Extrem bunt
Ingolstadt Natürlich hat er auch ein paar Kirschen auf seinen Arm tätowiert. Rechte Innenseite, um genau zu sein. Sascha Kirschstein ist das, was man in Bayern einen "bunten Hund" bezeichnen würde - nur das Kirschstein nicht aus Bayern stammt, sondern aus Braunschweig. Bunt ist er trotzdem. 29 Tattoos hatte er zum Zeitpunkt des Interviews auf seinem Körper verteilt. Ein 30. will er sich dieser Tage stechen lassen. Irgendwas mit der Familie soll das nächste Kunstwerk unter der Haut symbolisieren.
Kirschsteins Tattoos haben alle eine tiefere Bedeutung. Seien es die Fußabdrücke seiner Tochter (wird in Kürze zwei Jahre alt) auf dem Bauch. Oder eben die roten Kirschen auf dem Arm. Kirsche wird der knapp zwei Meter große Hüne mit dem kahl geschorenen Kopf von seinen Mitspielern gerufen. Kirsche hieß er schon in Hamburg, wo vor fünf Jahren noch nichts darauf hindeutete, dass Kirschstein eines tages beim Zweitligaaufsteiger FC Ingolstadt lande würde. Damals schien der Torwart zu Höherem berufen. Es folgte eine Karriere, die geprägt ist von Extremen.
Mit 25 durfte Kirschstein zum ersten Mal in der Bundesliga auflaufen, für den HSV. An diesem 26. November 2005 gewannen die Hanseaten mit 1:0 in Leverkusen, Kirschstein wurde zum besten Spieler der Partie gewählt. Kirschstein war ein Mann mit großer Perspektive. Hamburg qualifizierte sich für die Championsleague. Kirschstein spielte gegen Arsenal London erstmals in der Königsklasse des europäischen Fußballs. Sein Einsatz dauerte allerdings nur zehn Minuten. Dann stürmte Arsenals Robin van Persie allein auf Kirschstein zu. Der Torwart hechtete in Richtung Ball, was van Persie zu einer dramatischen Flugeinlage nutzte. "Ich habe ihn nicht berührt", sagt Kirschstein. Die Fernsehbilder geben ihm Recht. Der Schiedsrichter aber hatte es anders gesehen. Er stellte Kirschstein mit Rot vom Platz und verhängte einen Strafstoß. Der HSV unterlag nach großem Kampf mit 1:2. Trotzdem war Kirschstein ganz oben.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.