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Teurer Ersatz für abgebranntes Fahrzeug: Gemeinde Ehekirchen will bei der Sanierung des Kindergartens sparen

Ehekirchen

Gemeinde-Fahrzeug ausgebrannt: Ersatz wird für Ehekirchen richtig teuer

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    Die Gemeinde Ehekirchen braucht ein neues Geräteträgerfahrzeug, nachdem das alte bei einem Brand Anfang Mai zerstört wurde.
    Die Gemeinde Ehekirchen braucht ein neues Geräteträgerfahrzeug, nachdem das alte bei einem Brand Anfang Mai zerstört wurde. Foto: Sibylle Seidl-Cesare (Archiv)

    Eigentlich spricht man in so einem Fall vom berühmten Glück im Unglück. Anfang Mai war ein Gemeindemitarbeiter in Hollenbach mit Mäharbeiten beschäftigt, als er zunächst einen lauten Knall hörte und dann bemerkte, wie Flammen aus dem hinteren Teil seines Mehrzweck-Fahrzeuges emporstiegen. Der Mann brachte sich rechtzeitig in Sicherheit und auch sonst wurde niemand bei dem Brand verletzt. Das Fahrzeug des Typs „Ladog“, brannte jedoch nahezu vollständig aus. Seitdem mähen die Mitarbeiter mit der Hand, und auch darüber hinaus ist der Bauhof der Gemeinde dringend auf einen Ersatz angewiesen. Somit schien es eine Formalie in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, sich ein neues Fahrzeug dieses Typs anzuschaffen. Der Blick auf die Kosten änderte dies jedoch offensichtlich und so entbrannte eine lebhafte Diskussion.

    Fahrzeugbrand in Ehekirchen zieht hohe Kosten für die Gemeinde nach sich

    Auf 5000 Euro schätzte die Polizei seinerzeit den Schaden am Fahrzeug, doch neu kostet das Fahrzeug im günstigsten Fall rund 154.000 Euro, wie die Ratsmitglieder erfuhren. Hinzu kommen ein neues Frontsichelmähwerk für rund 12.800 Euro und etwa 2.800 Euro für die Reparatur des Laub- und Mähcontainers, der bei dem Brand beschädigt wurde. Von der Versicherung erhält Ehekirchen 33.000 Euro, so müsste die Gemeinde also weiter 134.000 Euro aufbringen – Geld, das sie eigentlich nicht hat.

    Bürgermeister Günter Gamisch betonte, dass der Empfehlung der Verwaltung, ein neues Fahrzeug vom Typ „Ladog“ anzuschaffen, intensive Beratungen und Recherchearbeiten vorausgingen. Weil man so noch die unbeschädigten Anbauteile des alten Fahrzeugs benutzen könne und bereits 2024 ohnehin überlegt hatte, aufgrund anstehender Wartungs- und Reparaturkosten ein neues zu besorgen, sei eine Neuanschaffung die wirtschaftlichste und sinnvollste Lösung. Für die Finanzierung könne man bei der Sanierung des Kindergartens in Walda einsparen, da die dort geplanten Maßnahmen im laufenden Haushaltsjahr nur teilweise umgesetzt würden.

    Ratsmitglied Paul Kammerer (FW) warnte hingegen vor einem Schnellschuss in dieser Sache. „Man sollte sich das gründlich überlegen und andere Lösungen überprüfen, bevor wir heute auf die Schnelle über 150.000 Euro ausgeben.“ Er schlug vor, insbesondere die Anschaffung eines kleineren Schleppers zu prüfen, der mit Gesamtkosten von rund 100.000 Euro deutlich billiger wäre und ähnliche Aufgaben übernehmen könne. Zweiter Bürgermeister Thomas Braun (FW) warf ein, dass dies schon besprochen wurde. Weil das Fahrzeug nach Einschätzung des Bauhofs aber eine Vierrad-Lenkung benötigt und die kleineren Schlepper für eine Flächengemeinde wie Ehekirchen zu langsam sind, habe man diese Idee jedoch verworfen.

    Gemeinderat Ehekirchen verlegt Entscheidung überraschend in die nicht öffentliche Sitzung

    Das Stichwort „Bauhof“ veranlasste Michael Funk (CSU) einen Antrag zu stellen, die Diskussion und die Entscheidung in den nicht öffentlichen Teil der Sitzung zu verschieben, da es noch einige andere Dinge beim Thema „Bauhof“ gebe, die man ansprechen sollte. „Ich wüsste jetzt nicht, welchen Grund es dafür gäbe“, antwortete ein sichtlich verdutzter Geschäftsleiter Marc Beinen, dennoch kam der Antrag zur Abstimmung. Sieben Mitglieder stimmten dafür und fünf dagegen, womit das Thema zunächst vom Tisch war.

    Auf Nachfrage teilte Bürgermeister Gamisch mit, dass man sich später für den Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs für 20.000 Euro entschieden habe, allerdings bei einer Besichtigung feststellte, dass dieses nicht im gewünschten Zustand war. „Wir werden jetzt prüfen, ob es sich lohnen würde, einen neuen Ladog zu leasen oder man auch mit einem kleineren Schlepper arbeiten könnte“, so der Bürgermeister. Auf seinen Vorschlag hin einigte man sich zudem darauf, dass die finale Entscheidung von den drei Bürgermeistern und zwei Fraktionsvorsitzenden getroffen werde, weil „die Zeit nun auch drängt“.

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