusehen sei, wie viele Kinder diese Einrichtung besuchen. Auch die Zu- und Abzüge seien gestiegen. Angesprochen auf das nächste Neubaugebiet, winkt Gößl ab. „Alle fünf Jahre ein Baugebiet – das ist vorbei.“ Nachdem die sechs Bauplätze in Sinning erschlossen seien, plant die Gemeinde erst einmal kein weiteres Neubaugebiet. „Wir konzentrieren uns stattdessen auf die Lagen innerorts, die wir planerisch in Angriff nehmen wollen.“ Das gelte auch für den Ortsteil Sinning. Nachverdichtungen und neue Nutzungen sind die Devise. Der Bebauungsplan Südliche Hauptstraße wird sich allerdings aufgrund des Ausbaus der Kreisstraße verzögern. Die in die Tage gekommenen Bebauungspläne möchte die Gemeinde anpassen. In den älteren Vierteln, wie die Wifo-Siedlung oder am Eichelgrund, stehe bei den Bewohnern ein Generationswechsel an, dem auch baulich Rechnung getragen werden müsse.

Beim Gewerbe sieht Gößl die Gemeinde gut aufgestellt. Wichtig sei gewesen, dass das Hochlager von Sonax in Betrieb gegangen sei. Für das Gewerbegebiet Plattenacker rechnet der Bürgermeister Mitte März mit einem Satzungsbeschluss. Außerdem habe die Gemeinde einen Kaufvertrag mit der Stiftung St. Johannes für das Areal abgeschlossen, auf dem die soziale Einrichtung geplant sei. Der Bebauungsplan Bergacker befindet sich momentan in der frühzeitigen Beteiligung. Der Tagebau östlich von Oberhausen ist ausgebeutet und wird zuerst wieder verfüllt und dann renaturiert.
Mit Stiftung St. Johannes: Oberhausen plant soziale Einrichtung im Gewerbegebiet Plattenacker
Neben dem Kanalneubau für die sechs Bauparzellen am Mühlberg in Sinnig, die dort entstehen, steht vor allem die Fertigstellung der Ablaufleitung von der Kläranlage Unterhausen in die Kleine Paar auf der Liste für 2023. Das Abwasser sei das eine – die Lieferung von Energie ein ganz anderes, aber sehr wichtiges Entwicklungsprojekt, so Gößl, wobei er über die iKommZ, die interkommunale Zusammenarbeit, spricht. Unter ihrem Dach haben Kommunen mit Erdgas Schwaben eine Energiegesellschaft gegründet. „Wir brauchen ein Konzept, wie wir regional mehr nachhaltigen Strom produzieren und direkt vor Ort auch nutzen.“
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