Die Nachricht, dass der Veranstaltungssaal im Sporthotel Dünstl aufgrund von Brandschutzbestimmungen schließt, hat unter den Neuburgerinnen und Neuburgern für Unverständnis gesorgt. Dabei wurde insbesondere die Frage gestellt, warum sich nach so vielen Jahren der Nutzung die Auflagen plötzlich ändern und eine Holzwand nun zum Problem wird. Als Verursacher wurde in den sozialen Medien vielfach die Stadtverwaltung Neuburg genannt, die die Schließung angeordnet habe. Diese Aussagen sind jedoch falsch, weshalb aus dem Rathaus nun eine Richtigstellung kommt.
„Es wird ausdrücklich klargestellt, dass von der Stadt Neuburg zu keinem Zeitpunkt gefordert wurde, den Saalbetrieb einzustellen“, heißt es in der Mitteilung. Die Trennwand aus Holz zwischen dem Saal und der Tennishalle sei im genehmigten Plan als sogenannte Kulissenwand ohne Anforderung genehmigt worden. Die Baugenehmigung vom 30. März 2004 lässt eine Nutzung der Versammlungsstätte für bis zu 300 Personen zu - und dies gelte uneingeschränkt bis zum heutigen Tag. Damit korrigiert die Stadtverwaltung auch den Zeitpunkt der Saalöffnung, den Hans Dünstl gegenüber der Neuburger Rundschau auf das Jahr 1990 datiert hatte.
Sporthotel Dünstl schließt den Saal und eröffnet stattdessen eine weitere Anlage für Paddle-Tennis
Die Holzwand im Schloss-Saal war von der Stadtverwaltung nie infrage gestellt worden. Vielmehr habe sie im Zuge einer turnusmäßigen Überprüfung, die für alle Versammlungsstätten in Neuburg gilt, im August 2024 festgestellt, dass es im Sporthotel Dünstl einen Brandschutznachweis mit einer umfassenden Analyse und Bewertung der brandschutztechnischen Sicherheit des Gebäudes samt Gastronomie, Sportstätte und Hotel geben muss. Dieses Gutachten wurde seitens der Familie Dünstl an einen privaten Sachverständigen vergeben. Das Ergebnis dieser Arbeit liegt bis dato nicht bei der Stadtverwaltung vor.
Wie Michael Dünstl im Gespräch mit der Neuburger Rundschau sagt, habe dieser Sachverständige im Zuge seiner Arbeit zum Ausdruck gebracht, dass die Holzwand unter der bisherigen Nutzung zum Problem wird und dass sie seiner Einschätzung nach durch eine Ziegelwand ersetzt werden muss. Das Bauamt wiederum betont, dass die Gegebenheiten im Saal dem Bestandsschutz unterliegen - unabhängig davon, zu welchem Ergebnis der Brandschutz-Sachverständige kommt. Heißt: Solange der Saal nicht umgenutzt oder umgebaut wird, darf er so bleiben und genutzt werden wie bisher. Die Entscheidung, was aus dem Raum wird, obliege allein den Betreibern.
Hin- und hergerissen zwischen der Aussage des Brandschutz-Sachverständigen und der Stadtverwaltung entschieden sich die Dünstls im Familienrat am Ende, den Saal nicht weiter als Veranstaltungsraum nutzen zu wollen. „Wir haben bereits 120.000 Euro in eine Brandmeldeanlage gesteckt und wollten vermeiden, dass möglicherweise doch noch weitere Kosten auf uns zukommen“, erklärt Michael Dünstl. Stattdessen soll in dem Saal ein zweiter Paddle-Tennis-Court entstehen. Die Trendsportart wird derzeit stark nachgefragt, der Aufbau eines Spielfeldes in dem Saal wäre vergleichsweise einfach - und die Holzwand würde keinesfalls ein Problem darstellen. Sofern der Boden eine entsprechende Befestigung der Anlage zulässt, steht der Umnutzung in eine Tennishalle also nichts im Wege. Eine Rückkehr zu einem Veranstaltungsraum ist dann allerdings nicht mehr ohne Weiteres möglich, denn in diesem Fall würde der Bestandsschutz erlöschen.
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