
Beim VfR ist Platz für zwei Keeper

Mit drei Siegen im Gepäck gehen die Lilaweißen heute ins nächste Spitzenspiel gegen Illertissen II. Keine Entscheidung, aber eine Lösung gibt es zwischen den Pfosten
Die Revanche ist geglückt: Mit zwei Niederlagen und acht Gegentoren hatte der SC Ichenhausen die Lilaweißen in der vergangenen Saison noch abgewatscht. Ganz anders vor einer Woche: Dank des „goldenen Tores“ von Sebastian Habermeyer konnte der VfR Neuburg drei Punkte aus Ichenhausen mitnehmen, präsentierte sich als bisher stärkster Gegner der Gastgeber und bewies: Er gehört zu den Spitzenteams der Landesliga! Deshalb verwundert es nicht, wie Trainer Christian Krzyzanowski über den Auftritt seines Teams spricht.
„Das war eine sehr, sehr starke Leistung gegen einen guten Gegner“, sagt er. „Wir haben die vorherigen Leistungen weiter gesteigert und verdient gewonnen.“ Einreihen in das starke Ensemble kann sich Torwart Maximilian Oswald. Der hatte in den ersten Saisonspielen stets auf der Bank gehockt, bevor er dann zweimal 90 Minuten durchspielen durfte – und nur einen Gegentreffer zulassen musste. Der Grund: Dominik Jozinovic, der zu Beginn der Saison wie der Stammtorhüter aussah, war für eine Partie und die anschließende Trainingswoche verhindert. Allerdings: So etwas wie einen klassischen Stammtorhüter gibt es beim VfR gar nicht.
Denn Krzyzanowski will zwei Torhüter, die sich im Training und im Kampf um den Platz im Tor gegenseitig fordern – und so besser werden. „Ich sehe bei beiden einen gewaltigen Schub nach vorne seit Saisonbeginn“, sagt er. Auch, dass Oswald zu Beginn der Spielzeit häufig auf der Bank saß, hatte keine sportlichen Gründe. Oswald war beruflich zum Training häufiger verhindert. „Und wer nicht im Training ist, spielt auch nicht“, sagt der Coach. Er, Torwarttrainer und Torhüter seien ständig im Gespräch. Angst, dass ein Fehler einen der Torhüter gleich ins Aus bugsieren könnte, müsse keiner haben. „Fehler darf jeder machen“, sagt Krzyzanowski. Wer am Samstag (15 Uhr) zum Spiel gegen die zweite Mannschaft von Regionalligist FV Illertissen im Kasten steht, ist noch offen.
Sicher ist jedoch: Er wird es mit einem starken Gegner zu tun bekommen. Denn nicht nur der VfR konnte seine vergangenen drei Ligaspiele gewinnen – auch Illertissen 2 ist im August noch ohne Punktverlust. Zwei Plätze hinterm VfR liegt die Mannschaft auf Platz vier. Beim 2:0-Sieg gegen die Reserve des FC Memmingen am vergangenen Sonntag schoss Stürmer Dominik Trautmann beide Tore. Dass ihm das nicht erneut gelingt, wird Aufgabe von Jozinovic oder Oswald sein – und von deren Vorderleuten. Die müssen seit Wochen ohne die verletzten Maximilian Eberwein, Marco Bader und Michael Denz auskommen. Auch heute werden sie ausfallen – doch selbst ohne das Trio steht die Abwehr stabil. Wie er die Mannschaft umbauen wird, wenn sie wieder zurückkommen, daran verschwendet Krzyzanowski „Nullkommanull Gedanken“, wie er sagt.
So lange die Siegesserie beim VfR anhält, haben die Ersatzspieler freilich einen schweren Stand. „Natürlich ist es für sie schwer, wenn es läuft“, sagt Krzyzanowski. Doch Beteiligung und Engagement im Training seien „absolut top“. Fabian Scharbatke etwa spielte am vergangenen Wochenende in der Reservemannschaft in der A-Klasse gegen den BSV Neuburg – und schoss diesen mit sieben Toren gleich im Alleingang ab. Ähnlich motiviert erwartet Krzyzanowski den kommenden Gegner. Kaum ein Akteur dort ist älter als 21 Jahre, „die hoffen alle auf ihre Chance in der Regionalliga“, sagt er. Gerade deshalb hofft Krzyzanowski auf viele Zuschauer. „Das wird ein gutes Spiel, prophezeit er. „Die sind schnell, jung, taktisch gut.“ Und: „Es wird spannend.“
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