Der ERC Ingolstadt hat sich erfolgreich in die nun anstehende Länderspielpause verabschiedet. Zwei Tage nach der 1:4-Niederlage gegen die Kölner Haie gewann der Spitzenreiter der Deutschen Eishockey-Liga bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven verdient mit 3:1 (1:0, 1:1, 1:0). Für Panther-Headcoach Mark French war es zugleich der 100. Sieg in der DEL. Weiter geht es für ihn und sein Team am 14. Februar (19.30 Uhr) in Mannheim.
Bremerhaven? Da war doch was! Am 17. Januar standen sich beide Mannschaften an gleicher Stelle schon einmal gegenüber. Allerdings nur für 20 Minuten. In der ersten Drittelpause hatte ein Mitarbeiter bei einem der beiden Tore zu tief beziehungsweise schräg ins Eis gebohrt, dass er eine Ammoniak-Leitung traf. Aufgrund der Tatsache, dass diese giftige Flüssigkeit heraustrat, musste das Match beim Stand von 2:0 für die Panther abgebrochen werden. Wenige Tage danach entschied die Liga folgerichtig, diese Partie mit 5:0 zugunsten der Ingolstädter zu werten.
Austen Keating bringt den ERC Ingolstadt in Führung
Knapp zwei Wochen später beim zweiten Duell in der dortigen Eisarena ging diesbezüglich alles reibungslos über die Bühne. Einziger (sportlicher) Unterschied: Die Schützlinge von Cheftrainer Mark French führten diesmal nach den ersten 20 Minuten „nur“ mit 1:0. Während beide Kontrahenten jeweils zwei Überzahl-Situationen nicht nutzen konnten (was unter anderem auch an den beiden Goalies Kristers Gudlevskis und Devin Williams lag), fiel der Treffer bei „Fünf-gegen-Fünf“: Einem Schuss von Verteidiger Leon Hüttl gab Top-Torjäger Austen Keating die entscheidende Richtungsänderung - 0:1 (10.).
Auch im zweiten Abschnitt sahen die 4647 Zuschauer eine über weiter Strecken ausgeglichene Partie. Ingolstadt agierte vor allem in der Defensive überaus geschickt, hielt das Geschehen zumeist aus dem eigenen Slot, sprich der Gefahrenzone vor dem eigenen Gehäuse, heraus und lauerte immer wieder auf Umschaltmomente. Einen solchen nutzte schließlich Riley Sheen in der 26. Minute. Von der Mittellinie aus zog der kanadische Angreifer - nachdem er zuvor zwei Pinguins-Akteure stehen gelassen hatte - mit viel Zug vor Gudlevskis und schob diesem die Hartgummischeibe zum 0:2 durch die Schoner (25.).
Bremerhaven kommt etwas besser ins Spiel und trifft
Bremerhaven tat sich auch in der Folge schwer, überhaupt zu Möglichkeiten zu kommen. Und wenn, dann entweder durch einen Fehler der Oberbayern oder im Powerplay. So hatte Fabian Herrmann nach einem schlampigen Williams-Zuspiel die Chance auf den Anschlusstreffer, traf jedoch nur das Außennetz (30.). Und als dann ausgerechnet Ex-Pinguin Philipp Preto auf der Strafbank saß, wurde es vor dem ERCI-Schlussmann durchaus turbulent. Doch weder Alex Friesen (36.) noch Jan Urbas (36.) und Ross Mauerman (37.) brachten den Puck über die Torlinie. Die Hausherren hatten nun ihre bis dato beste Phase in diesem Match - und nutzten diese schließlich doch noch zum 1:2. Verteidiger Phillip Bruggisser hatte viel Zeit und Raum und sah den unbewachten Jan Urbas, der den amtierenden Vizemeister zurück in dieses Aufeinandertreffen brachte (38.).
Panther antworten im Stile einer Spitzenmannschaft
Doch die Panther hatten - ganz im Stile einer Spitzenmannschaft - bereits 38 Sekunden nach Wiederbeginn im Schlussabschnitt schon wieder die richtige Antwort parat. Einen eher harmlosen Schuss von Wayne Simpson ließ Gudlevskis durch seine Schoner flutschen - 1:3 (41.). Ein Bremerhavener Akteur hatte das Spielgerät beim Rettungsversuch erst hinter der Torlinie erwischt. Davon überzeugten sich auch die beiden Unparteiischen beim anschließenden Videobeweis. Einen solchen forderte nur wenige Zeigerumdrehungen später Panther-Trainer Mark French. Bei einer Verteidigungs-Aktion hatte Morgan Ellis den Schläger von seinem Gegenspieler Nicholas Jensen auf Kopfhöhe ins Gesicht bekommen und sich dabei eine stark blutende Wunde zugezogen, die in der Kabine behandelt werden musste. Bitter aus Ingolstädter Sicht: Der von French vehement geforderte Videobeweis wegen eines hohen Stocks blieb aus - und damit ebenso eine mögliche Strafe (47.).
In der Folge verteidigten die Gäste geschickt ihren Zwei-Tore-Vorsprung. Auch als Bremerhavens Coach Alexander Sulzer in der Schlussphase seinen Goalie zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, ließ sich der starke Williams nicht mehr überwinden. „Gerade auswärts ist es wichtig, dass man einen guten Start erwischt. Das ist uns mit dem Führungstreffer gelungen“, resümierte French nach dem Match am Mikrofon von MagentaSport. „Unsere ersten 30 Minuten waren gut. Danach haben wir jedoch Bremerhaven wieder zurück ins Spiel gelassen. Unser drittes Tor direkt zu Beginn des dritten Drittels war dann natürlich extrem wichtig“, so French weiter, der nun einige freie Tage vor der „heißen“ Saisonphase genießen kann.
ERC Ingolstadt: Williams - Preto, Wagner; Bodie, Hüttl; Breton, Ellis - Agostino, Powell, Simpson; J. Krauß, Girduckis, Dunham; Sheen, Stachowiak, Schmölz; Keating, Pietta, Ph. Krauß. - Tore: 0:1 Keating (10.), 0:2 Sheen (25.), 1:2 Urbas (38.), 1:3 Simpson (41.). - Zuschauer: 4647.
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