Der ERC Ingolstadt marschiert weiterhin mit großen Schritten in Richtung Hauptrunden-Meisterschaft. Am Freitagabend gewannen die Panther bei den Grizzlys Wolfsburg mit 4:3 (2:2, 0:2, 2:1) und knackten damit bereits nach 46 Partien die 100-Punkte-Marke. Ein Kunststück, das ihnen in der Vereinsgeschichte bislang erst einmal gelungen war - im Jahr 2023! Weiter geht's für das French-Team am Sonntag (16.30 Uhr) in der Saturn-Arena gegen die Nürnberg Ice Tigers.
„Ich erwarte ein schweres und körperbetontes Spiel. Gerade daheim sind die Grizzlys in der Regel ziemlich stark. Diese Erfahrung haben wir bereits bei unserem ersten Match in Wolfsburg gemacht (3:6, Anm. d. Red.)“, meinte Kenny Agostino im Vorfeld dieser Partie. „Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison kämpfen nahezu alle Teams um bestimmte Positionen in der Tabelle – ebenso die Wolfsburger. Daher werden wir von Beginn an bereit sein und den Kampf annehmen müssen“, so der 32-jährige US-Boy weiter, der erneut gemeinsam mit Myles Powell und Wayne Simpson in Niedersachsen die Paradereihe der Panther bildete. Dagegen gönnte Headcoach Mark French seinem neuen Goalie Christian Heljanko (für ihn rückte Devin Williams zwischen die Pfosten) und Center Daniel Pietta (Charles Bertrand rotierte dafür wieder ins Team) eine Verschnaufpause.
ERC Ingolstadt nutzt (zunächst) seine Chancen eiskalt
Dass die Oberbayern in der VW-Stadt letztlich einen Auftakt nach Maß erwischten, daran hatte Agostino freilich einen entscheidenden Anteil. Auch wenn die Hausherren durch Luis Schinko (3.) und Phil Varone (3./4. Querlatte) zunächst einem Treffer näher waren, schlug der ERCI im Anschluss im Stile einer Spitzenmannschaft zu. Erst schloss Austen Keating eine großartige Kombination mit Kenny Agostino und Abbott Gurduckis zum 0:1 ab (7.), ehe Myles Powell in Überzahl ein tolles Agostino-Zuspiel zu seinem 13. Saisontor nutzte (10.).
Die Panther schienen bereits frühzeitig das berühmt berüchtigte „Momentum“ auf ihrer Seite zu haben - allerdings nur für 41 Sekunden. Wolfsburg nutzte eine kurze Nachlässigkeit der Gäste in der neutralen Zone und verkürzte durch Julian Chrobot auf 1:2 (11.). Auch danach bot sich den 3227 Zuschauern zur ungewohnten Anfangszeit (aus familien- und kinderfreundlichen Gründen startete die Partie bereits um 18 Uhr) eine flotte und unterhaltsame Partie, in der Wojciech Stachowiak nach einem erstklassigen Pass von Morgan Ellis die große Chance zum 1:3 bot. Doch der Nationalstürmer zielte knapp vorbei (18.). Besser machten es kurz darauf die Grizzlys: Fabio Pfohl hämmerte die Hartgummischeibe zum 2:2-Ausgleich in den Kasten (19.).
„Chancenwucher“ der Panther im zweiten Drittel
Im zweiten Durchgang nahm dann die Dominanz des DEL-Tabellenführers von Minute zu Minute zu. Vor allem mit dem schnellen Umschalt- und Kombinationsspiel des ERCI hatten die Einheimischen nun große Probleme. Einzig der Ungenauigkeit der Abschlüsse sowie Goalie Hannibal Weitzmann war es in dieser Phase zu verdanken, dass Wolfsburg ohne weiteren Gegentreffer blieb. So konnten Kenny Agostino (25.), Charles Bertrand (30.), Myles Powell (31./34.) und Austen Keating (32.) ihre „Hochkaräter“ nicht nutzen. „Das Einzige, was wir uns im zweiten Drittel vorwerfen können, ist die Tatsache, dass wir kein Tor erzielt haben“, meinte auch Wojciech Stachowiak am Mikrofon von MagentaSport.
Das Versäumte holten dann im Schlussabschnitt Noah Dunham (43.) und erneut Myles Powell in Überzahl (48.) nach und stellten den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Da Andy Miele jedoch kurz darauf auch für Wolfsburg traf, wurde es am Ende nochmals spannend. Doch auch die Tatsache, dass Heim-Trainer Mike Stewart 120 Sekunden vor der Schlusssirene einen sechsten Feldspieler zugunsten seines Schlussmanns auf das Eis schickte, änderte am verdienten Sieg der Gäste nichts mehr.
ERC Ingolstadt: Williams - Ruopp, Wagner; Breton, Ellis; Bodie, Hüttl - Sheen, Keating, Girduckis; Agostino, Powell, Simpson; Schmölz, Stachowiak, Bertrand; J. Krauß, Henriquez, Dunham. - Tore: 0:1 Keating (7.), 0:2 Powell (10./PP), 1:2 Chrobot (11.), 2:2 Pfohl (19.), 2:3 Dunham (43.), 2:4 Powell (48./PP), 3:4 Miele (49.). - Zuschauer: 3227.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden