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Shalompreis: Auszeichnung für Projekt schützt vor Gewalt in Kolumbien

Eichstätt

Shalompreis: Auszeichnung für ein Projekt gegen Gewalt in Kolumbien

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    Der Arbeitskreis Shalom an der Uni Eichstätt-Ingolstadt hat den diesjährigen Shalompreis an das Projekt Casa Social Cultural y Memoria aus Buenaventura verliehen.
    Der Arbeitskreis Shalom an der Uni Eichstätt-Ingolstadt hat den diesjährigen Shalompreis an das Projekt Casa Social Cultural y Memoria aus Buenaventura verliehen. Foto: AK Shalom

    Der Arbeitskreis Shalom an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt hat den diesjährigen Shalompreis an das Projekt Casa Social Cultural y Memoria aus Buenaventura (Kolumbien) verliehen. Das teilt der AK Shalom mit. In feierlichem Rahmen nahmen zwei Mitarbeitende der Casa, Carmen Rocío Murillo und Marvin Castro, die Auszeichnung in der Eichstätter Sommerresidenz entgegen.

    Buenaventura in Kolumbien ist geprägt von Gewalt

    Als größte Hafenstadt Kolumbiens ist Buenaventura seit Jahren geprägt von bewaffneten Konflikten und struktureller Gewalt. Die Casa schaffe inmitten dieser schwierigen Realität Räume der Begegnung, der künstlerischen Ausdruckskraft und des Erinnerns, heißt es in der Mitteilung. Durch kulturelle und kreative Projekte entstünden Möglichkeiten, Erfahrungen sichtbar zu machen und Gemeinschaft zu stärken. Besonders Frauen, Jugendliche und marginalisierte Gruppen fänden in der Casa Schutz, Gehör und Perspektiven jenseits der Gewalt.

    „Gerade in Zeiten, in denen Entmenschlichung und soziale Spaltung weltweit zunehmen, sind solche Räume von unschätzbarem Wert“, betonte Ulrike Schurr-Schöpfel, Sprecherin des Arbeitskreises Shalom. „Mit der Auszeichnung wollen wir dieses außergewöhnliche Engagement sichtbar machen und würdigen und zugleich ein Zeichen der internationalen Solidarität setzen.“

    In seiner Laudatio stellte Prof. Dr. Thomas Fischer das besondere Gewaltpotential der Hafenstadt Buenaventura als Dreh- und Angelpunkt für legale und illegale Waren dar, die von Rassismus, Homophobie und Intoleranz geprägt ist. Er betonte den Charakter der Casa als sicheren Raum, der Betroffenen Perspektiven biete. Auch Eichstätts Oberbürgermeister Josef Grienberger hob als Schirmherr der Shalom-Aktion in seinem Grußwort die Kunst als Sprache der Selbstermächtigung hervor.

    Der Shalompreis ist ein Leuchtturm für Menschenrechte und Frieden

    Für die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt würdigte Hochschulrats-Vorsitzende Barbara Loos die empathische und professionelle Unterstützung, die junge Menschen in der Casa erfahren. Als Leiter des Referats Weltkirche des Bistums Eichstätt bezeichnete Gerhard Rott den Shalompreis als einen Leuchtturm für Menschenrechte und Frieden innerhalb der „Fairtrade-Stadt“ Eichstätt und für die „Fairtrade-Universität“.

    In ihrer Dankesrede betonten Murillo und Castro, wie sehr die internationale Aufmerksamkeit ihre tägliche Arbeit in Buenaventura stärke und neue solidarische Verbindungen entstehen lasse.

    Bereits am Vortag der Preisverleihung fand im Rahmen des Weltflüchtlingstags eine Ausstellung zum Thema Safe Spaces statt. Neben der Präsentation des Projekts aus Kolumbien bot die Veranstaltung Menschen mit Migrationsgeschichte in Eichstätt einen Raum, sich künstlerisch auszudrücken – etwa durch Fotografie, Musik und Film.

    Der Shalompreis wird seit über vier Jahrzehnten an Menschenrechtsprojekte weltweit vergeben. Der Arbeitskreis besteht aus ehemaligen und aktuellen Studierenden, Mitarbeitenden der KU sowie engagierten Bürgerinnen aus Eichstätt. Alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich. In den vergangenen Jahren konnten jeweils rund 30.000 Euro an Spenden gesammelt werden. Damit zählt der Shalompreis zu den höchstdotierten zivilgesellschaftlich vergebenen Menschenrechtspreisen in Europa. (AZ)

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